Deutliche Niederlage vor 2.200 Zuschauern in der Artland Arena
Auch der gut aufgelegte Nate Petrone (15 Punkte) konnte die deutliche 83:104-Heimniederlage gegen BG Göttingen nicht verhindern. Fotos: Christian Wüst
Die Artland Dragons haben am fünften Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA eine bittere Heimniederlage hinnehmen müssen. Gegen Bundesliga-Absteiger BG Göttingen unterlag das Team von Headcoach Hendrik Gruhn am Samstagabend vor 2.200 Zuschauern in der Artland Arena deutlich mit 83:104 (25:17,18:32,21:41,19:14). Nach einer starken Anfangsphase verloren die Dragons im zweiten und dritten Viertel den Rhythmus, während Göttingen seine ganze Klasse ausspielte und mit beeindruckender Trefferquote davonzog.
Die Dragons starteten mit Buzz Anthony, Elijah Ndi, Amir Hinton, Ben Burnham und Fynn Lastring in die Partie und erwischten den deutlich besseren Start. Lastring (11 Punkte) eröffnete mit einem Layup zur 2:0-Führung und legte damit den Grundstein für ein starkes erstes Viertel der Quakenbrücker. Hinton fand wenig später den freistehenden Ndi für einen sicheren Dreier zum 5:2. Die Dragons spielten in dieser frühen Phase mit hohem Tempo, bewegten den Ball gut und trafen ihre Würfe. Burnham (16 Punkte) setzte sich unter dem Korb durch und traf zum 7:4, ehe Dolic (10 Punkte) von außen zum 10:7 verwandelte. Göttingen leistete sich in dieser Phase viele Ballverluste und unnötige Fouls, während Quakenbrück diszipliniert blieb. Dolic erhöhte von der Linie auf 14:10, und kurz darauf sorgte Burnham mit einem sehenswerten Putback-Dunk nach Offensivrebound für ein echtes Highlight. Göttingens Headcoach Fabian Strauß nahm beim Stand von 16:10 seine erste Auszeit. Doch die Dragons blieben weiter konzentriert: Wieder und wieder fanden sie den Weg an die Freiwurflinie und bauten den Vorsprung aus. Kurz vor Viertelende verteidigte Lanmüller stark, gewann den Ball und leitete den Fastbreak über Hinton ein, der Petrone bediente und dieser traf zum 25:15. Angetrieben von einer starken Teamleistung und viel Energie sicherten sich die Dragons eine verdiente 25:17-Führung nach dem ersten Viertel.
Im zweiten Abschnitt kam Göttingen besser ins Spiel. Ein schneller Dreier von Hendrik Drescher (17 Punkte, 10 Rebounds) und ein Korbleger von Zach Jackson (21 Punkte) brachten die Veilchen wieder heran. Zwar konterte Burnham noch einmal per Layup, doch Göttingen übernahm zunehmend die Kontrolle. Vor allem Drescher dominierte in dieser Phase nahezu nach Belieben und erzielte alle seine 17 Punkte in der ersten Halbzeit. Nach dem Ausgleich durch ein erfolgreiches Dreipunktspiel von Drescher übernahm Göttingen die Führung und baute sie bis zur Pause auf 43:49 aus.
Nach dem Seitenwechsel erlebten die Zuschauer in der Artland Arena ein komplett anderes Spiel. Göttingen agierte nun mit hoher Intensität, traf aus allen Lagen und nutzte jede Unkonzentriertheit der Dragons gnadenlos aus. Zwar traf Hinton zunächst einen tiefen Mitteldistanzwurf samt And-One, doch danach spielten sich die Veilchen in einen Rausch. Jackson und Sears (15 Punkte) trafen hochprozentig, und innerhalb weniger Minuten wuchs der Rückstand in den zweistelligen Bereich. Spätestens nach einem tiefen Dreier von Sears zum 64:90 war das Spiel entschieden. Das dritte Viertel ging mit 41 Punkten auf Göttinger Seite deutlich an die Gäste.
Im Schlussviertel ging es für die Dragons nur noch um Schadensbegrenzung. Nate Petrone (15 Punkte, 5/8 FG) sorgte mit zwei erfolgreichen Dreiern für die letzten Highlights aus Quakenbrücker Sicht, während Göttingen das Tempo drosselte und den Vorsprung souverän verwaltete. Das Viertel endete zwar mit 19:14 zugunsten der Dragons, am deutlichen Endstand änderte das aber nichts mehr. Göttingen siegte am Ende verdient mit 83:104, auch dank einer herausragenden Wurfquote von 62 Prozent aus dem Feld und einer klaren Überlegenheit beim Rebounding (31:45).
Headcoach Hendrik Gruhn nach dem Spiel:
„Wir haben sehr gute erste 15 Minuten gespielt und konnten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben, defensiv wie offensiv. Wir haben offene Würfe rausgespielt und sehr hochprozentig getroffen, was daraus resultiert ist, dass wir defensiv Stops generieren konnten und Göttingen vor Probleme gestellt haben. Ab Mitte des zweiten Viertels war es dann das genaue Gegenteil. Defensiv haben wir den Zugriff verloren. Göttingen ist besser ins Spiel gekommen und begann hochprozentig zu treffen. Wir haben sie viel zu einfach in ihre Spots kommen lassen und ihnen zu einfache Punkte im Fastbreak erlaubt. Das kann man sich gegen ein Topteam nicht erlauben, denn irgendwann kommt man dann unter die Räder und kassiert dann in den Vierteln zwei und drei 73 Punkte. Das ist inakzeptabel und das werden wir ansprechen und analysieren. Trotzdem darf man auch nicht vergessen, dass Göttingen ein absoluter Aufstiegsfavorit ist, mit dem wir phasenweise auf Augenhöhe waren. Wir wollen jetzt eine gute Trainingswoche hinlegen und es dann am Samstag gegen Paderborn besser machen.“
Nun stehen die Artland Dragons nach fünf Spieltagen mit drei Siegen und zwei Niederlagen auf Tabellenplatz 7. Am kommenden Samstag bietet sich die Chance, erneut vor heimischem Publikum wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren, wenn die Paderborn Baskets zu Gast sind. Tip-off ist um 19:30 Uhr.

