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06.11.2020
Drachen zahlen gegen SEAWOLVES Lehrgeld

Quakenbrücker zu Hause weiter sieglos – Nächste Chance am Sonntag gegen Paderborn

Adrian Breitlauch (l.) und Danielius Lavrinovicius (r.) sichern den Ball gegen Rostocks Sid-Marlon Theis. (Fotos: Christian Wüst)

Die Favoritenrolle war bereits vor der Partie der Artland Dragons in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA klar an die ROSTOCK SEAWOLVES gegangen, und das Spitzenteam von der Ostsee wurde dieser am Freitagabend in der Artland Arena mehr als gerecht. Im zweiten Geisterheimspiel in Folge unterliegen die Quakenbrücker dem Aufstiegsaspiranten mit 64:86 (31:42), haben allerdings bereits am Sonntag die Möglichkeit gegen die Uni Baskets Paderborn Wiedergutmachung zu betreiben.

Und so gemächlich die Partie auf dem Parkett auch startete, so furios ging sie an der Seitenlinie los. Rostocks Headcoach Dirk Bauermann, seines Zeichens ehemaliger Bundestrainer, wurde bereits nach drei gespielten Minuten der Arena verwiesen – der erfahrene Basketballlehrer hatte seine Emotionen nach einem umstrittenen Foulpfiff gegen seine Mannschaft überhaupt nicht im Griff und stürmte wutentbrannt auf die Unparteiischen zu. Co-Trainer Christian Held übernahm nach dem Verweis für seinen Chef, von nun an sollte ausschließlich das Sportliche im Vordergrund stehen. Und die vorübergehende Unruhe auf der SEAWOLVES-Bank schien den Dragons zunächst gutzutun. Die ersten vier Zähler erzielten die Quakenbrücker von der Freiwurflinie, im Anschluss ließ Quadir Welton, Matchwinner beim Sieg in Schwenningen, die Korbanlage erstmals mit einem krachenden Dunk wackeln. Aus dem Feld tat sich das Team von Headcoach Tuna Isler im Anschluss jedoch äußerst schwer, dazu entwickelte sich die Verteidigung des gegnerischen Dreiers in diesem ersten Viertel zum Problem. Rostock verwandelte vier von sechs Würfe vom Perimeter, offensive Antworten fanden die Drachen darauf bislang jedoch nicht. In die Viertelpause gingen die Burgmannstädter deshalb folgerichtig mit einem 13:22-Rückstand, genug Potenzial für Aufarbeitung boten diese ersten ereignisreichen zehn Minuten allemal.

Ihrer Favoritenrolle wurden die Gäste von der Ostsee auch zu Beginn des zweiten Viertels zunächst gerecht. Das Scoring gestaltete der Aufstiegsaspirant sehr ausgeglichen, nach 15 Minuten hatten sich bereits acht Spieler auf das Scoreboard eingetragen. Im Angriff lief bei den Drachen hingegen weiterhin wenig zusammen, von der Dreierlinie blieb man komplett kalt und auch die im bisherigen Saisonverlauf gezeigte Stärke in der Zone kam nicht zur Entfaltung. Nach einem Korbleger von Ronalds Zakis griff Isler deshalb folgerichtig zu seiner nächsten Auszeit. Aus dieser traf Kapitän Adrian Breitlauch seinen ersten Dreipunktewurf, Chris Carter konterte diesen allerdings umgehend aus der gegenüberliegenden Ecke. Bis auf 13 Punkte waren die Rostocker zu diesem Zeitpunkt bereits davongezogen, nun bissen sich die Hausherren in Person von Welton und Breitlauch jedoch auch am vorderen Ende des Feldes zurück in die Partie. Die Problemzonen blieben dennoch weiter offensichtlich: kein Mittel gegen gegnerische Dreipunktwürfe, dazu schlichen sich zu viele Unkonzentriertheiten in das Spiel der Drachen. Bis zur Halbzeitpause, in die es für die Quakenbrücker mit einem 31:42-Rückstand ging, hatte sich die junge Mannschaft zwölf Ballverluste erlaubt und einen eigenen offensiven Rhythmus noch nicht finden können. Zwar erarbeiteten Gerel Simmons, Welton und Co. bis dato insgesamt zehn zweite Chancen, aus denen sie jedoch zu wenig Profit schlugen.

