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09.05.2021
„Haben gezeigt, dass wir mit Top-Teams mithalten können“

Off-Season-Interview mit Dragons-Geschäftsführer Marius Kröger

Dragons-Geschäftsführer Marius Kröger schaut mit einem guten Gefühl auf die abgelaufene Saison zurück. (Fotos: Artland Dragons)

Hinter den Artland Dragons liegt eine überaus ereignisreiche Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Die Quakenbrücker erreichten zum ersten Mal in ihrer Geschichte die ProA-Playoffs und konnten dort mit leidenschaftlichen Auftritten für eine Menge Furore sorgen. Im Off-Season-Interview zieht Dragons-Geschäftsführer Marius Kröger Bilanz, spricht über die Entwicklung der jungen Mannschaft und den größten Aderlass der abgelaufenen Corona-Spielzeit – die Abwesenheit der Drachen-Fans.

Marius, die Saison 2020/21 ist in den Büchern – und wird allen Beteiligten aufgrund der speziellen Umstände wahrscheinlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Was sind für dich die prägnantesten Erinnerungen aus der abgelaufenen Spielzeit?


Rückblickend war das mit Sicherheit das erste Heimspiel ohne unsere Zuschauer im Oktober gegen Trier. Unsere Planungen waren bis einen Tag vor der Partie darauf ausgelegt, dass eine limitierte Anzahl an Fans in der Halle anwesend sein würde – schlussendlich kam es dann doch anders. Dieses Gefühl war komisch und kurios zugleich. Und trotzdem sind meine Erinnerungen weitestgehend positiver Natur. Schon in der Hauptrunde haben wir beispielsweise zu Hause gegen Jena gezeigt, dass wir mit den Top-Teams mithalten können, der erste Playoffsieg gegen Rostock war schließlich das Highlight für alle Beteiligten.

Aus sportlicher Sicht war das vergangene halbe Jahr mit Sicherheit das erfolgreichste seit dem BBL-Rückzug 2015. Wie fällt dein persönliches Saisonfazit aus?

Natürlich positiv. Das Wichtigste ist, dass wir gesundheitlich weitestgehend unbeschadet durch die Saison gekommen sind. Auch wir hatten im Dezember einen Corona-Fall zu beklagen, den der Spieler und wir als Verein jedoch gut überstanden haben. Dass unsere Zuschauer beim größten Erfolg der jüngeren Dragons-Geschichte nicht live dabei sein durften, schmälert das Ganze zwar ein wenig und sorgt für eine gewisse Wehmut, wir haben die Unterstützung allerdings zu jedem Zeitpunkt auch über die räumliche Distanz zu spüren bekommen. Ganz besonders ausgeprägt war dieses Gefühl nach Erreichen der Playoffs, vielleicht wäre in dem ein oder anderen Spiel mit einer vollen Halle sogar noch ein bisschen mehr drin gewesen. Insgesamt blicken wir jedoch auf eine sportlich tolle Saison zurück.

Die Entscheidung, das Team um junge entwicklungsfähige Spieler herum aufzubauen, scheint sich ebenfalls bewährt zu haben. Wie zufrieden bist du mit dem Prozess der Mannschaft?

Damit, dass wir die Belohnung für unsere Arbeit in Form der Playoffteilnahme bereits im ersten Jahr bekommen, war sicherlich nicht zu rechnen, weshalb wir mit der Entwicklung insgesamt natürlich super zufrieden sind. Wir freuen uns über den stetigen Fortschritt unserer jungen Spieler – Jungs wir Zach Ensminger, Leon Okpara und Jacob Knauf stehen exemplarisch für unsere Philosophie und den eingeschlagenen Dragons-Weg. Für uns ist ebenfalls wichtig und erfreulich, dass Fans und Sponsoren diesen Kurs gleichermaßen mittragen und unterstützen – das positive Feedback bestärkt uns deshalb nochmal umso mehr.

Die angesprochene Entwicklung steht und fällt dabei mit der Arbeit des Trainerteams. Welchen Anteil haben Tuna Isler und Patrick Flomo am Erfolg der abgelaufenen Saison und wo soll der gemeinsame Weg mittelfristig hinführen?

