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08.02.2020
Nächster Heimsieg dank Griffin und Hundt

Fünf Punkte sollte Jannes Hundt am Ende der Partie für die Artland Dragons gegen die Bayer Giants Leverkusen erzielt haben.

Point Guard Jannes Hundt zieht Sekunden vor Schluss entschlossen zum Korb und entscheidet die Partie von der Baseline. (Fotos: Christian Wüst)

Da diese fünf Punkte des Point Guards allerdings auch die letzten der Begegnung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA waren, gewinnen die Quakenbrücker mit 84:83 (37:41) gegen den deutschen Rekordmeister und fahren so den vierten Heimsieg in Folge ein. Maßgeblichen Anteil daran hatte Chase Griffin, der insbesondere von der Dreierlinie heiß lief und insgesamt 32 Punkte auflegte.

Zu Beginn der Partie wollte jedoch noch nicht allzu viel zusammenlaufen bei den Dragons. Der Ball wurde ein ums andere Mal ohne Not abgegeben, dazu war auch das nötige Wurfglück noch nicht auf Seiten der Quakenbrücker. Erst als Chase Griffin nach knapp dreieinhalb Minuten aus der Ecke den ersten Drachen-Feldwurf im Leverkusener Korb versenkte, kam das Team von Headcoach Tuna Isler offensiv so langsam auf Touren. Der Ball wurde zwar auch schon zuvor gut in den eigenen Reihen zirkuliert, nun stimmten jedoch auch die Korbabschlüsse: Robert Oehle, Pierre Bland und Griffin brachten ihre Mannschaft nach fünf Minuten mit 13:9 in Front. Es entwickelte sich eine enge Partie, die vor allem durch einige Turnover und das ausbaufähige Shooting beider Teams geprägt war. Fünf der 18 Drachen-Punkte zur Viertelpause hatten ihren Ursprung an der Freiwurflinie, da allerdings auch die Leverkusener offensiv noch Probleme hatten, ging es mit einem 18:18 in die erste kurze Unterbrechung.

Die Mannschaft von Gäste-Cheftrainer Hansi Gnad erwischte dann den besseren Start in die zweiten zehn Minuten. Nino Celebic war zwei Mal vom Perimeter erfolgreich, sein Teamkollege Nick Hornsby traf ebenfalls von jenseits der Dreipunktelinie, sodass die Rheinländer nach 13 Minuten einen Sechs-Punkte-Vorsprung angehäuft hatten. Doch auch die Dragons waren nun mal wieder von Downtown erfolgreich: Griffin verkürzte nachdem sich die Hausherren zwei Offensivrebounds in Folge abgegriffen hatten. Generell legten die Drachen viel Power beim Kampf um den zweiten Ball an den Tag und entschieden das Reboundduell zur Halbzeitpause mit 26:18 für sich. Nach einem Dreier von Danielius Lavrinovicius war die Partie wieder ausgeglichen, umso bitterer jedoch, dass der Power Forward das Parkett kurz danach humpelnd verlassen musste und im weiteren Spielverlauf nicht mehr zurückkehrte. Doch auch ohne den jungen Litauer sah es zunächst so aus, als gingen die Quakenbrücker mit einer Führung in die Halbzeitpause, zwei Aktionen des bis dahin erfolglosen Colter Lasher sorgten jedoch dafür, dass es nach den ersten 20 gespielten Minuten in der Artland Arena 37:41 aus Sicht der Gastgeber hieß. Vor allem die Wurfquoten aus dem Feld waren bei den Dragons bis dahin ausbaufähig: 29 Prozent beim Dreier, 43 Prozent aus dem Zwei-Punkte-Bereich – Luft nach oben bestand in dieser Hinsicht allemal. Dazu passten die Leverkusener Gäste deutlich besser auf den Ball auf und produzierten fünf Turnover weniger als die Männer aus der Burgmannstadt.

Zwar sollte die Giants-Führung auch im dritten Viertel zunächst Bestand haben, dennoch fielen die Würfe bei den Quakenbrückern nun besser. Beinahe jeder Versuch fand jetzt den Weg durch den Korb, insbesondere Malik Dunbar machte in dieser Phase auf sich aufmerksam. Leverkusen nutzte in der Folge jedoch einige Unaufmerksamkeiten in der Dragons-Defense, sodass Isler beim Stand von 47:54 seine nächste Auszeit zog. Aus dieser kam sein Team allerdings besser heraus: Oehle und Griffin verkürzten wieder auf drei Zähler – eine Punktedifferenz, die sich über einige Ballbesitze einstellen sollte. An diesem Abend sowieso bereits sehr potent in der Offense, bewies Griffin in der Folge abermals seine Qualität vom Perimeter und unterstrich darüber hinaus seine enorme Wichtigkeit für die Quakenbrücker. Mit fünf Punkten in Folge brachte der US-Amerikaner sein Team abermals in Führung, Luca Finn Kahl glich die Partie anschließend allerdings zum 61:61 aus.

