Flomo: „Haben unseren Matchplan selbst durchkreuzt“
Buzz Anthony war mit 12 Assists erneut einer der besten Drachen auf dem Feld (Fotos: Thore Bischoff)
Auch im zehnten Anlauf gelang es den Artland Dragons nicht, ihren ersten Sieg zu feiern. Gegen die JobStairs Giessen 46ers verlor man durch zwei furchtbare Viertel mit 80:92. Vor allem die löchrige Defensive am Perimeter machte die Hoffnung auf die ersten Punkte zunichte.
Das Spiel begann dabei ganz nach Geschmack der mitgereisten und lautstarken Fans der Drachen. Den Gastgebern gelangen zwar die ersten Punkte, es waren aber die Drachen, die sich das erste kleinere Polster erarbeiten konnten. Unter der Regie von Spielmacher Buzz Anthony war es zunächst Brandon Thomas, der von der Nummer neun der Drachen in Szene gesetzt wurde. Auch Aaron Kayser netzte zwei Mal nach Vorlage von Anthony ein, ehe letzterer auch noch einen Dreier von Kilian Binapfl auflegte. Als TJ Gibbs im darauffolgenden Angriff einen weiteren Dreier traf, schien der so langersehnte Sieg nach wenigen Minuten zumindest mehr als möglich (12:7). Leider konnten die Drachen jedoch nicht an die gute Anfangsphase anknüpfen und verloren insbesondere in der Defensive ein ums andere Mal ihre Gegenspieler aus den Augen. So starteten die Giessener einen 10:2 Lauf, der das Momentum in ihre Richtung zu kippte. Die Drachen fingen sich zwar alsbald wieder, bis dahin waren die 46ers aber bereits mit fünf Punkten in Führung gegangen. Nach zehn Minuten musste man sich mit einem 23:27 zufriedengeben.
Auch das zweite Viertel begann vielversprechend für die Burgmannsstädter. Zunächst bewies Jakob Forrester einen weichen Touch aus der Mitteldistanz, ehe er es nach schönem Zuspiel von Jannes Hundt mit einem Dunk krachen ließ. Ein weiterer Dreier von Gibbs brachte die Drachen dann auf drei Punkte ran, bevor ihnen das Spiel insbesondere in der Defensive komplett entglitt. Immer wieder fanden die Gastgeber die Lücken in der Zonen-Defensive der Dragons und bestraften diese mit einem Dreier nach dem anderen. Auch offensiv ließ man sich dadurch aus dem Konzept bringen und sah sich schnell einem zweistelligen Rückstand gegenüber. Selbst wenn Giessen mal einen Versuch vom Perimeter daneben setzte, konnten sie zu oft den Abpraller abgreifen und ihren Angriff von vorne aufbauen. Die elf getroffenen Dreier der 46ers in der ersten Halbzeit machten den Unterschied aus und ließen die Drachen mit einem Spielstand von 41:56 enttäuscht in die Kabine gehen.
Die Dragons hatten eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe vor sich, um den ersten Saisonsieg zu erringen und der erste Angriff ließ für kurze Zeit Hoffnung aufkeimen, diese Aufgabe lösen zu können. Spielmacher Buzz Anthony versenkte einen schwierigen Layup, ehe die Offensive der Drachen früh im dritten Viertel komplett zusammenbrach. Ganze drei Minuten blieb man ohne jegliche Punkte, was die Hausherren nutzen, um ihre Führung auf satte 23 Punkte aufzustocken (43:66). Zu viele einfache Fehler in der Offensive, zu viele aus der Not geborenen Würfe machten die Hoffnungen auf ein Comeback bereits früh in der zweiten Hälfte zunichte. Zwar fingen sich die Drachen nach und nach wieder, dennoch beendete man das Viertel mit einem klaren 56:76 Spielstand aus Sicht der Dragons.
Die Drachen brauchten ein deutlich besseres Schlussviertel, um die Spur einer Chance auf dieses Spiel zu haben. Ein Dreier von Brandon Thomas gab zumindest schon einmal die richtige Richtung vor, welcher jedoch direkt durch einen Wurf aus der Mitteldistanz von Nyama gekontert wurde. Offensiv lief es im vierten Viertel deutlich besser für die Drachen als noch im Viertel zuvor. Ein weiterer Dreier von Thomas und ein krachender Dunk von Neuzugang Jogminas schmolzen den Rückstand zwar auf nunmehr 14 Punkte ab, was den Drachen jedoch fehlte in dieser Phase war die defensive Abgeklärtheit. Zu oft ließ man sich von den erfahrenen Giessenern im Post die Butter vom Brot nehmen, die nun vermehrt ihre Big Man Fundic und Benzing suchten. So gelang es den Drachen trotz solider Offensive nicht mehr, den Rückstand unter zehn Punkte zu drücken. Giessen spielte ihre Führung souverän runter und so mussten die Dragons am Ende eine verdiente 80:92 in Kauf nehmen.
Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben es Giessen dann aber gestattet, ihren Rhythmus von draußen zu finden, weil unsere Rotationen zu langsam waren. Dies hat unseren Matchplan, die Pace des Spiels zu bestimmen, aus dem Konzept gebracht. Es ist uns zwar gelungen, uns wieder ranzukämpfen, aber wenn du dem Gegner so viel Selbstvertrauen gibst, wird es schwer, defensiv die Kontrolle zurückzuerlangen. Wir haben uns dieses Loch selbst gegraben, versuchen uns nun aber daran, zu analysieren, weswegen das passiert ist und wie wir uns fast aus diesem Loch befreit hätten“.
Die Artland Dragons bedanken sich für die fantastische Unterstützung ihrer Fans in fremder Halle. Als nächstes empfangen die Drachen den Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga, die Fraport Skyliners in der heimischen Artland Arena. Tickets für das Spiel können sie online unter https://tickets-artlanddragons.reservix.de/events , der offiziellen Artland Dragons App oder in der Geschäftsstelle der Artland Dragons erwerben. Tip-Off der Partie am nächsten Samstag ist um 19:30 Uhr.
