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20.03.2021
Artland Dragons feiern 89:77-Erfolg in Trier

Drachen bezwingen Gladiators – Isler: Wollen uns mit Playoff-Teilnahme belohnen

Dragons-Headcoach Tuna Isler (Mitte, sitzend) schwört seine Mannschaft in einer Auszeit auf die verbleibende Spielzeit ein. (Fotos: Simon Engelbert)

Mit einem 89:77-Auswärtssieg bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier haben die Artland Dragons einen großen Schritt in Richtung Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA gemacht. Die Partie, die zur Halbzeitpause bereits sicher in Händen der Drachen gewesen zu sein schien, wurde spätestens zu Beginn des vierten Viertels nochmal eng, insbesondere Gerel Simmons (33 Punkte, 12 Rebounds) und Robert Oehle (20 Punkte, 12 Rebounds) sorgten mit individuellen Höchstleistungen jedoch für Klarheit und den 14. Quakenbrücker Saisonsieg.

Die ersten Ballbesitze in der Trierer Arena liefen am Samstagabend zunächst nach dem immer gleichen Schema ab: die Gladiators legten vor, die Drachen zogen nach. Vor allem Adrian Breitlauch und Gerel Simmons waren mit je vier Punkten wichtige Bestandteile der ersten offensiven Quakenbrücker Bemühungen, am hinteren Ende des Parketts lief es jedoch vor allem beim Verteidigen des Dreiers noch etwas unrund. Chase Adams, Kevin Smit und Jonathan Dubas waren für drei Treffer vom Perimeter innerhalb der ersten sechs Minuten verantwortlich, Chase Griffin und Simmons stellten anschließend jedoch die ebenfalls vorhandene Drachen-Potenz von jenseits der Dreipunktlinie unter Beweis. Die Treffer des US-Amerikanischen Duos beschlossen einen Quakenbrücker 8:0-Lauf zur 19:15-Führung und zwangen Gladiators-Headcoach Marco van den Berg so zu seiner ersten Auszeit. Bis zur Viertelpause bauten die Dragons ihren Vorsprung sogar bis auf sieben Zähler aus, insbesondere Simmons war im Angriff wieder einmal omnipräsent und hatte mit zehn Punkten entscheidenden Anteil am 24:17.

Das Team von Cheftrainer Tuna Isler hatte bis dahin fehlerfrei von Downtown getroffen, Jacob Knauf sollte aus der rechten Ecke an der tadellosen Quote festhalten und auch den vierten Quakenbrücker Dreier des Abends treffen. Von der Freiwurflinie ließen die Gäste in der ersten Halbzeit allerdings unnötig viele einfache Punkte liegen, sodass Trier durch Dreier von Adams und Jonathan Almstedt wieder bis aus 29:32 aufschloss. Das Big-Men-Gespann um Danielius Lavrinovicius und Robert Oehle fand in Form eines kleinen 5:0-Runs Mitte des Viertels dann allerdings die richtige Antwort und brachte seine Mannschaft so wieder auf Kurs. Die Partie gestaltete sich in dieser Phase extrem zäh, da beide Mannschaften früh die Teamfoulgrenze erreicht hatten und dementsprechend oft an die Linie wanderten. Dass die Quakenbrücker bis zur Halbzeitpause wieder bis auf 16 Punkte davongezogen waren, hatten sie insbesondere ihrem Topscorer Simmons zu verdanken. Auch in Trier zeigte der 27-jährige jegliche Facetten seines offensiven Spiels, traf aus allen erdenklichen Lagen und Positionen und hatte so nach den ersten beiden Vierteln bereits 20 Punkte, 6 Rebounds und 4 Assists gesammelt. Den Schlusspunkt hinter eine starke erste Drachen-Halbzeit setzte dann jedoch Lavrinovicius, der mit dem Buzzer einen Eckendreier zur 54:38-Führung einstreute.

Brody Clarke und Robert Nortmann machten den Dragons mit sechs schnellen Punkten binnen 75 Sekunden dann in Windeseile die immense Bedeutung dieser Partie wieder bewusst. Isler griff folgerichtig zur Auszeit, die Intensität schien im Anschluss für wenige Augenblicke auch wieder deutlich verbessert zu sein. Adams gestaltete den Trierer Rückstand von der Freiwurflinie dennoch erstmals wieder einstellig, insgesamt ging der Start in dieses Viertel für die Drachen mit 11:2 also gehörig in die Hose. Chase Griffin nahm sein Team schließlich mit all seiner Routine und fünf Punkten in Folge auf seine Schultern und stellte den Zwischenstand mit zwei wichtigen Aktionen auf 61:49. Das ersatzgeschwächte Trierer Team schien nun allerdings endgültig auf einer Mission zu sein, ging noch intensiver in der Defense zur Sache und provozierte so einige Quakenbrücker Turnover. Entscheidend näher kamen die Hausherren allerdings nicht, sodass die Drachen in einer mittlerweile hektischen Partie mit einer 70:60-Führung in die entscheidenden zehn Minuten gingen.