Der Anteil der beiden ist selbstredend immens groß. Die frühzeitige Vertragsverlängerung bis 2023 war in unseren Augen ein klares Indiz dafür und alles in allem folgerichtig. Die gemeinsame Arbeit mit Tuna und Patrick ist von beiderseitigem Vertrauen geprägt, die interne Kommunikation klappt dazu sehr gut. Es ist aus meiner Sicht immer entscheidend, dass Geschäftsführung und Coaches Hand in Hand arbeiten. Wir erwischen uns häufig dabei, dass wir die gleichen Ideen haben, dazu sind wir uns darüber einig, wo der gemeinsame Weg hinführen soll. Deshalb wollen wir auch in der nächsten Saison ein ernstzunehmender Playoffkandidat sein. Wir wissen natürlich, dass die ProA im kommenden Jahr mit Teams wie Jena, Rostock und den beiden Bundesliga-Absteigern bockstark sein wird. Das verspricht eine spannende Liga, die immer hochklassiger wird und in der wir gerne wieder um die Playoffplätze mitspielen wollen.

Mit Adrian Breitlauch, Zach Ensminger, Leon Okpara, Jacob Knauf und Chase Griffin stehen derzeit fünf Spieler aus der letztjährigen Mannschaft auch für die kommende Spielzeit unter Vertrag. Kannst du bereits jetzt etwas zu den Kaderplanungen sagen? Wie sehen die kommenden Wochen bei den Dragons aus?

Wir beschäftigen uns natürlich schon seit geraumer Zeit mit den Personalplanungen für die neue Saison. Und natürlich besteht beispielsweise auch der Wunsch, Jungs wie Gerel Simmons zu halten – nach einer so überragenden Spielzeit wie der seinen ist das ja gar keine Frage. Dennoch werden wir insgesamt mit Sicherheit keine unvernünftigen Dinge tun. Wir haben allen Kadermitgliedern ihre jeweilige Perspektive mitgeteilt und werden sehen, wie sich die Dinge in der nächsten Zeit entwickeln werden.

Untypischerweise für die Drachen wurden in der Artland Arena lediglich sechs von 17 Partien gewonnen. Welche Rolle haben dabei die fehlenden Fans gespielt und welche Perspektive gibt es in puncto Zuschauerrückkehr für die im Herbst startende Spielzeit 2021/22?

Die fehlenden Fans haben dabei mit absoluter Sicherheit die größte Rolle gespielt. In einer leeren Halle aufzulaufen war für alle zu Beginn äußerst ungewohnt, weil die Artland Arena mit ihren lauten Zuschauern in Basketball-Deutschland sicherlich berüchtigt ist. Besonders schlimm war, dass sich im Laufe der Zeit ein gewisses Gefühl der Gewohnheit eingeschlichen hat. Und trotzdem gab es unzählige Momente, in denen mir die Frage durch den Kopf geschossen ist, was wohl losgewesen wäre, wenn 3000 Kehlen die Mannschaft nach vorne gepeitscht hätten. Das war nun jedoch leider ein Umstand, mit dem wir leben mussten – hoffen wir, dass uns das Ganze zum Start der neuen Saison erspart bleiben wird.

Was möchtest du den Drachen-Anhängern an dieser Stelle abschließend mit auf den Weg geben?

Auch wenn wir uns nicht persönlich bei den Spielen antreffen konnten, möchte ich mich im Namen der Artland Dragons bei allen Fans, Sponsoren und Unterstützern für den Support in dieser für uns alle besonderen Saison bedanken. Der Rückhalt war zu jeder Zeit zu spüren, neben dem immensen Vertrauen und der Treue aller Sponsoren, gilt mein Dank darüber hinaus sämtlichen Dauerkarteninhabern/innen, die vor einem Jahr auf die Rückerstattung der zwei ausgefallenen Partien verzichtet und ihr Saisonabonnement nicht gekündigt haben. Wir hoffen, euch alle in der neuen Spielzeit gesund in der Artland Arena wiederzusehen.

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