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01.11.2020
Nervenkrimi im Schwarzwald – Drachen siegen 69:66

Dragons gelingt Comeback in Schwenningen – Welton als X-Faktor

Den Emotionen freien Lauf ließen am Sonntagabend Headcoach Tuna Isler (l.) und Point Guard Zach Ensminger. (Fotos: Michael Kienzler)

Den obligatorischen Sonntagskrimi bekamen Fans der Artland Dragons am 3. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA bereits zur Abendbrotszeit aufgetischt. Gegen die wiha Panthers Schwenningen zeigten die Quakenbrücker über weite Strecken ein ansprechendes Spiel, verfielen im dritten Viertel in alte Muster, kämpften sich beeindruckend zurück und gewannen in der Deutenberghalle schlussendlich mit 69:66 (39:35). Mann des Spiels war Center Quadir Welton, der 18 Punkte, 14 Assists und 4 Blocks aufs Scoreboard packte.

Schlechte Nachrichten gab es für die Drachen noch vor dem Beginn der Partie. Robert Oehle, der gegen Trier am vergangenen Samstag noch sein Comeback gegeben hatte, trat die Reise in den Schwarzwald gar nicht erst mit an – anhaltende Schmerzen in einem der beiden Handgelenke verdammten den Center zum Zuschauen. Sein Ersatz Quadir Welton erfüllte die Rolle als Anker unter dem Korb jedoch vom Start weg tadellos und war für fünf der ersten sieben Quakenbrücker Zähler verantwortlich. Am 7:12-Rückstand nach fünf Minuten konnte jedoch auch der US-Amerikaner nichts ändern. Dragons-Headcoach Tuna Isler war nach sieben Panthers-Punkten in Folge zu seiner ersten Auszeit gezwungen und verband die kleine Unterbrechung mit den ersten personellen Veränderungen. Leon Okpara fügte sich mit einem Steal und einem Ecken-Dreier umgehend gut ins Quakenbrücker Spiel ein, Kapitän Adrian Breitlauch legte mit einem Vierpunktspiel nach und machte den 11:0-Run perfekt. Da die stabile Drachen-Defense im Anschluss lediglich zwei Punkte durch Shaun Willett zuließ, ging es mit einer 22:16-Führung in die erste Viertelpause.

Die Verteidigung agierte weiterhin auf hohem Level, am vorderen Ende des Parketts lief es hingegen zunächst etwas holpriger. Der Vorsprung der Burgmannstädter pendelte sich konstant bei sechs Zählern ein, vor allem Okpara drückte der Partie in dieser Phase seinen Stempel auf. Bis zur Halbzeitpause hatte der Youngster beeindruckende neun Punkte, zwei Assists und vier Rebounds auf dem Konto, dem Neuzugang aus Gießen war die Spielfreude nach zwei unglücklichen Auftritten in den Vorwochen deutlich anzumerken. Mitte des Viertels kamen die Schwenninger in Person von Jonas Niedermanner wieder etwas ran, Jacob Knauf sorgte mit einem humorlosen Dreipunktewurf von der Glocke zum 34:29 jedoch für Ruhe. Da Welton anschließend mit einem potenziellen And-One nachlegte, bediente sich nun auch Panthers-Headcoach Alen Velcic seiner ersten Auszeit. Nachhaltig fruchten sollte diese jedoch nicht – mit einer 39:35-Führung verabschiedeten sich die Quakenbrücker in die Halbzeitpause. Zwar taten sich die Dragons aus der Distanz noch etwas schwer, unter dem Korb und aus der Mitteldistanz war das Isler-Team jedoch auch ohne Robert Oehle kaum aufzuhalten. 69 Prozent der Abschlüsse fanden ihren Weg in den Korb, dazu dominierten die Drachen das Reboundduell mit 20:9 und zeigten in diesem Aspekt eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Trier-Spiel der Vorwoche.

Nun galt es jedoch die Leistung aus den ersten 20 Minuten in der zweiten Halbzeit zu bestätigen, schließlich kristallisierte sich der dritte Spielabschnitt zuletzt als Dragons-Problemviertel heraus. Und es begann prächtig: nach einem technischen Foul gegen Panthers-Coach Velcic, versenkte zunächst Breitlauch den fälligen Freiwurf, Knauf streute anschließend seinen nächsten Treffer vom Perimeter ein. Die Gastgeber aus Schwenningen kämpften sich im Anschluss wieder besser in die Begegnung, die Drachen fanden offensiv jedoch immer wieder Mittel und Wege die Panthers-Defense zu knacken. Ivan Mikulic konterte einen Ensminger-Dreier aus der gleichen Distanz, die Führung blieb bis dahin jedoch in Quakenbrücker Hand. Dennoch gaben die Gäste den Ball nun unnötigerweise oft aus ihrem Besitz, Ex-Drache Chris Frazier sorgte schließlich mit einem Dreier zum 51:48 in der 29. Spielminute für den ersten Führungswechsel nach langer Zeit. Isler reagierte umgehend mit der nächsten Timeout, die Partie kippte nun jedoch mehr und mehr zu Gunsten der Schwenninger. Ein 11:0-Lauf der Panthers führte zum 54:48-Zwischenstand vor dem finalen Spielabschnitt.

