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Das sind diese Abende, an denen man die Zuschauer in der Artland Arena ganz besonders vermisst. Mit einer beeindruckenden Leistung bezwingen die Artland Dragons die Kirchheim Knights mit 107:70 (54:36), reagieren in besonderer Art und Weise auf den Spielausfall unter der Woche und feiern so den zweiten Sieg in Folge in der BAMRER 2. Basketball Bundesliga ProA. Defensiv konsequent, ein heißes Händchen in der Offensive, dazu eine mannschaftliche Geschlossenheit, die es herauszustellen gilt. Der Erfolg gegen das zuvor sieben Spiele lang ungeschlagene Kirchheim war abermals ein Sieg des Kollektivs.

Die Startschwierigkeiten, die das Quakenbrücker Team noch im Hinspiel Anfang Januar gegen dieses starke Kirchheim offenbart hatte, wurden am Samstagabend in der Artland Arena schleunigst ad acta gelegt. Die Mannschaft von Headcoach Tuna Isler begann fokussiert und mit einem offensichtlichen Hunger die sieben Spiele anhaltende Siegesserie der Gäste zu durchbrechen. Das Offensivspiel war auf Korberfolge in der Zone ausgelegt, durch vermehrte Fouls der Knights schritten die Drachen dementsprechend oft an die Freiwurflinie. Von dort aus besorgte Robert Oehle nach vier Minuten die 11:10-Führung, der Matchwinner aus der Nürnberg-Begegnung machte auch gegen die Knights nahtlos weiter und erzielte sieben der ersten 15 Dragons-Punkte. Adrian Breitlauch meldete sich nach seinen Magenproblemen aus der abgelaufenen Woche ebenfalls eindrucksvoll zurück und netzte zwei Dreier in Folge durch die Reuse. Dass die Mannschaft von Cheftrainer Igor Perovic jedoch auch etwas davon versteht erfolgreich mit dem Ball umzugehen, bewies sie in der Folge. Tidjan Keita dunkte fünf Sekunden vor der Viertelpause erfolgreich zum 25:25-Zwischenstand ein und beendete so die ersten zehn durchaus unterhaltsamen Minuten ProA-Basketball.

Der Start ins zweite Viertel gehörte hingegen den Dragons – und zwar voll und ganz. Erst versenkte Danielius Lavrinovicius einen schön herausgespielten Wurf vom Perimeter, im Anschluss griff sich Quadir Welton einen Offensivrebound, traf zum 30:25 und veranlasste Perovic so zu seiner ersten Auszeit. Diese verpuffte jedoch zunächst, zum einen, weil Chase Griffin abermals ansatzlos aus der rechten Ecke für Drei traf, zum anderen, weil Thorben Döding die Bälle im Aufbau klug verteilte und so immer wieder seine Nebenmänner in offenen Positionen fand. Diese Quakenbrücker Spielfreude resultierte in einem 12:0-Lauf und in der nächsten Kirchheimer Auszeit. Bemerkenswert: bis zu den ersten Knights-Punkten im zweiten Viertel vergingen knapp vier Minuten – Andreas Kronhardt erlöste seine Mannschaft schließlich von der Freiwurflinie. Zwar erholte sich die Kirchheimer Offense anschließend wieder etwas von ihrer Schaffenskrise, die Quakenbrücker Defense stand jedoch weiterhin sicher und überzeugte mit Geschlossenheit und energischem Zugriff. Und im Angriff fiel der Dreier: insgesamt trafen die Drachen in der ersten Halbzeit 47 Prozent aller Versuche, sehr solide 50 Prozent aus dem Zwei-Punkte-Bereich führten schließlich zur 54:36-Führung zur Pause. Dazu hatten die Quakenbrückern ihren Gegenspielern auf den großen Positionen früh vier Fouls angehängt, wodurch sie Vorteile unter dem Korb und gleichzeitig beim Rebound (24:13) für sich verbuchten.

Und der aggressive Weg zum Korb blieb auch im dritten Viertel zunächst das Erfolgsgeheimnis der Dragons. Knauf und Oehle schufen sich immer wieder Platz in der Zone und kamen so zu einfachen Punkten. Und die Partie lief nun komplett in Richtung des Teams von Tuna Isler: mit gemeinschaftlichem Einsatz erkämpften sich die Dragons einige Bälle, vor allem Kapitän Breitlauch ging hier mit gutem Beispiel voran. Dazu hat Griffin auch im gehobenen Alter von 37 Jahren weiterhin nichts von seinem Touch verloren. Der US-Amerikaner traf zwei Dreier in Folge und stellte den Zwischenstand nach 24 Minuten so auf 67:41. Im Anschluss erholten sich die Knights jedoch wieder etwas von ihrer offensiven Durstrecke und legten in Person von Karlo Miksic und Nico Brauner einen 9:2-Lauf aufs Parkett – Auszeit Quakenbrück. Zach Ensminger und Gerel Simmons, beide hatten sich bis dahin im Scoring noch zurückgenommen, trafen nun zwei Dreier in Folge, anschließend schlug schließlich die Stunde des Adrian Breitlauch. Der Flügelspieler beschloss das dritte Viertel und den 13:2-Run mit zwei Treffern vom Perimeter, einen davon mit Ablauf der Shotclock – 89:59-Führung vor den finalen zehn Minuten.

