Diese Website verwendet Cookies

Diese Seite verwendet Cookies. Wenn Sie weiter auf dieser Seite bleiben, ohne die Cookie-Einstellungen in Ihrem Browser zu ändern, stimmen Sie der Verwendung der Cookies zu.

29.12.2021
Nichts zu holen – Dragons unterliegen in Bochum

76:91-Niederlage bei den VfL SparkassenStars – Isler: Angst und Zögern waren viel zu groß

Dragons-Headcoach Tuna Isler: "In einem so entscheidenden Spiel, gegen einen Gegner, der in der Tabelle an uns vorbeiziehen und uns gleichzeitig auf einen Abstiegsplatz schicken kann, war unsere Leistung, insbesondere defensiv, absolut inakzeptabel." (Fotos: Artland Dragons / Nina Sander)

Das Formtief der Artland Dragons in der BARMER 2. Basketball Bundesliga bleibt auch im letzten Spiel des Jahres 2021 bestehen – und hat sich nun sogar drastisch verschärft. Bei den VfL SparkassenStars Bochum unterlagen die Quakenbrücker am Mittwochabend mit 76:91 (42:44) und rutschen somit auf den ersten ProA-Abstiegsplatz ab. Ganze 17 gegnerische Dreier mussten die Burgmannstädter beim Nachholspiel in der Rundsporthalle schlucken, der Treffsicherheit und letztlichen Souveränität der personell angeschlagenen Gastgeber hatten die Drachen bei ihrer zehnten Saisonniederlage nur wenig entgegenzusetzen.

In einer zunächst ausgeglichenen Anfangsphase sahen sich die Dragons schon früh mit einer Bochumer Zonenverteidigung konfrontiert. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten gelang es ihnen jedoch recht schnell, sich an die gegnerische Defense zu gewöhnen, insbesondere Adam Pechacek hatte unter dem Korb zwei Mal vergleichsweise einfaches Spiel. Jacob Knauf netzte darüber hinaus aus der linken Ecke zur 10:5-Führung ein, insgesamt überzeugte der Power Forward im Auftaktviertel mit einem energischen Zug zum Korb und hatte nach den ersten zehn Minuten bereits sechs Punkte auf dem Konto. Zwar erspielten sich die Quakenbrücker in der Folge viele einfache Abschlüsse in der Zone, verlegten jedoch ebenso viele und verpassten so die Gelegenheit sich erstmals abzusetzen. Nach einem erfolgreichen Dreier von Dominic Green und einem einfachen Lay-Up von Tony Hicks war allerdings das Gegenteil eingetreten: 17:12-Führung Bochum nach acht Minuten – Auszeit von Drachen-Headcoach Tuna Isler. Besser wurde es bis zur ersten Viertelpause nur bedingt. Im Fastbreak waren die SparkassenStars nur schwer zu stoppen, außerdem leisteten sich die Drachen abermals vier Turnover im ersten Spielabschnitt, sodass der 14:21-Rückstand zunächst nicht verwundern durfte.

Angeführt von Demetrius Ward, der früh einen Perimeterwurf traf und hauptsächlich für den Ballvortrag zuständig war, arbeiteten sich die Dragons nun etwas besser in die Partie. Zwar ließen die Wurfquoten wahrlich zu wünschen übrig, dafür landeten in dieser Phase einige Offensivrebounds in Quakenbrücker Hand, sodass sie durch zweite Chancen Stück für Stück an den VfL aufschließen konnten. Chase Griffin – einmal mehr sehr variabel und verlässlich – verkürzte in der 14. Minute auf 25:28 und veranlasste den Bochumer Cheftrainer Felix Banobre so zu seiner ersten Timeout. Den Ausgleich besorgte nur kurze Zeit später schließlich Taren Sullivan, der von Downtown einnetzte und die Partie so wieder auf null stellte. Kurze Zeit schien es nun so, als hätten die Drachen ihren Rhythmus gefunden, gegen den Bochumer Dreier fehlte ihnen jedoch jegliches Mittel. Drei Dreier von Niklas Geske und Tony Hicks innerhalb einer Minute zum 39:33-Zwischenstand veranlassten Isler schließlich zu seiner nächsten Auszeit. Ward und Jonas Weitzel sorgten im Anschluss durch kurzzeitig aggressives Attackieren des Korbs für einen verhältnismäßig versöhnlichen Abschluss der ersten 20 Minuten. Der 42:44-Rückstand ließ allerdings noch viele Wünsche offen, den Abstiegskampf schienen die Dragons in der Rundsporthalle aber zunächst angenommen zu haben.

