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13.04.2020
„Am Ende wird das Ganze für irgendetwas gut gewesen sein“

Off-Season Interview mit Drachen-Geschäftsführer Marius Kröger

Titelbild: DieDreiBeiden

An Aufgaben mangelt es Marius Kröger, Geschäftsführer der Artland Dragons, trotz, oder vor allem wegen der andauernden Corona-Krise derzeit wahrlich nicht. Im Off-Season Interview spricht der 34-jährige über das vorzeitige Saison-Aus in der BARMER 2. Basketball Bundesliga und den Alltag im Home-Office. Außerdem zieht Kröger Bilanz über eine Spielzeit, die aus seiner Sicht „ohne jeden Zweifel aufregend“ war.

Marius, als Geschäftsführer der Artland Dragons warst du live dabei, als in der außerordentlichen Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main über die vorzeitige Beendigung der ProA-Saison 2019/20 entschieden wurde. Hat sich die Liga diese Entscheidung leicht gemacht?

Nein, definitiv nicht. Wir haben natürlich viel miteinander diskutiert, schlussendlich war die Entscheidung jedoch alternativlos. Die Einstimmigkeit des Beschlusses zeigt ja auch, dass alle Vereine zusammenstehen und das Ganze mittragen. Dass die Saison in dieser Form zu Ende geht, ist natürlich extrem schade, die Gesundheit aller Beteiligten genießt in einer solchen Ausnahmesituation jedoch oberste Priorität. Ich halte es auch für fair und richtig, dass Chemnitz und Bremerhaven das Aufstiegsrecht erhalten und die Spielzeit ohne Absteiger endet. Wir hoffen nun, dass alle möglichst gut und unbeschadet aus dieser Krise hervorgehen und sich die finanziellen Einbußen in Grenzen halten.

Die Geschäftsstelle ist bis auf weiteres geschlossen, wie sieht derzeit dein Arbeitsalltag aus?

Genau, notgedrungen wäre die Geschäftsstelle für den Publikumsverkehr sowieso nicht zugänglich gewesen, weshalb wir unsere Mitarbeiter ins Home-Office geschickt haben. Der Arbeitsalltag hat sich deshalb gar nicht allzu sehr verändert, mein Platz hat sich lediglich verlagert. Der Wecker klingelt um 7:30 Uhr, anschließend geht es dann an den Schreibtisch. Neben den stets anfallenden Dingen wie der Beantwortung diverser Mails, treiben wir derzeit natürlich auch die Kaderplanung so gut es geht voran. Zusammen mit Cheftrainer Tuna Isler schauen wir, welche Spieler für uns interessant sein könnten, parallel dazu stehe ich aber selbstverständlich auch mit unseren Sponsoren im Austausch.

Du hast es bereits angesprochen: Die momentane Situation erschwert die Planungen für die neue Saison mit Sicherheit massiv…

Einfach ist es jedenfalls nicht. Das hängt auch damit zusammen, dass natürlich auch wir durch die zwei ausgefallenden Heimspiele wirtschaftliche Einbußen zu verzeichnen haben, was viele Dinge nur schwer planbar macht. Es ist noch nicht absehbar mit wie vielen Teams die Liga in der nächsten Saison an den Start gehen wird, was auch die Definition der Gehälter erschwert. Auch ist nicht klar mit welchen Sponsoringeinnahmen wir rechnen können. Es hängt momentan noch vieles in der Schwebe, weshalb sich einige Dinge im Konjunktiv abspielen. Zusammen mit Tuna versuchen wir dennoch so gut es geht ein Grundgerüst zu konzipieren, von spruchreifen Entscheidungen sind wir allerdings zwangsläufig noch weit entfernt.

Lass uns auf die vergangenen Monate zurückblicken. War dies die vielleicht anstrengendste Saison, seit du bei den Dragons bist?

Anstrengend ist vielleicht das falsche Wort, am Ende sind wir alle nämlich stets mit Freude und Herzblut bei der Sache. Aufregend war die Spielzeit jedoch ohne jeden Zweifel, das muss man so deutlich sagen. Wir steckten lange im Abstiegskampf und sind uns nach wie vor sicher, dass wir den Klassenerhalt auch auf dem sportlichen Weg gepackt hätten. Die vielen Verletzungen, die vorzeitigen Abgänge einiger Spieler – verrückt war die Spielzeit allemal. Das brauchen wir zukünftig sicherlich nicht nochmal, ich bin jedoch positiv gestimmt und denke, dass das Ganze am Ende für irgendetwas gut gewesen sein wird. So eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen, aus der wir mit Sicherheit lernen werden, wird uns nicht noch einmal passieren.

Unter dem Strich steht nun allerdings trotz aller Umstände der Klassenerhalt. Welchen Anteil hatte Cheftrainer Tuna Isler an diesem Erfolg?

Sein Anteil war sicherlich maßgeblich. Er hat die Mannschaft nach dem unglücklichen Saisonstart wieder auf Kurs gebracht und einige Dinge in unserem Spiel geändert. Vor allem zu Hause haben wir im neuen Jahr viele tolle und erfolgreiche Spiele erlebt, was wirklich klasse war.

Nicht unbeteiligt an der zuletzt präsentierten Heimstärke waren auch die Fans auf den Rängen der Artland Arena. Was möchtest du den Drachen-Anhängern an dieser Stelle mit auf den Weg geben?

Zuallererst möchte ich mich für die Unterstützung bedanken, die uns über die gesamte Saison entgegengebracht wurde. Das merken wir auch im Moment wieder – die Rückerstattungsquote der Tickets ist zu unserer Freude äußerst gering. Die Stimmung in der Halle war stets bombastisch, was uns teilweise getragen, und den Jungs extrem geholfen hat. Mein Dank gilt auch allen Helfern innerhalb unserer Organisation: Vom Kampfgericht bis hin zu denjenigen, die immer wieder aufs Neue das Parkett verlegen, haben alle Beteiligten einen herausragenden Job gemacht. Zusammen mit den Fans wird so aus unseren Heimspielen ein einzigartiges Event, bei denen wir uns wirklich von einer tollen Seite präsentiert haben. Darauf wollen wir zukünftig aufbauen.

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