Rostock legte nach der Pause gleich mal mit einem Jumper nach, Behnam Yakhchali steuerte die nächsten Punkte im Anschluss von der Freiwurflinie dazu. Zwar traf Danielius Lavrinovicius nach 22 Minuten einen weiten Dreipunktewurf, immer wenn sich die Artländer jedoch Luft verschafften, schnürten die Seewölfe die Schlinge noch etwas enger zu. Brad Loesing konterte für drei, nach Freiwürfen von Yakhchali hatten die Gäste den Vorsprung erstmals auf plus 20 hochgeschraubt. 36:56 lagen die Drachen nach 25 Minuten zurück, ab diesem Moment galt es für die Quakenbrücker vor allem Schadensbegrenzung zu betreiben. Zu dominant agierten die Rostocker, zu verunsichert präsentierten sich die Isler-Schützlinge nach einer misslungenen ersten Halbzeit. Nun fiel immerhin der Dreier besser, Leon Okpara und Thorben Döding waren aus der Distanz erfolgreich, und auch Rob Marberry und Jacob Knauf offenbarten ihre Qualitäten im Angriff. Am 48:67-Rückstand zur letzten Viertelpause änderte dies jedoch nichts, immerhin zeigten sich die Dragons nun etwas variabler an beiden Enden des Feldes.

Der finale Abschnitt sollte schließlich zum Einspielen für die Begegnung gegen die Uni Baskets Paderborn am kommenden Sonntag (siehe unten) dienen, auch wenn es zu betonen gilt, dass die Dragons die Partie gegen Rostock zu keinem Zeitpunkt abschenkten. Vielmehr probierte Isler einige Sachen aus, schenkte beispielsweise Marberry viel Spielzeit und setzte auf bisher noch nicht gesehene Rotationen im Backcourt. Zwar trafen die SEAWOLVES weiter munter ihre Dreier, in der Gewissheit einer Niederlage stemmten sich die jungen Drachen jedoch mit einer verbesserten Körpersprache dagegen. Außerdem kamen die Youngster Marius Lau und Marvin Möller in den Schlussminuten zu ihren ersten Einsätzen in dieser Saison. Zusammen mit Ensminger, Lavrinovicius und Welton bildeten die Eingewächse ein extrem junges Line-Up, das die Partie schließlich zu Ende brachte. Nach 40 Minuten Basketball in der noch immer ungewohnt leeren Artland Arena trennten beide Mannschaften schließlich 22 Zähler – die SEAWOLVES treten die Heimreise mit einem 86:64-Erfolg an.


Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Wir waren gut auf die Partie vorbereitet, an sich bin ich auch mit der defensiven Intensität und der gezeigten Einstellung zufrieden – mit dem Resultat selbstredend nicht. Gegen Rostock darf man, vor allem als so junges Team, verlieren, ich hätte mir jedoch gewünscht, dass wir die Angelegenheit bis zur Pause enger hätten gestalten können. Dann ginge man die zweite Hälfte als Mannschaft nämlich mit einer ganz anderen Moral und Energie an. Von den 42 kassierten Punkten der ersten Halbzeit waren mindestens zwölf geschenkt und durch unsere Ballverluste verursacht, dort hatten wir sie also in einem gewissen Maß unter Kontrolle. Rostock hat seine Qualität dennoch sehr gut ausgespielt, geschlossen verteidigt und uns so einiges weggenommen. Unser offensiver Impact war zu gering, wir haben einige gute Abschlüsse nicht getroffen, zu viel liegen lassen und uns durch zu viele Fehler selbst ein Bein gestellt. Jetzt richten wir unseren Fokus, am Sonntag geht es wieder bei null los.“


