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27.12.2021
Dragons verlieren Weihnachts-Krimi in Hagen

Bittere 94:95-Niederlage bei Phoenix Hagen – Isler: Es ist ein immer wiederkehrendes Bild

Drachen-Forward Taren Sullivan legte in Hagen zwar starke 18 Punkte auf, elf davon im vierten Viertel, konnte die Niederlage jedoch nicht verhindern. (Fotos: Jörg Laube)

Was für eine Dramatik am 16. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga. In einer Partie der grundverschiedenen Viertel unterlagen die Artland Dragons am 2. Weihnachtsfeiertag bei Phoenix Hagen mit 94:95 (85:85, 40:40) nach Verlängerung und verweilen so im ProA-Abstiegskampf. Nachdem sich die Quakenbrücker gleich zweimal von einem hohen Rückstand zurückgekämpft und in der Overtime zwischenzeitlich sogar mit sieben Punkten geführt hatten, entriss Clarence Walker den Drachen den sichergeglaubten Sieg vier Sekunden vor Spielende.

Das Wurfglück war in der Anfangsphase zunächst wahrlich nicht auf Seiten der Quakenbrücker Gäste. Zwar erspielte sich die Mannschaft von Headcoach Tuna Isler einige gute Abschlusspositionen, seinen Weg in den Hagener Korb fand jedoch lediglich ein Lay-Up von Kapitän Adrian Breitlauch. Bei Phoenix lief es hingegen besser – 7:2-Führung nach zweieinhalb Minuten. Die Quakenbrücker schienen an diesem 2. Weihnachtsfeiertag zu Beginn noch nicht voll auf der Höhe zu sein: in der Offense fielen die Würfe nicht und in der Defensive fanden die Drachen noch kein Mittel gegen das Hagener Inside-Game. Darüber hinaus gingen die Gäste recht fahrlässig mit dem orangefarbenen Leder um – sieben Turnover nach zehn Minuten sind definitiv zu viel. Nach Dominik Spohrs Dreier zum 15:6 und Zach Ensmingers dritten Foul, schien das Auftaktviertel in die vollkommen falsche Richtung zu laufen, sonderlich viel besser wurde es jedoch auch im Anschluss nicht. Mit 22:10 verabschiedeten sich beide Teams in die erste Viertelpause – Redebedarf eindeutig vorhanden.

Und Isler schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Dragons spielten zu Beginn des zweiten Durchgangs deutlich härter, drückten den Rückstand allerdings zunächst nur langsam. Taren Sullivan holte seine Mannschaft mit einem imposanten Dunk und dem ersten Perimeter-Treffer schließlich aus dem Tiefschlaf, angeführt von Jacob Knauf und Chase Griffin gelang es den Quakenbrückern anschließend sogar den Zwischenstand innerhalb von einer Minute auf 23:28 zu stellen und Hagens Cheftrainer Chris Harris so zu seiner ersten Auszeit zu zwingen. Und die Drachen blieben weiter voll in der Partie. An alter Wirkungsstätte jagte Griffin den nächsten Dreier durch den Hagener Korb, Dominik Spohr war jedoch ähnlich heiß aufgelegt, sodass sich der Rückstand bei rund fünf Zählern einpendelte. In der Folge feierte Neuzugang Akim-Jamal Jonah sein Debüt im Trikot der Dragons und fügte sich mit einem Offensivrebound gleich gut in das Quakenbrücker Kollektiv ein, nach einem erfolgreich Dunk glich der Center die Partie mit einem Bonusfreiwurf schließlich sogar aus. 40:40 hieß es nach den ersten 20 gespielten Minuten in der Hagener Krollmann-Arena – ein Zwischenstand, den die Drachen einzig und allein ihrer Leistungssteigerung im zweiten Viertel zu verdanken hatten.