Dieser startete abermals mit Knauf-Zählern, der bis dahin punktlose Gerel Simmons legte anschließend von der Freiwurflinie nach. Chase Griffin glich die Angelegenheit von der Baseline in der 32. Minute aus und vollendete so den Quakenbrücker 6:0-Run. Die Partie blieb spannend und eng, die Führung wechselte nun gefühlt mit jedem Ballbesitz. Quadir Welton räumte nun gehörig unter den Brettern auf und hatte auch im Scoring endgültig seinen Touch gefunden. Von der Linie brachte er seine Mannschaft wieder in Führung, Niedermanners Dreier nahm den Drachen jedoch umgehend wieder den Wind aus den Segeln. Beim Stand von 64:62 aus Sicht Schwenningens bei 2:35 Minuten auf der Uhr, griff Velcic erneut zur Auszeit und läutete so die Schlussphase ein. Welton avancierte nun zum Go-To-Guy in der Quakenbrücker Offensive und verkürzte mit einem schnellen Korbleger zum 64:66. Mit einer Ganzfeldpresse versuchten die Dragons einen Ballverlust zu forcieren – mit Erfolg. Der Dreier von Schwenningens Topscorer Rytis Pipiras ging unter Druck nur an den Ring, Zach Ensminger machte es im Anschluss besser. Welton zog zwei Gegenspieler auf sich, fand den freien Rookie-Guard am Perimeter und dieser schweißte zur erneuten Dragons-Führung ein. Mit einem Zähler Vorsprung ging es in die verbleibenden 44 Sekunden, aufmerksame Defense und ein cooler Captain Breitlauch von der Freiwurflinie machten den 69:66-Auswärtssieg der Drachen schließlich perfekt.


Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Die Jungs haben es sich heute redlich verdient. Unsere vorgesehen Scorer Gerel und Adrian haben heute zwar leider nicht die offensive Wucht entfalten können, die wir bereits von ihnen gesehen haben, Adrian hat dafür jedoch unheimlich stark verteidigt. Er hatte Shaun Willett gut unter Kontrolle, dafür hat uns Pipiras insbesondere in der ersten Halbzeit sehr wehgetan. Stolz bin ich insbesondere auf unsere jungen Spieler. Leon war in der ersten Hälfte unfassbar, er hat seinen Körper gut eingesetzt, stark verteidigt und ist insgesamt sehr ausbalanciert aufgetreten. Auch Zach hat sein Potenzial gezeigt und mit viel Selbstvertrauen gespielt. Wir haben in der vergangenen Woche viel mit ihm gesprochen, das hat ihm geholfen. Rob Marberry hat sehr gut verteidigt und seine Spielzeit hervorragend genutzt. Jacob hat ein bombastisches Spiel gezeigt, unser X-Faktor war aber definitiv Quadir. Der Junge hat sich den Arsch aufgerissen, ist jedem Ball hinterher, hat gut verteidigt und sich die Abschlüsse am vorderen Ende redlich erkämpft. Er war der Wühler und Kommunikator, der uns in schwierigen Situationen immer wieder zurückgebracht hat. 66 zugelassene Punkte sind vorzeigbar, 69 erzielte Zähler sind aber eigentlich zu wenig, wenn man bedenkt, dass unser Dreier heute sehr schlecht gefallen ist. Insgesamt tut uns der Sieg jedoch unheimlich gut, vor allem vor dem Hintergrund, dass das heute unsere weiteste Auswärtsfahrt war. Ein Sieg fürs Selbstvertrauen, ein Sieg für die Moral – und unsere Identifikation. Wir fördern unsere jungen Spieler, sie bekommen ihre Chancen, sie nutzen sie wiederrum. Heute haben wir gezeigt, welch interessantes Team wir sein können.“


Starting Five:

PG #4 Thorben Döding (2 PKT / 1 ASS / 2 REB / 20% FG)
SG #11 Gerel Simmons (2 PKT / 0 ASS / 3 REB / 0% FG)

SF #7 Adrian Breitlauch (9 PKT / 1 ASS / 2 REB / 22% FG)
PF #35 Danielius Lavrinovicius (2 PKT / 0 ASS / 1 REB / 25% FG)

C #15 Quadir Welton (18 PKT / 3 ASS / 14 REB / 78% FG)


Von der Bank:

#0 Rob Marberry (3 PKT / 1 ASS / 3 REB / 0% FG)
#1 Zach Ensminger (14 PKT / 4 ASS / 3 REB / 63% FG)

#5 Chase Griffin (2 PKT / 2 ASS / 0 REB / 20% FG)
#12 Leon Okpara (9 PKT / 3 ASS / 5 REB / 75% FG)

#25 Jacob Knauf (8 PKT / 0 ASS / 4 REB / 60% FG) 



Viertelstände (VS : ART)

(16:22 / 19:17 / 19:9 / 12:21)


Team-Statistiken (VS : ART)

FG% - 41% : 40%
3P% - 33% : 25%
FT% - 100% : 77%

ASS - 18 : 15
REB - 29 : 42

ST - 7 : 5

TO - 9 : 15

Link zum ausführlichen Boxscore:

https://live.2basketballbundesliga.de/g/106932?s=boxscore


Termine:


Die Dragons treffen als nächstes am Freitag, den 6. November um 19:30 Uhr in der heimischen Artland Arena auf die ROSTOCK SEAWOLVES. Bereits zwei Tage später, am 8. November um 17:00 Uhr, empfangen die Quakenbrücker dann die Uni Baskets Paderborn.

 

 

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