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05.03.2022
Dragons stürzen Spitzenreiter aus Rostock

96:94-Erfolg nach 16-Punkte-Rückstand – Flomo: Wichtig, dass wir an uns selbst glauben

Mister 100%: Center Jonas Weitzel traf alle Würfe, sowohl aus dem 2-Punkte-Bereich als auch von der Freiwurflinie und markierte so mit 24 Punkten seine Saisonbestleistung. (Fotos: Christian Wüst)

Die Artland Dragons leben und mit ihnen tut es der Traum vom Klassenerhalt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. In einer irren Partie vor 2000 Zuschauern in der Artland Arena konnte weder ein 21:0-Run der Gäste, noch ein zwischenzeitlicher 16-Punkte-Rückstand das Team von Headcoach Patrick Flomo aufhalten. Ein unermüdlicher Kampf, bei dem spielerische Elemente im Quakenbrücker Spiel nie zu kurz kamen, führte schlussendlich zum 96:94 (44:51)-Erfolg gegen den Tabellenführer ROSTOCK SEAWOLVES.

Bevor es allerdings auf dem Spielfeld zur Sache ging, kehrte vor dem Tip-Off ein Moment der Ruhe in der Artland Arena ein. Als Zeichen der Solidarität hielten die Anwesenden eine Schweigeminute für die Kriegsopfer in der Ukraine ab – ein wichtiges und richtiges Zeichen! Im Anschluss hatten die Dragons-Fans jedoch allen Grund zum Feiern. Erstmals im Jahr 2022 waren wieder bis zu 2000 Zuschauer zu einem Quakenbrücker Heimspiel zugelassen, Demetrius Ward war es schließlich, der die Anhänger mit einem getroffenen Dreier umgehend ins Boot holte und die Marschroute für die kommenden 40 Minuten Basketball vorgab. Die Dragons wirkten von Beginn an selbstbewusst und voller Tatendrang, dazu fiel der Dreipunktewurf hochprozentig. Die Anfangsphase wurde von beiden Teams äußerst offensiv gestaltet, Thorben Döding, der einen herausragenden Shooting-Abend erwischen sollte, legte zwei Perimeter-Treffer zur 16:10-Führung auf und holte so auch den letzten Fan in der Arena ab. Im Angriff waren die Drachen sehr beweglich, defensiv zwangen sie Rostock immer wieder zu schweren Abschlüssen und hielten die Partie so eng. Zwar legte Döding schnell seinen dritten Dreier des Abends nach, die SEAWOLVES pressten die Mannschaft von Cheftrainer Patrick Flomo jedoch früh, sodass das Drachen-Spiel gegen Ende des Viertels etwas fehlerbehaftet wirkte. Taren Sullivan traf in der Folge vom Perimeter, Brad Loesing auf der Gegenseite aus der Midrange – 26:25 für die Dragons nach den ersten zehn Minuten.

Sechs von acht Dreier waren bis dahin für die Gastgeber gefallen und auch der Start ins zweite Viertel gehörte zunächst den Quakenbrückern. Akim Jonah, der den kurzfristig ausgefallenen Adam Pechacek in der Starting Five ersetzte, packte einen einhändigen Statement-Dunk zur Fünf-Punkte-Führung aus, im Anschluss stellte Rostock jedoch unter Beweis, dass sie nicht umsonst als Tabellenführer ins Artland gereist waren. Die Dragons blieben knapp fünf Minuten lang ohne eigenen Korberfolg, mussten einen bitteren 21:0-Run gegen sich schlucken und sahen sich deshalb mit einem 30:44-Rückstand konfrontiert. Erst Jonas Weitzel war in der Lage den offensiven Bann der Drachen zu brechen, Chase Griffin sorgte anschließend mit zwei blitzsauberen Dreiern für Entlastung. Der Puffer des Teams von Headcoach Christian Held belief sich so nur noch auf zehn Punkte, Döding machte die Angelegenheit sogar schnell wieder einstellig. Döding und Griffin waren es schließlich auch, die ihre Mannschaft offensiv auf den Rücken nahmen – unter ihrer Führung verkürzten die von der Stimmung angezündeten Quakenbrücker auf minus fünf Zähler, den Schlusspunkt hinter die erste Halbzeit setzte allerdings Nijal Pearson. 44:51-Rückstand gegen den Tabellenführer aus Rostock, ein erster Durchgang, der definitiv Lust auf mehr gemacht hatte.

Und es ging blendend weiter für die Drachen. Döding wurde von Sid-Marlon Theis beim Dreier gefoult und verkürzte so schnell auf vier Punkte, der Übertäter stellte den alten Rostocker Vorsprung jedoch umgehend wieder aus der linken Ecke her. Die Dragons waren nun allerdings erneut voll in der Partie und brachten die Halle mit unermüdlichem Einsatz auf ihre Seite. Kein Ball wurde verloren gegeben, kein Rebound fahrlässig verschenkt – im Gegenteil. Jonas Weitzel, der fehlerfrei aus dem Feld und von der Freiwurflinie blieb und am Ende mit 24 Punkten Quakenbrücker Topscorer war, besorgte mit vier Zählern in Folge den 57:58-Anschluss und zwang die SEAWOLVES-Bank so zur Auszeit. Früh im Viertel hatten die Dragons ihrem Gegner fünf Fouls angehängt und kamen so immer wieder zu einfachen Punkten von der Freiwurflinie, Zach Ensminger war es schließlich, der den 62:62-Ausgleich besorgte. Durch Griffins Treffer zum 67:64 lagen die Burgmannstädter nun erstmals nach langer Zeit wieder in Führung, mit einem minimalen 69:66-Polster ging es in die finalen zehn Minuten.