Diese starteten wegen eines unsportlichen Fouls gegen Quadir Welton denkbar ungünstig, spätestens nach Thomas Grüns Dreier und dem Korbleger von Adams zum 69:74-Anschluss hatten die Gladiators nun endgültig ihre Chance gewittert. Zunichte machte sie vor allem ein Mann: Gerel Simmons. Der Combo Guard, der das Trierer Parkett schlussendlich mit 33 Punkten, 12 Rebounds und 5 Assists verlassen sollte, schweißte zwei enorm wichtige Dreier durch die Reuse, verschaffte den Dragons eine erneute Neun-Punkte-Führung und somit sogar die Möglichkeit, den direkten Vergleich noch für sich zu entscheiden. Das Hinspiel Ende Oktober hatten die Drachen mit 16 Zählern Differenz verloren, am Samstagabend konnten sie ihre Kontrahenten allerdings nicht weiter als 14 Punkte von sich distanzieren. Zwar warf das Isler-Team nochmal alles Verfügbare in die Waagschale um diese am Ende der Saison eventuell wichtig werdende Spiel-Komponente als Bonus für sich zu entscheiden, schlussendlich fehlten jedoch ein paar Nuancen. Den 89:77-Auswärtserfolg schmälerte diese Kleinigkeit jedoch keinesfalls – durch den 14. Saisonsieg haben die Dragons nun sehr gute Chancen erstmals in ihrer Geschichte an den ProA-Playoffs teilzunehmen.


Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Dieser Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoffs war heute enorm wichtig für uns. Wir haben über weite Strecken guten Basketball gespielt und die gewünschten Abschlüsse in der Offensive gefunden. Dazu können wir behaupten in Gerel Simmons den wahrscheinlich momentan besten Spieler der Liga in unseren Reihen zu wissen. In Kombination mit Robert Oehle macht uns das zu einem brandgefährlichen Team. Trotzdem hatte dieses Spiel in den beiden Halbzeiten zwei komplett unterschiedliche Dynamiken. Trier ist bekannt dafür extrem tough und körperlich zu spielen, wodurch wir unsere Aktionen in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut zu Ende spielen konnten. Unsere Ballverluste haben den Gegner so in der Partie gehalten, wir haben jedoch abermals bewiesen, dass wir mit einer solchen Situation umzugehen wissen und uns dann erneut abgesetzt. In der zweiten Halbzeit war es ein Kampf und weit weg von unserer basketballerischen Idealvorstellung, dennoch sind wir als Team aufgetreten und haben als solches diesen sehr wichtigen Sieg eingefahren. Dass es für den direkten Vergleich nicht gereicht hat, ist schade, dennoch haben wir noch zwei Spiele, die wir beide gewinnen wollen, um uns für unsere bisherigen Leistungen mit der Playoff-Teilnahme zu belohnen.“


Starting Five:

PG #1 Zach Ensminger (4 PKT / 3 ASS / 5 REB / 0% FG)
SG #11 Gerel Simmons (33 PKT / 5 ASS / 12 REB / 56% FG)

SF #7 Adrian Breitlauch (6 PKT / 1 ASS / 2 REB / 50% FG)
PF #35 Danielius Lavrinovicius (10 PKT / 3 ASS / 5 REB / 50% FG)

C #31 Robert Oehle (20 PKT / 0 ASS / 12 REB / 60% FG)


Von der Bank:

#4 Thorben Döding (0 PKT / 3 ASS / 1 REB / 0% FG)
#5 Chase Griffin (8 PKT / 1 ASS / 1 REB / 50% FG)

#12 Leon Okpara (0 PKT / 1 ASS / 2 REB / 0% FG)
#15 Quadir Welton (5 PKT / 0 ASS / 4 REB / 67% FG)

#25 Jacob Knauf (3 PKT / 0 ASS / 3 REB / 33% FG)


Viertelstände (TRI : ART)

(17:24 / 21:30 / 22:16 / 17:19)

Team-Statistiken (TRI : ART)

FG% - 35% : 47%
3P% - 32% : 50%

FT% - 75% : 69%
ASS - 14 : 17

REB - 40 : 46
ST - 8 : 5

TO - 8 : 13
BL - 1 : 5


Link zum ausführlichen Boxscore:

https://live.2basketballbundesliga.de/g/107124?s=boxscore


Termine:

Die Dragons treffen als nächstes am kommenden Samstag, den 27. März um 19:30 Uhr, auswärts auf Science City Jena.

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