Das wurde spätestens klar, als Pechacek den Ausgleich per einhändigem Dunk besorgte. Knauf tat es seinem Big-Man-Kollegen gleich, generell verstanden es die Drachen nun besser ihr Inside-Game zu forcieren und so die verletzungsbedingte Schwachstelle im Bochumer Line-Up anzugreifen. Die Verteidigung des gegnerischen Dreiers blieb jedoch auch im dritten Viertel die Achillesferse der Quakenbrücker. Zwar stemmten sie sich mit aller Macht dagegen, da drei Zähler numerisch allerdings mehr sind als zwei, gelang es den Gästen nicht wirklich die Partie final zu übernehmen. Nach einem unsportlichen Foul gegen Drachen-Kapitän Adrian Breitlauch betrug der Rückstand kurzzeitig wieder lediglich zwei Punkte, ein 5:0-Run ließ Bochum jedoch auf 63:56 davonziehen und Isler seine insgesamt dritte Auszeit nehmen. Nach 30 gespielten Minuten hatten die SparkassenStars aus Drachen-Sicht inakzeptable 13 Dreier bei 48-prozentiger Quote getroffen, nach einem Korberfolg von Lars Kamp war der Rückstand schließlich sogar erstmals zweistellig. Die Drachen antworteten nun allerdings ihrerseits mit einem 5:0-Lauf und waren so in der Lage, die Gemengelage ein wenig zu entschärfen. Bis zur letzten Viertelpause blieben sie dennoch in Rückstand – 61:68 vor den finalen zehn Minuten.

Sieben Punkte Rückstand, die Ereignisse aus Hagen noch frisch in den Köpfen – einfach war die Mission „Aufholjagd“ für die Dragons definitiv nicht. Dazu gingen die ersten Zähler des Viertels – natürlich vom Perimeter – auf das Konto der Bochumer SparkassenStars. Das Polster war deshalb schnell wieder zweistellig und auch die Zeit auf der Bochumer Shotclock lief nicht für die Quakenbrücker. Die Geschichte des restlichen Spiels ist deshalb schnell erzählt. Der Bochumer Dreipunktewurf blieb auch anschließend das Kryptonit der Dragons, insbesondere Green (28 Punkte, vier von sechs Dreier) und Kamp (19 Punkte, fünf von acht Dreier) waren von den Dragons nicht in den Griff zu kriegen. Dazu tat Hicks den Gästen mit seinem schnellen Drive zum Korb immer wieder enorm weh. Zwar trafen auch Griffin, Ensminger, Sullivan und Ward Mitte des Viertels jeweils einen Dreier, eine zweite Luft verschafften sie ihrem Team jedoch nicht mehr. Ein 6:0-Run des VfL beschloss schließlich die Partie, an deren Ende eine bittere, wie auch verdiente 76:91-Niederlage für die Dragons stand. Durch das Ergebnis rutschen die Quakenbrücker auf den 15. Rang in der Tabelle ab, der gleichbedeutend mit dem ersten Abstiegsplatz ist.


Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Ohne zu übertreiben, darf man unseren Auftritt heute als Albtraumszenario beschreiben. Trotz so vieler Spiele, die wir knapp gestaltet haben, ist nun das eingetreten, was nicht hätte eintreten dürfen. Zuletzt haben wir immer wieder Hoffnung gesehen und einen Basketball, der geprägt war von Herz, Einsatz, Leidenschaft und guten Aktionen. In einem so entscheidenden Spiel, gegen einen Gegner, der in der Tabelle an uns vorbeiziehen und uns gleichzeitig auf einen Abstiegsplatz schicken kann, war unsere Leistung, insbesondere defensiv, absolut inakzeptabel. Ich bin sehr darüber enttäuscht, dass wir unser vorhandenes Potenzial nicht aufs Feld bringen können und dass die Jungs den Gegner in der Defensive nicht stoppen konnten. Natürlich haben uns ihre Dreier immens wehgetan, wenn man aber dauerhaft mit dem Gefühl und der Ausstrahlung aufläuft, dass die andere Mannschaft machen kann, was sie will, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Offense ins Stocken gerät. Entscheidend war heute jedoch unsere Defense. Bochum hat unsere Verteidigung verständlicherweise überhaupt nicht ernstgenommen, weil heute unter anderem der Wille gefehlt hat, sich mit Stolz in den Weg zu stellen, mit den Händen aktiv zu sein und sich auf gut deutsch den Arsch aufzureißen. Wir haben durch verschiedene Rotationen und defensive Plays versucht Dinge zu verbessern und zu korrigieren und in der Offense unsere potenzielle Physis einzusetzen. Allerdings waren die Angst und das Zögern viel zu groß. Es ist traurig, dass der Gegner mit der Zeit den Respekt verliert und im Prinzip machen konnte, was er wollte. Das war ein katastrophales Ergebnis, das uns sehr enttäuscht und uns in eine ebenso schlechte Situation bringt. Es geht nun einzig und allein darum, diesen Verein in der Liga zu halten.“


Starting Five

PG #1 Zach Ensminger (7 PKT / 6 ASS / 2 REB / 20% FG)
SG #5 Chase Griffin (10 PKT / 4 ASS / 7 REB / 50% FG)

SF #7 Adrian Breitlauch (3 PKT / 3 ASS / 3 REB / 14% FG)
PF #25 Jacob Knauf (10 PKT / 1 ASS / 3 REB / 80% FG)
C #0 Adam Pechacek (13 PKT / 1 ASS / 3 REB / 71% FG)


Von der Bank

#3 Daniel Zdravevski (0 PKT / 0 ASS / 0 REB / 0% FG)
#4 Thorben Döding (0 PKT / 0 ASS / 0 REB / 0% FG)
#13 Taren Sullivan (11 PKT / 0 ASS / 1 REB / 67% FG)
#27 Jonas Weitzel (5 PKT / 1 ASS / 3 REB / 14% FG)
#32 Akim-Jamal Jonah (4 PKT / 0 ASS / 2 REB / 67% FG)
#45 Demetrius Ward (13 PKT / 5 ASS / 4 REB / 45% FG)


Viertelstände (BOC : ART)


(21:14 / 23:28 / 24:19 / 23:15)


Team-Statistiken (BOC : ART)

FG% - 51% : 43%
2P% - 61% : 45%

3P% - 45% : 39%
FT% - 92% : 73%

ASS - 21 : 21
REB - 36 : 32

ST - 4 : 7
TO - 13 : 11
BL - 3 : 2


Link zum ausführlichen Boxscore

https://live.2basketballbundesliga.de/g/108647?s=boxscore


Termine

Die Dragons treffen als nächstes am kommenden Sonntag, den 2. Januar um 17 Uhr, in der heimischen Artland Arena zum letzten Hinrundenspiel auf die PS Karlsruhe LIONS. Die Partie gegen den Tabellensiebten wird voraussichtlich vor rund 500 Zuschauern unter Berücksichtigung der 2G+-Regel ausgetragen werden dürfen, genauere Informationen für unsere Dauerkarteninhaber folgen in den kommenden zwei Tagen.

 

Zurück
Druckansicht

Tickets

SUPPORTER WERDEN