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Die Artland Dragons haben das Eröffnungsspiel zur Saison 2020/21 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA bei den PS Karlsruhe LIONS mit 74:68 (41:30) für sich entschieden. Wenige hundert Zuschauer in der Europahalle sahen einen über weite Strecken überzeugenden Auftritt der Quakenbrücker Basketballer, die den Grundstein für den Auswärtserfolg bereits in der ersten Halbzeit legten. Topscorer der Drachen war Neuzugang Gerel Simmons mit 17 Punkten, insgesamt fiel die Mannschaft von Headcoach Tuna Isler jedoch durch Teamplay und Geschlossenheit auf.

17. Oktober 2020, 19:30 Uhr, Europahalle Karlsruhe. Knapp einen Monat später als gewöhnlich starteten die Gäste aus Quakenbrück in ihre dritte ProA-Saison in Folge – am offensiven Ende des Parketts jedoch zunächst etwas gemächlicher. Nur logisch, schließlich lief die Starting Five bestehend aus Zach Ensminger, Gerel Simmons, Adrian Breitlauch, Danielius Lavrinovicius und Quadir Welton an diesem Abend erstmals in dieser Konstellation zusammen in einem Pflichtspiel auf. Simmons, Neuzugang aus Tindastoll, war es schließlich, der die ersten Dragons-Zähler der Spielzeit 20/21 für sich in den Büchern vermerken durfte – und das direkt dreifach. Zwar verzeichnete der Combo-Guard seine Premierenpunkte via And-One, Neu-Kapitän Breitlauch netzte daraufhin allerdings dreifach per Sprungwurf zum 6:6. Thorben Döding und Welton bauten die Führung anschließend aus, nach anfänglichen Startschwierigkeiten schienen die offensiven Systeme von Headcoach Tuna Isler nun scheinbar aufzugehen. Vor allem das Zusammenspiel und die Ruhe unter dem Korb imponierte, Lavrinovicius stach dabei mit einigen Pässen positiv hervor und war es auch, der Lions-Trainer Drazan Salavarda mit Zählbarem zur ersten Auszeit zwang – 10:15. Robert Marberry war vor der Viertelpause schließlich nochmals für die Drachen erfolgreich, Daniel Norl für den PSK, sodass die ersten zehn Minuten Basketball nach mehr als sieben Monaten Pause mit 17:13 an die Artland Dragons gingen.

Den wenn auch geringfügig besseren Start ins zweite Viertel verzeichneten hingegen die Gastgeber. Für Isler Anlass genug eine schnelle Auszeit zu nehmen. Sinne schärfen, Fokus generieren – vor allem Simmons schien die Ansprache des Coaches verinnerlicht zu haben und war im Anschluss für die nächsten sieben von neun Punkten verantwortlich. Der US-Amerikaner fühlte sich in Baden sichtlich wohl und auch sein Kapitän traf nun von draußen. Die beiden Neuzugänge entwickelten sich in dieser Phase eindeutig zu den ersten Quakenbrücker Optionen im Angriff – 22 von 35 Zählern gingen zu diesem Zeitpunkt auf das Konto des Flügel-Duos. Nach 18 Minuten war der Drachen-Vorsprung erstmals zweistellig, sodass die Lions zur nächsten Auszeit griffen. Es war ein Zusammenspiel aus defensiver Griffigkeit und daraus resultierendem Selbstvertrauen in der Offensive, das die erste Halbzeit zu einer, ganz nach Quakenbrücker Geschmack machte. Starke Quoten von 71 Prozent aus dem Zweipunktebereich und 36 Prozent von jenseits der Dreierlinie, dazu eine Überlegenheit im Rebound, gepaart mit klugem Teamplay (9:2 Assists) resultierten in einer 41:30-Führung zur Halbzeitpause. In der Verteidigung gewährten die Dragons ihren Gegenspielern entweder lediglich schwierige Abschlüsse, oder nahmen ihnen den Ball gleich vor dem Versuch eines Wurfes ab. Jedoch galt es diesen starken Eindruck in der zweiten Halbzeit mit der gleichen Intensität zu bestätigen.

Doch wie zu Beginn der Partie stotterte der offensive Motor der Drachen zunächst ein wenig. Lange drei Minuten dauerte es bis Eingewächs Döding den Bann für drei Punkte brach. Da in der Defense allerdings alles beim Alten geblieben war, fiel die Durststrecke am vorderen Ende des Feldes nicht weiter ins Gewicht. Beide Mannschaften beraubten sich in der Folge ihrer Waffen, fanden abwechselnd Lösungen im Angriff und bauten ihre dortige Ausbeute Schritt für Schritt aus. Ensminger versuchte das Drachen-Spiel Mitte des dritten Viertels weiter zu ordnen, die Abschlüsse der Quakenbrücker waren nun jedoch oftmals zu hektisch. Und so war es Routinier Chase Griffin, der seinem Team nicht mit der altbekannten Stärke im Sprungwurf, sondern mit seinem erfahrenen Auge als Passer, aus einer schwierigen Phase half. Der 37-jährige US-Amerikaner kam am Ende des Spiels auf starke sechs Assists. Simmons und ein überzeugender Marberry sorgten schließlich für den 56:45-Zwischenstand vor den finalen zehn Minuten.

