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10.10.2019
Artland Dragons feiern in Hagen den ersten Saisonsieg

Es ist geschafft, der erste Erfolg der Spielzeit 19/20 für die Artland Dragons ist in trockenen Tüchern.

Headcoach Florian Hartenstein freut sich über den ersten Sieg der Saison 2019/2020. Fotos: Christian Wüst

Bei Phoenix Hagen gewinnt das Team von Headcoach Florian Hartenstein am 4. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mit 88:81 (48:34) und springt so auf den zwölften Tabellenplatz. Maßgeblichen Anteil am Premierentriumph hatte Malik Dunbar, der 33 Punkte erzielte und mit 72 Prozent aus dem Feld traumwandlerisch sicher traf.

Nach 13 Sekunden mussten die Drachen zwar zunächst den ersten Dreier durch Dominik Spohr fressen, die Antwort auf diesen kleinen Dämpfer war allerdings beeindruckend. Mit einem 10:0-Run schlug das Team von Headcoach Florian Hartenstein umgehend zurück. Immer wieder bewiesen die Quakenbrücker flinke Hände, luchsten Hagen ein ums andere Mal den Ball ab und waren anschließend zielstrebig im Fastbreak. Und es lief weiter rund für die Dragons. Der Dreier fiel stabil, Hagen hatte auf der anderen Seite weniger Wurfglück. Vor allem Malik Dunbar wusste zu überzeugen und hatte elementaren Anteil an der 17:8-Führung nach fünf Spielminuten. Offensiv ging in der Folge auf beiden Seiten wenig, sodass die Partie zwei Minuten lang ohne Korb blieb. Doch dann schlug abermals die Stunde von Neuzugang Malik Dunbar. Erst klaute der US-Amerikaner seinem Gegenspieler Jonas Grof den Ball, um ihn anschließend mit einem einhändigen Slam-Dunk im Hagener Korb zu versenken. Im nächsten Angriff traf er dann seinen zweiten Versuch vom Perimeter und brachte seine Mannschaft so mit elf Punkten in Führung. Bis zur Viertelpause bauten die Dragons den Vorsprung sogar noch aus: Danielius Lavrinovicius traf zwei Sekunden vor Ablauf der Shotclock aus der Mitteldistanz und verbriefte den 15:28-Zwischenstand aus Sicht der Hagener Gastgeber. Vor allem die Wurfquote von 89 Prozent aus dem Zweipunktebereich war imponierend, Phoenix verzweifelte hingegen zunächst am eigenen schlechten Händchen und der konzentrierten Quakenbrücker Defensive.

Und es blieb das Spiel der Artland Dragons. Auf einen Spohn-Dreier zum 20:32 reagierte Coach Hartenstein mit einer Auszeit, um einen eventuell aufkommenden Spielfluss der Hausherren gar nicht erst aufkommen zu lassen. Es folgte die Antwort des Danielius Lavrinovicius: die nächsten acht Quakenbrücker Zähler gingen allesamt auf das Konto des jungen Litauers, auf der Gegenseite lies die Dragons-Defense erfreulicherweise keine Punkte zu. Nach dem Lavrinovicius-Treffer vom Perimeter zum 40:20, nahm Hagens Cheftrainer Chris Harris erbost eine Auszeit – mit Wirkung. Ein 7:0-Lauf brachte Phoenix wieder bis auf 13 Punkte heran und das Team aus Nordrhein-Westfalen in Schlagdistanz. Jetzt schlichen sich einige Unkonzentriertheiten und Fehler in das Spiel der Drachen, die aufgrund des hohen Vorsprungs jedoch zunächst unbestraft blieben. Außerdem verbuchten die Hartenstein-Schützlinge zwischenzeitlich knapp vier Minuten lang keinen Treffer aus dem Feld, erst Pierre Bland konnte diese Durstrecke mit einem Lay-Up zum 43:30 beenden. Der Kapitän übernahm auch anschließend Verantwortung, löste sich zusammen mit Jonas Herold clever aus der Ganzfeldpresse der Gastgeber und traf einen schwierigen Dreipunktewurf mit Ablauf der Wurfuhr. Kyle Leufroy netzte nochmal für Hagen ein, Dunbar für Quakenbrück – mit einem 48:34 aus Sicht der Dragons ging es in die Halbzeitpause. Die Krollmann-Arena war in den ersten 20 Minuten fest in Quakenbrücker Hand. 62 Prozent aus dem Zweipunktebereich, dazu eine Dreierquote von 46 Prozent. Die Hagener Mannschaft kam nur selten zu einfachen Punkten, was sich wiederum in den verhältnismäßig schwachen Wurfquoten widerspiegelte. Dunbar und Lavrinovicius drückten den ersten beiden Vierteln mit 14, respektive 13 Punkten ihren Stempel auf und waren so hauptverantwortlich für das 14-Punkte-Polster zum Seitenwechsel.