Starting Five:

PG #1 Zach Ensminger (5 PKT / 2 ASS / 1 REB / 33% FG)
SG #11 Gerel Simmons (6 PKT / 2 ASS / 4 REB / 17% FG)

SF #7 Adrian Breitlauch (11 PKT / 4 ASS / 5 REB / 40% FG)
PF #35 Danielius Lavrinovicius (9 PKT / 0 ASS / 3 REB / 33% FG)

C #15 Quadir Welton (6 PKT / 0 ASS / 11 REB / 43% FG)


Von der Bank:

#0 Rob Marberry (10 PKT / 1 ASS / 0 REB / 67% FG)
#4 Thorben Döding (3 PKT / 4 ASS / 3 REB / 20% FG)

#12 Leon Okpara (7 PKT / 2 ASS / 3 REB / 50% FG)
#21 Marius Lau (0 PKT / 0 ASS / 0 REB / 0% FG)

#22 Marvin Möller (0 PKT / 0 ASS / 0 REB / 0% FG)
#25 Jacob Knauf (4 PKT / 1 ASS / 4 REB / 33% FG)

#31 Robert Oehle (2 PKT / 0 ASS / 1 REB / 50% FG) 



Viertelstände (ART : ROS)

(13:22 / 18:20 / 17:25 / 16:19)


Team-Statistiken (ART : ROS)

FG% - 38% : 52%
3P% - 32% : 54%

FT% - 71% : 94%
ASS - 16 : 19

REB - 36 : 26
ST - 5 : 5

TO - 18 : 13

Link zum ausführlichen Boxscore:


https://live.2basketballbundesliga.de/g/106937


Vorschau auf den nächsten Dragons-Gegner, die Uni Baskets Paderborn:

Bereits am kommenden Sonntag, den 8. November, empfangen die Quakenbrücker die Uni Baskets Paderborn zum Abschluss des ersten ProA-Doppelspieltags dieser Saison. In der Artland Arena geht es ab 17 Uhr um die nächsten zwei wichtigen Zähler, gegen Science City Jena zeigte sich die Mannschaft von Cheftrainer Steven Esterkamp am Freitagabend allerdings bereits von seiner gefährlichsten Seite. Mit 94:86 schickte der Vorjahressechste die Mannschaft von einem weiteren Ex-Bundestrainer, Frank Menz, zurück nach Thüringen und unterstrich, dass auch in dieser Saison mit ihm zu rechnen sein wird. Genau wie die Dragons stehen auch die Baskets nach vier absolvierten Spielen nun bei einer ausgeglichenen Bilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen, Drachen-Headcoach Isler warnt deshalb zurecht vor einer Mannschaft, die ihr Glück vor allem in der Offensive sucht. „Wir müssen an unsere defensive Qualität glauben, in Paderborn erwartet uns nämlich eines der größten offensiven Power-Teams der Liga. Sie haben Jena geschlagen, ihre Stärke damit einmal mehr unter Beweis gestellt – uns erwartet also alles andere als ein einfaches Spiel.“ Ein spezielles Auge müssen die Quakenbrücker auch deshalb auf die Scorer Robert Drijencic und Garett Sams werfen. Und auch die beiden Rückkehrer Demetrius Ward und Grant Benzinger haben nicht nur gegen Jena gezeigt, dass sie in dieser Liga jederzeit heißlaufen und Gegner mit ihrem Shooting vor Probleme stellen können.

Der Livestream auf Sportdeutschland.tv steht ab 17:00 Uhr in den Startlöchern, unter folgender Adresse können Anhänger des Quakenbrücker Basketballs zumindest virtuell live dabei sein: https://sportdeutschland.tv/basketball/proa-artland-dragons-uni-baskets-paderborn

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