Und die eröffnete ein Neuzugang, der zuvor noch nicht sonderlich in Erscheinung getreten war – Jacob Knauf. Der 2,10 Meter-Mann traf den Dreipunktewurf, Ensminger legte anschließend mit einem weiteren Triple nach. Allerdings drückten die Gastgeber aus Karlsruhe ihren Rückstand in den Folgesequenzen bis auf sieben Punkte, vor allem Tyseem Lyles fand nun sein Wurfglück. Und auch Greg Forster, der am Ende zusammen mit Lyles Karlsruher Topscorer sein sollte, erhielt seinen offensiven Flow aus Halbzeit Nummer eins. Doch wenn es nochmal enger zu werden schien, schlugen die Quakenbrücker zurück. Mit einer 66:59-Führung gingen die Drachen in die letzten drei Minuten, in denen beide Mannschaften zunächst sichtlich die Nervosität der Anfangsminuten eingeholt hatte. Die Lions kamen bei 1:08 Minuten auf der Uhr in Person von Lyles nochmals bis auf fünf Zähler ran und veranlassten Isler dazu, seine nächste Auszeit zu ziehen. Den Schlussakt eröffnete schließlich Dragons-Topscorer Simmons mit einem spektakulären Fadeaway von der Baseline, im Anschluss verursachte er jedoch auch einen unnötigen Ballverlust, weil er den Ball nach einer Auszeit nicht schnell genug wieder ins Spiel bringen konnte. Dieser Turnover sollte den Artland Dragons schlussendlich aber nicht mehr wehtun: Döding, Griffin und Breitlauch brachten den Auftakterfolg in den letzten Sekunden von der Freiwurflinie nach Hause.


Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Wir haben heute unter unseren Möglichkeiten gespielt und sind uns als Mannschaft einig, dass man ein Basketballspiel mit 23 Turnovern eigentlich nicht gewinnen kann. Dass wir unter diesen Umständen dennoch in der Lage sind auswärts als Sieger vom Parkett zu gehen, stimmt mich trotz allem positiv. In der ersten Halbzeit hatten wir das Ganze unter Kontrolle, sodass wir Karlsruhe unser Spiel über die Defensive aufdrücken konnten. Trotzdem war unsere Fehlerquote zu hoch. Wir hätten schon zur Pause viel höher führen können, wenn wir stabiler und selbstsicherer gespielt hätten. Heute hat sich der Rost, der nach so langer Zeit auf den Spielern lag, deutlich gezeigt. Unsere Offense lief noch nicht komplett flüssig, insgesamt waren wir vorne in unseren Abschlüssen noch zu unausgewogen, sodass wir nur schwer in einen Flow kamen. Dennoch haben meine Jungs hart gespielt und versucht gegen die harte Gangart Karlsruhes gegenzuhalten. Insgesamt war es kein schönes Spiel, doch am Ende ist es der erarbeitete Sieg, der zählt. Ich sehe das Potenzial in der Mannschaft, nun haben wir eine Woche, um an unseren Fehlern zu arbeiten und uns gewissenhaft auf die nächste Partie vorzubereiten.“


Starting Five:

PG #1 Zach Ensminger (7 PKT / 2 ASS / 1 REB / 29 % FG)

SG #11 Gerel Simmons (17 PKT / 4 ASS / 3 REB / 46% FG)

SF #7 Adrian Breitlauch (16 PKT / 0 ASS / 2 REB / 71% FG)

PF #35 Danielius Lavrinovicius (5 PKT / 1 ASS / 7 REB / 25% FG)

C #15 Quadir Welton (4 PKT /1 ASS / 1 REB / 100% FG)

Von der Bank:

#0 Robert Marberry (11 PKT / 0 ASS / 1 REB / 63% FG)

#4 Thorben Döding (10 PKT / 2 ASS / 1 REB / 67% FG)

#5 Chase Griffin (1 PKT / 6 ASS / 2 REB / 0% FG)

#12 Leon Okpara (0 PKT / 0 ASS / 1 REB / 0% FG)

#25 Jacob Knauf (3 PKT / 1 ASS / 7 REB / 50% FG)


Viertelstände (PSK : ART)

(13:17 / 17:24 / 15:15 / 23:18)


Team-Statistiken (PSK : ART)

FG% - 44% : 47%

3P% - 20% : 27%

FT% - 75% : 76%

ASS - 9 : 17

REB - 32 : 35

ST - 10 : 7

TO - 21 : 23


Link zum ausführlichen Boxscore

https://live.2basketballbundesliga.de/g/106917?s=boxscore


Termine:

Die Dragons treffen als nächstes am Samstag, den 24. Oktober um 19:30 Uhr in der heimischen Artland Arena auf die Römerstrom Gladiators Trier.