Die Rostocker Gäste wirkten ob des unerwarteten Rückstands nun sichtlich nervös, das Momentum und die Halle waren nämlich komplett auf Seiten der Drachen. Der überragende Weitzel war für die ersten sechs Punkte des Schlussabschnitts verantwortlich, darüber hinaus stand die Quakenbrücker Defensive gut, sodass die Wölfe im Angriff häufig kein Mittel fanden oder zu Fehlern gezwungen wurden. Mit einem erfolgreichen And-One stellte Sullivan 6:35 Minuten vor dem Ende auf 78:70, nun war jedoch erneut Rostock an der Reihe. Der ebenfalls starke Tyler Nelson konterte zunächst via Dreipunktewurf, ehe er nach dem vorausgegangenen Pearson-Anschluss sogar wieder für den Ausgleich sorgen sollte. Es entwickelte sich in der Folge ein kleines Privatduell zwischen besagtem Nelson und Jonas Weitzel, immer wenn der eine einen Treffer versenkte, legte der andere im Gegenzug nach. Für ein kleines Vier-Punkte-Polster war dann hingegen wieder Griffin vom Perimeter gut, SEAWOLVES-Coach Held war knapp drei Minuten vor Toresschluss erneut zur Auszeit gezwungen. Den Dragons gelang es jedoch auch anschließend immer wieder geschickt an die Freiwurflinie zu kommen, von wo aus sie hochprozentig trafen. Weitzel lief nun zur Hochform auf und erhöhte 75 Sekunden vor Schluss zum 92:87, urplötzlich schien jetzt allerdings der Gedanke einzusetzen, wieder etwas verlieren zu können. Nach einer Auszeit traf Nelson den schnellen Dreier zum 90:94-Anschluss, Chris Carter und Pearson glichen die Partie neun Sekunden vor dem Ende sogar erneut aus. Timeout Dragons, Showtime Sullivan. Nach tollem Zusammenspiel war es der US-Amerikanische Sommer-Neuzugang, der sich des letzten Wurfes annahm – und er sollte nicht enttäuschen. Aus artistischer Position traf der Flügelspieler den Gamewinner mit Brett, brachte die Artland Arena zum Kochen und den Dragons den 96:94-Heimsieg.


Dragons-Headcoach Patrick Flomo:

„Diesen Sieg haben wir heute als Team zusammen geholt. Ich habe versucht den Jungs zu vermitteln, dass es für uns auf drei Dinge ankommt: Talent, Toughness und Zusammenhalt. Gegen ein Team wie Rostock, das auch heute gezeigt hat, dass es scoren kann, mussten wir defensiv Präsenz zeigen. Das hat im Verlauf des Spiels immer besser geklappt, es war wichtig, dass wir es ihnen nicht einfachen machen, schließlich stehen sie nicht ohne Grund auf dem ersten Tabellenplatz. Und es war wichtig, dass die Jungs an sich selbst glauben – und das haben sie getan. Rostock hat auch heute guten Basketball gespielt, wir haben jedoch gekämpft und das Ganze darüber hinaus mit ansehnlichem Basketball gepaart. Natürlich haben auch wir in diesem Spiel Fehler gemacht, doch weil der Glaube an sich selbst vorhanden war, und auch ich an die Jungs geglaubt habe, konnten wir dieses Spiel gewinnen. Ich kenne dieses Team mindestens seit dem Sommer –  und ich weiß, was sie können. Zusammen mit allen Beteiligten – den unglaublichen Fans, dem Staff und dem Management – haben wir an uns geglaubt. Wahrscheinlich macht es sogar Sinn, dass man bei einem Blick auf die Ausgangsposition vor der Partie ohne Vorwissen nicht auf uns gesetzt hätte. Wenn wir guten Basketball spielen und 40 Minuten lang an uns glauben, können wir jedes Spiel gewinnen. Die nächste Aufgabe haben wir bereits am Sonntag vor der Brust, weshalb wir jetzt schnell regenerieren müssen, um gegen Trier bestehen zu können.“


Starting Five

PG #1 Zach Ensminger (12 PKT / 6 ASS / 4 REB / 21% FG)
SG #4 Thorben Döding (17 PKT / 5 ASS / 2 REB / 44% FG)

SF #45 Demetrius Ward (3 PKT / 6 ASS / 3 REB / 20% FG)
PF #13 Taren Sullivan (15 PKT / 4 ASS / 9 REB / 36% FG)

C #32 Akim-Jamal Jonah (4 PKT / 0 ASS / 6 REB / 100% FG)


Von der Bank

#5 Chase Griffin (21 PKT / 3 ASS / 2 REB / 54% FG)
#9 Darren Aidenojie (DNP)
#22 Marvin Möller (DNP)
#27 Jonas Weitzel (24 PKT / 3 ASS / 8 REB / 100% FG)
#31 Jegor Cymbal (DNP)


Viertelstände (ART : HRO)

(26:25 / 18:26 / 25:15 / 27:28)


Team-Statistiken (ART : HRO)

FG% - 48% : 43%
2P% - 51% : 56%

3P% - 44% : 30%
FT% - 90% : 93%

ASS - 27 : 21
REB - 37 : 34

ST - 3 : 8
TO - 11 : 7
BL - 1 : 0


Link zum ausführlichen Boxscore

https://live.2basketballbundesliga.de/g/108792?s=boxscore


Termine

Die Dragons treffen als nächstes am kommenden Sonntag, den 6. März um 17 Uhr, auswärts auf die RÖMERSTROM Gladiators Trier.

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