Zehn Minuten zu gehen, ein ausgeglichenes Basketballspiel, dazu die Fans im Rücken: die Vorzeichen für den vierten Quakenbrücker Heimsieg in Folge standen also nicht schlecht. Und wieder war es Griffin, der seine Mannschaft mit einem Dreier in Front brachte, Paul Albrecht legte im Anschluss von der Freiwurflinie nach. Beim Stand von 68:67 griff Isler nochmals zur Auszeit, um sein Team auf die verbleibenden knapp sechs Minuten einzustellen. Zwar eröffnete Celebic direkt mit einem Dreier, Albrecht schlug auf der Gegenseite allerdings mit einem erfolgreichen And-One zurück. Durch die Lavrinovicius-Verletzung kam der Forward nun zu längeren Spielzeiten und wusste diese auch immer öfter offensiv erfolgreich zu nutzen. Die Artland Arena zum Toben brachte dann aber wieder Altmeister Griffin: mit seinem siebten getroffenen Dreier stellte der Routinier den Zwischenstand drei Minuten vor dem Ende auf 76:74. Nach einer Leverkusener Auszeit schlug Lasher jedoch umgehend zurück, Dennis Heinzmann legte außerdem zwei Punkte oben drauf. Griffin egalisierte die Giants-Führung zwar erneut vom Perimeter, von der Freiwurflinie erspielte sich Leverkusen bei einer zu spielenden Minute allerdings einen Vier-Punkte-Polster. Und dann schlug die Stunde des Jannes Hundt: der Point Guard, der bis dahin nicht einen einzigen Punkt erzielt hatte, fasste sich 37 Sekunden vor dem Ende ein Herz und verkürzte aus der Distanz auf einen Zähler Rückstand. Celebic verlegte anschließend in der Zone, sodass die Quakenbrücker nun die Möglichkeit hatten das Spiel mit dem letzten Angriff zu entscheiden. Wieder war es Hundt, der unter dem Korb durchrutschte, sich um 180 Grad drehte und von der Baselinie zum 84:83-Endstand traf. Zwar hatten die Gäste bei weniger als einer Sekunde auf der Uhr noch einen Versuch, das letzte Kapitel dieser wilden Partie war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon geschrieben. Sheldon Eberhardt verwarf, die 1787 Zuschauer in der Artland Arena hingegen umjubelten den insgesamt achten Saisonerfolg ihrer Drachen.

„Wir waren uns der Schwierigkeit dieser Partie voll bewusst, weil Leverkusen vor allem defensiv sehr variabel spielt, dazu sind sie offensiv smart. Wir waren also vorne und hinten extrem gefordert. Um unsere Struktur nicht zu verlieren und mehr Kontrolle zu erlangen, haben wir das Spiel bewusst langsam gemacht. Unsere Wurfpositionen waren zum Teil nicht wirklich optimal, Chase hat uns mit seiner Erfahrung und seinem Touch jedoch sehr geholfen. Uns wurde schnell klar, dass wir die Partie über die Offense gewinnen müssen, weil Leverkusen vorne selbst einen guten Job gemacht hat“, erklärte Dragons-Headcoach Tuna Isler nach dem Spiel und geht nochmal explizit auf die Schlussphase ein: „Wichtig war, dass alle Spieler auf dem Feld gefährlich bleiben. Jannes hatte bis dahin noch nicht getroffen, übernahm in einer wichtigen Phase dann dennoch die Verantwortung – das spricht für seinen Charakter und sein Selbstbewusstsein. Er hat in zwei Situationen, in denen sich das komplette Leverkusener Team auf alle unsere anderen Spieler konzentriert hat, die richtige Entscheidung getroffen und uns so den wichtigen Sieg gesichert.“

Bis zum nächsten Spiel bleibt den Dragons nun eine Woche Zeit. Dann haben die Isler-Schützlinge die Möglichkeit bei den Tigers Tübingen Revanche für die bittere 59:74-Niederlage zum Saisonauftakt zu nehmen. Tip-Off in der Paul-Horn Arena ist am kommenden Samstag um 20 Uhr.

Chase Griffin (32 Punkte / 3 Assists / 5 Rebounds)
Robert Oehle (12/6/8)
Pierre Bland (9/3/6)
Paul Albrecht (9/0/4)
Malik Dunbar (6/0/2)
Jannes Hundt (5/4/1)
Thorben Döding (4/3/2)
Enuoma Ebinum (4/1/1)
Danielius Lavrinovicius (3/1/6)
Marius Lau (0/0/0)

Link zum ausführlichen Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/105855?s=boxscore

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