Vor allem der Dreier blieb im dritten Viertel ein Freund des Hartenstein-Teams. Erst traf Thorben Döding nach Assist von Dunbar, dann revanchierte sich der Point Guard mit einem klugen Pass auf den Amerikaner – 54:36. Der Ball lief schnell und sicher in der Quakenbrücker Offensive und immer wieder wurde der besser positionierte Nebenmann gefunden, der dann sicher abschloss. Aber auch der defensive Biss ging den Gästen nach der Pause nicht verloren. Und dann kommt eben eins zum anderen. Hinten erarbeiteten sich die Dragons Selbstvertrauen, dass dann am offensiven Ende oftmals aus den Händen von Dunbar zu Punkten führte. Nach seinem zweiten getroffenen Wurf vom Perimeter innerhalb einer Minute, griff Harris bei 20 Punkten Rückstand (46:66) erneut zur Timeout. Diese nahm auch Hartenstein dreieinhalb Minuten später in Anspruch, nachdem sich Phoenix wieder bis auf 55:68 an die Drachen herangerobbt hatte. Beide Mannschaften waren bis zur Viertelpause noch einmal erfolgreich, da Dunbars Abschluss allerdings von jenseits der Dreipunktelinie sein Ziel fand, ging es mit 57:71 in den Schlussabschnitt.

Die eigene Aufholjagd am vergangenen Samstag gegen Heidelberg hätte eigentlich Warnung genug sein müssen, spätestens aber als Adam Pechacek und Joel-Sadu Aminu die finalen zehn Minuten mit je einem Dreier eröffneten, waren die Quakenbrücker Alarmglocken an. Robert Oehle unterbrach den 8:0-Phoenix-Lauf schließlich mit hart erarbeiteten Zählern in der Zone, die Ischelandhalle war jedoch spätestens nach einem Midrange-Jumper von Leufroy zum 69:75 wieder voll da. Die Drachen kamen in dieser Phase nur noch von der Freiwurflinie zu Punkten und mussten dann darüber hinaus ab der 35 Minute auf Lavrinovicius verzichten, der sich bei einem Korbabschluss leicht am Knie verletzte und sicherheitshalber nicht auf das Parkett zurückkehrte. Dunbar verwertete die folgende Possession nach einem unsportlichen Hagener Foul, Chase Griffin erlöste sein Team dann auch von außen und traf gewohnt sicher zum 83:71. Spohrs Dreier gestaltete den Phoenix-Rückstand anschließend wieder einstellig, Malik Dunbar machte an diesem Abend jedoch niemand etwas von Downtown vor. Mit seinem siebten getroffenen Dreipunktewurf verschaffte er seinem Team wieder Sicherheit und stellte den Zwischenstand auf 86:74. Hagen schaffte es aus einer Auszeit kommend nicht zu punkten, weshalb das Harris-Team eine Minute vor dem Ende auf eine aggressive Verteidigung verzichtete und sich so mit der Niederlage anfreunden musste. Ganz aufgegeben hatte sich Phoenix allerdings noch nicht. Leufroy und Pechacek netzten jeweils noch einen Dreier ein – zum ersten Hagener Heimsieg im Kalenderjahr 2019 reichte es schlussendlich allerdings nicht. Dafür aber für den ersten Dragons-Erfolg in der Saison 2019/20: am Ende stand der 88:81-Auswärtsieg in der Krollmann-Arena.

„Der Sieg freut uns natürlich ungemein. Noch mehr freue ich mich allerdings über die Art und Weise, wie wir uns heute präsentiert haben. Das Zusammenspiel in der Offense hat gut geklappt, dazu hatten wir mit Malik einen Mann, der dem Spiel deutlich seinen Stempel aufgedrückt hat. Auch defensiv haben wir gut harmoniert und als geschlossene Einheit agiert. Im Vergleich zu den ersten drei Spielen haben wir ein paar Anpassungen vorgenommen, die heute hervorragend aufgegangen sind. Weniger gut gefallen hat mir allerdings das Zulassen vieler zweiter Chancen für den Gegner. Dazu haben wir am Ende ein paar zu leichte Körbe zugelassen, konnten dann jedoch zurückgeschlagen und uns so den verdienten Sieg schnappen“, resümiert Hartenstein und blickt anschließend auf die kommende Zeit voraus: „Dass wir am Wochenende nun spielfrei haben, kommt uns sehr gelegen. Robert hat heute mit einer Erkältung gespielt und war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, dazu bleibt nun Zeit, um die ausgefallenen Spieler wieder fit zu bekommen. Bei Danielius werden Untersuchungen in den kommenden Tagen Aufschluss über die Art der Verletzung geben, wir gehen jedoch davon aus, dass es nicht allzu schlimm sein wird.“

Der Coach hat es bereits angesprochen: am kommenden Wochenende dürfen die Dragons das Geschehen innerhalb der ProA vom Sofa aus begutachten, weiter geht es dann am 19. Oktober, wenn die Quakenbrücker zu Gast beim Aufsteiger Bayer Giants Leverkusen sind.

Malik Dunbar (33 Punkte / 3 Assists / 8 Rebounds)
Danielius Lavrinovicius (17/0/2)
Pierre Bland (12/6/5)
Robert Oehle (10/1/9)
Chase Griffin (9/2/1)
Thorben Döding (7/4/1)
Jonas Herold (0/1/1)
Jannes Hundt (0/1/0)

Link zum ausführlichen Boxscore: live.2basketballbundesliga.de/g/105665

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