30 Punkte Vorsprung für die Dragons gegen das bis dahin sieben Spiele lang unbesiegte Kirchheim, doch die Mannschaft von Tuna Isler hatte noch nicht genug. Immer wieder raubte die Drachen-Defense den Gästen den Nerv im Angriffsspiel, im Selbigen blieben die Quakenbrücker ruhig und spielten ihre Possessions geduldig aus. Die Geschichte der verbliebenen Spielzeit ist schnell erzählt: ob des massiven Rückstandes nahm Kirchheim-Coach Perovic schnell seine Starter vom Parkett und auch Isler gab seinen Nachwuchsspielern Marius Lau und Marvin Möller noch einige Minuten in der Artland Arena. Die Dragons spielten ihren Stiefel souverän runter, leisteten sich keine Unkonzentriertheiten und feierten am Ende einen hochverdienten 107:70-Erfolg. Besonders herauszuheben ist dabei die Reaktion, die die Mannschaft auf die kurzfristig abgesagte Begegnung bei den MLP Academics Heidelberg unter der Woche zeigte.


Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Der Sieg heute war hochverdient und macht uns sehr stolz. Die Jungs haben heute konstant auf hohem Niveau gespielt, haben keinen Ball aufgegeben und die Partie sehr ernst genommen. Kirchheim ist mit enorm viel Selbstvertrauen angereist, dennoch waren wir gut vorbereitet. Die Jungs haben an unseren Gameplan geglaubt, wodurch er schließlich auch aufgegangen ist. Darüber hinaus sind wir sehr aggressiv ins Spiel gegangen und haben die gegnerischen Schwächen in der Defense auf maximale Art und Weise genutzt. Durch den offensiven Rhythmus ist auch unsere Verteidigung aufgegangen. 107 Punkte sind ein Schmankerl, wir haben die Rebounds dominiert und in der Verteidigung überzeugt. Heute ist es schwer einzelne Spieler hervorzuheben, weil jeder seinen Beitrag geleistet hat. Was mich aber besonders freut: heute hatten wir erstmals den kompletten Kader beisammen, sodass wir unser Potenzial zum Vorschein bringen konnten. Die Jungs haben hart gearbeitet, den Rückschlag durch den kurzfristigen Spielausfall in Heidelberg super verkraftet und ein perfektes Spiel abgeliefert.“


Starting Five:

PG #1 Zach Ensminger (9 PKT / 3 ASS / 1 REB / 43% FG)
SG #11 Gerel Simmons (16 PKT / 7 ASS / 2 REB / 36% FG)
SF #12 Leon Okpara (9 PKT / 2 ASS / 1 REB / 50% FG)
PF #25 Jacob Knauf (12 PKT / 2 ASS / 8 REB / 50% FG)
C #31 Robert Oehle (17 PKT / 2 ASS / 7 REB / 100% FG)

Von der Bank:

#4 Thorben Döding (3 PKT / 8 ASS / 0 REB / 0% FG)
#5 Chase Griffin (13 PKT / 1 ASS / 1 REB / 67% FG)
#7 Adrian Breitlauch (15 PKT / 2 ASS / 1 REB / 83% FG)
#15 Quadir Welton (6 PKT / 1 ASS / 8 REB / 100% FG)
#21 Marius Lau (0 PKT / 0 ASS / 1 REB / 0% FG)
#22 Marvin Möller (0 PKT / 1 ASS / 1 REB / 0% FG)
#35 Danielius Lavrinovicius (7 PKT / 0 ASS / 9 REB / 67% FG) 


Viertelstände (ART : KIR)

(25:25 / 29:11 / 35:23 / 18:11)


Team-Statistiken (ART : KIR)

FG% - 50% : 34%
3P% - 47% : 29%
FT% - 84% : 71%
ASS - 29 : 13
REB - 46 : 31
ST - 10 : 5
TO - 12 : 12
BL - 5 : 0

Link zum ausführlichen Boxscore:

https://live.2basketballbundesliga.de/g/107049?s=boxscore


Termine:

Die Dragons treffen als nächstes am kommenden Mittwoch, den 3. Februar um 19:30 Uhr, auswärts auf Phoenix Hagen.