Der Start in die zweite Halbzeit gehörte dann allerdings wieder Phoenix. Ein 5:0-Run wurde von Knauf gestoppt, nach kurzer Findungsphase waren die Dragons dann jedoch wieder drin in diesem so wichtigen Christmas-Game. Beiden Mannschaften war die Bedeutung dieser Partie deutlich anzusehen, die Fehlerquote war dementsprechend weiter hoch. Gegen den Hagener Dreier fanden die Drachen nun nur wenig Mittel, Clarence Walker traf zwei Versuche in Folge und zwang Isler beim Stand von 53:44 zu seiner nächsten Auszeit. Knauf entwickelte sich im Anschluss zum Quakenbrücker Anker in der Offense und auch Ensminger trat nach langer foulbedingter Pause zurück auf die Bildfläche. Mit einem Vierpunktspiel verkürzte der Dragons-Point-Guard wieder auf 51:55, mit der Verteidigung gegnerischer Dreier taten sich die Gäste allerdings weiter immens schwer. Die Partie blieb zwar prinzipiell eng, mit kleinen und gezielten Läufen hielten die Hausherren die Quakenbrücker jedoch immer etwas auf Distanz. Feuer bekämpften die Drachen nun mit Feuer, insbesondere Daniel Zdravevski schien gegen Ende des Spielabschnitts heiß zu laufen und kam in der Offense immer wieder zu guten Abschlüssen, die im späteren Verlauf der Partie noch für Gesprächsbedarf sorgen sollten. In der Verteidigung bekamen sie Phoenix allerdings weiterhin nicht wirklich zu packen. Nach 30 Minuten hatte Hagen bereits zehn Dreier getroffen und den Dragons so erheblich zugesetzt – 68:59 vor den finalen zehn Minuten.

Ein Spohr-Dreier eröffnete den Schlussabschnitt und stellte die Drachen so vor eine wahre Mammutaufgabe. Knapp neun Minuten vor dem Ende lagen die Quakenbrücker mit 14 Punkten zurück, Ensmingers erfolgreicher Dreier war nun allerdings der Startschuss für eine beeindruckende Aufholjagd. Insbesondere Demetrius Ward schwang sich mit einigen guten Aktionen und einer ordnenden Hand zum Leader auf und brachte Struktur ins Quakenbrücker Spiel. Doch auch bei noch fünf zu spielenden Minuten lagen die Drachen mit 68:79 zurück – nun hatte allerdings die Stunde des Taren Sullivan geschlagen. Ein persönlicher 11:0-Lauf des US-Amerikaners brachte sein Team bis auf sechs Zähler heran, nun waren jedoch lediglich noch eineinhalb Minuten auf der Uhr. Den Drachen war die Gier auf den Erfolg jetzt regelrecht anzusehen: erst nutzte Adam Pechacek eine Hagener Unachtsamkeit für einfache Punkte, anschließend war es Griffin, der auf zwei Punkte verkürzte. Elf Sekunden vor Toresschluss glich Pechacek die Partie schließlich mit einem Korbleger zum 85:85 aus, und da die Quakenbrücker Defense anschließend gegen Walker energisch zu Werke ging, wartete auf die Dragons die zweite Verlängerung dieser Saison.

Bevor diese allerdings starten konnte, kam es am Kampfgericht zu einer mehrminütigen Diskussion. Grund dafür war eine unsichere Sachlage bezüglich der angeschriebenen Punkte von Drachen-Forward Daniel Zdravevski. Es war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, ob dem Quakenbrücker im dritten Viertel ein Zähler zu Unrecht nicht gutgeschrieben worden war, oder ob das Scouting ebenjenen potenziellen Punkt einem anderen Spieler zugeordnet hatte. Da die Gemengelage im Eifer des Gefechts nicht final aufgeklärt werden konnte, haben die Dragons nach Beendigung des Spiels einen formellen Protest gegen das Ergebnis eingelegt. Dass es allerdings überhaupt dazu kommen musste, haben sich die Drachen selbst zuzuschreiben. In die Overtime starteten die Gäste angeführt von Ensminger und Ward nämlich mit einem 7:0-Run, gewinnen sollten sie diese Partie allerdings nicht. Acht aufeinanderfolgende Punkte von Center Marcel Keßen ließen die Drachen wieder ins Hintertreffen geraten und zwangen Isler so zu seiner letzten Auszeit. Zwar brachte Ward seine Mannschaft 24 Sekunden vor dem Ende von der Freiwurflinie nochmals in Front, der letzte Angriff des Spiels gehörte jedoch Phoenix Hagen. Walker nahm sich der Sache an und verwandelte vier Sekunden vor Schluss zum 95:94-Endstand – der finale Verzweiflungsdreier Ensmingers verfehlte sein Ziel schließlich knapp.


Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Obwohl wir keine schlechten Looks hatten, sind wir heute wirklich katastrophal in die Partie gestartet. Hagen ist in der Folge heiß gelaufen, dennoch ist ein 22:10-Viertel natürlich indiskutabel. Es ist ein immer wiederkehrendes Bild, dass wir unsere Qualität über einige Strecken zeigen können, uns von hohen Rückständen erholen und diese sogar egalisieren, am Ende jedoch ohne Punkte dastehen. Im zweiten und vierten Viertel haben wir uns jeweils klasse zurückgekämpft, als Team gespielt und gut verteidigt – eigentlich hatten wir das Ding bereits in unserer Hand. Anschließend sind wir super selbstbewusst in die Overtime gestartet, waren jedoch nicht in der Lage eine Sieben-Punkte-Führung zu halten. Das ist heute erneut ein schwer zu verdauendes Spiel gewesen. In engen Situationen haben wir bislang fast immer den Kürzeren gezogen. Den Sieg hätten wir heute unbedingt gebraucht. Allein, um erstmals zwei Siege in Folge eingefahren zu haben und etwas aufatmen zu können. Wir spielen gegen den Abstieg, das ist allen klar. Noch haben wir genug Partien vor uns – der Abstiegskampf ist mittlerweile jedoch bittere Realität.“


Starting Five

PG #1 Zach Ensminger (15 PKT / 9 ASS / 7 REB / 45% FG)
SG #5 Chase Griffin (10 PKT / 4 ASS / 2 REB / 44% FG)

SF #7 Adrian Breitlauch (2 PKT / 3 ASS / 3 REB / 20% FG)

PF #25 Jacob Knauf (14 PKT / 2 ASS / 6 REB / 67% FG)
C #0 Adam Pechacek (10 PKT / 0 ASS / 7 REB / 45% FG)


Von der Bank

#3 Daniel Zdravevski (2 PKT / 0 ASS / 1 REB / 100% FG)
#4 Thorben Döding (2 PKT / 1 ASS / 1 REB / 100% FG)

#13 Taren Sullivan (18 PKT / 3 ASS / 1 REB / 54% FG)
#22 Marvin Möller (DNP)

#27 Jonas Weitzel (4 PKT / 0 ASS / 2 REB / 67% FG)

#34 Akim-Jamal Jonah (5 PKT / 0 ASS / 3 REB / 67% FG)
#45 Demetrius Ward (12 PKT / 5 ASS / 5 REB / 33% FG)


Viertelstände (HAG : ART)

(22:10 / 18:30 / 28:19 / 17:26 / 10:9)


Team-Statistiken (HAG : ART)

FG% - 51% : 49%
2P% - 59% : 62%

3P% - 41% : 29%
FT% - 53% : 100%

ASS - 16 : 22
REB - 32 : 42

ST - 9 : 5
TO - 14 : 15

BL - 4 : 0



Link zum ausführlichen Boxscore

https://live.2basketballbundesliga.de/g/108693


Termine


Die Dragons treffen als nächstes am kommenden Mittwoch, den 29. Dezember um 18 Uhr, auswärts auf die VfL SparkassenStars Bochum.

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