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08.03.2020
Dragons feiern wichtigen Sieg gegen Paderborn

Drachen gelingt sechsten Heimerfolg in Serie – Lavrinovicius Topscorer mit 23 Punkten

Vor seiner schweren Verletzung im vierten Viertel machte Small Forward Jonas Herold ein gutes Spiel. (Fotos: Christian Wüst)

Die Artland Arena zu Quakenbrück bleibt weiterhin eine Festung. Auch die Uni Baskets Paderborn müssen die Heimreise am 29. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ohne Punkte antreten und verlieren gegen die Artland Dragons am Sonntagnachmittag mit 84:94 (33:51). Ausschlaggebend dafür war die konzentrierte Defensivleistung des Teams von Drachen-Cheftrainer Tuna Isler, dazu bewies die Mannschaft ein heißes Händchen von der Dreierlinie. Den Wermutstropfen an einem eigentlich perfekten Basketballtag bildete die Verletzung von Flügelspieler Jonas Herold, der das Parkett kurz vor dem Spielende nur mit Hilfe der Rettungssanitäter auf einer Trage verlassen konnte.

Das von Dragons-Headcoach Tuna Isler im Vorfeld der Partie vermutete Selbstvertrauen auf Paderborner Seite, die Gäste hatten Spitzenreiter Chemnitz am Freitagabend die erst zweite Saisonniederlage zugefügt, offenbarte sich früh in Form von fünf schnellen Punkten. Die Hausherren fingen sich jedoch in der Folge und glichen die Begegnung in Person von Danielius Lavrinovicius und Robert Oehle im Frontcourt zum 7:7 aus. Mit einem Dreipunktspiel brachte der junge Litauer die Quakenbrücker erstmals in Führung, die anschließend vom in die Starting-Five berufenen Jonas Herold aus dem Dreipunkteland ausgebaut wurde. Der variablen Offensive der Ostwestfalen traten die Drachen mit beherzter Verteidigung entgegen, vor allem die gefährlichste Waffe Paderborns, den Dreipunktewurf, bekamen die Gastgeber bis dahin gut in den Griff. Mit einem erfolgreichen Versuch von Downtown zwang Thorben Döding Uni Baskets-Headcoach Steven Esterkamp zu seiner ersten Auszeit, der Point Guard ließ sich doch auch durch die kleine Spielunterbrechung nicht aus seinem Rhythmus bringen und legte umgehend aus gleicher Distanz nach. Doch auch der Tabellenfünfte traf nun besser von außen, mit einem typischen Chase-Griffin-Dreier hatten jedoch die Dragons das letzte Wort in diesem ersten Viertel in der Artland Arena – 26:18.

Wurfglück, intelligentes Spiel und harte Defense – all das präsentierten die Drachen auch zu Beginn des zweiten Viertels. Döding und Jannes Hundt packten die ersten fünf Zähler auf das Scoreboard und ließen den Quakenbrücker Vorsprung so auf 13 Punkte anwachsen. Und es sollte das Spiel der Artland Dragons bleiben. In den ersten sechs Minuten des Spielabschnitts kamen die Paderborner lediglich einmal von der Freiwurflinie zu Zählbarem, für mehr war die Drachen-Defensive zu aufmerksam und das Wurfglück nicht auf Seiten der Ostwestfalen. Nach einer weiteren Auszeit schenkte Lavrinovicius abermals vom Perimeter ein, stellte den Zwischenstand so auf 39:19 und schraubte das Polster auf 20 Punkte. Der zwischenzeitliche 10:0-Lauf bescherte dem Team von Isler sichtbaren Rückenwind, nach zwei Paderborner Dreiern in Serie griff der Dragons-Cheftrainer logischerweise dennoch zur Timeout. Seine Mannschaft verstand es anschließend den hohen Vorsprung sicher in die Halbzeitpause zu transportieren, auch wenn die letzten Punkte der zweiten Viertels aufs Konto der Gäste gingen. 51:33 hieß es nach den ersten 20 Minuten Basketball, bis dahin war vor allem der Dreier das präferierte Mittel beider Teams, um zu Korberfolgen zu kommen. Und das durchaus erfolgreich: Quakenbrück traf diesen Wurf bis dahin zu 41 Prozent, Paderborn nach anfänglichen Schwächen sogar noch besser (44 Prozent). Alle anderen Abschlüsse hatten die Dragons dafür besser unter Kontrolle, selbst agierten sie auch aus dem Zwei-Punkte-Bereich hocheffizient. Ausschlaggebend für eine gute ersten Drachen-Halbzeit war außerdem die ungewöhnliche Ballsicherheit. Lediglich sechs Turnover erlaubten sich Islers Mannen bis dato, zwangen den Gegner dafür zu deren zehn.

Zwar kamen die Paderborner nun besser ins Scoring, über das Inside-Spiel blieben doch auch die Drachen weiter gefährlich. Als Griffin dann erstmals im dritten Viertel für die Hausherren vom Perimeter erfolgreich war, schienen die Dragons endgültig auch in der zweiten Halbzeit angekommen zu sein. Noch am Freitagabend war dem Team in Schwenningen vor allem das dritte Viertel zum Verhängnis geworden, nun kamen die Quakenbrücker besser aus der Kabine. Nach einem 5:0-Lauf der Uni Baskets bediente sich Isler beim Stand von 58:44 seiner nächsten Auszeit, um die Paderborner gar nicht erst ins Rollen kommen zu lassen. Hundt gab im Anschluss mit einem Dreier die richtige Antwort. Und in Abwesenheit von Kapitän Pierre Bland übernahm der Point Guard in dieser Phase immer mehr. Nach seinem Dreier war Hundt ebenfalls für einen Floater und einen Steal gut, die Wirkungskreise der Paderborner Aufbauspieler grenzte er darüber hinaus gekonnt ein. Und auch wenn die aufmerksame Verteidigung Paderborn ab und an scoren ließ, blieb der Vorsprung im dritten Viertel stets stabil. Das lag vor allem daran, dass die Drachen ihre vielen Versuche von der Freiwurflinie konsequent nutzten, insbesondere Oehle wurde immer wieder an den Charity-Stripe geschickt. Mit 68:54 aus Sicht der Dragons ging es schließlich in den Schlussabschnitt.

14 Punkte in Front, dazu die Artland Arena im Rücken – was sollte an diesem Sonntagnachmittag da noch schiefgehen? Richtig: nichts. Zwar begann das finale Viertel der Partie mit einem Alley-Oop-Dunk Martin Seiferths und einem Oehle-Schrittfehler, Lavrinovicius meldete seine Mannschaft jedoch anschließend mit einem Dunk zurück. Zwischenzeitlich war der Vorsprung sogar auf lediglich zehn Punkte zusammengeschrumpft, Griffin und Herold verschafften ihrem Team mit fünf Zählern in Folge bei noch sieben zu spielenden Minuten jedoch wieder Luft und zwangen Esterkamp zur nächsten Auszeit. Als Griffin das Spiel wiedereröffnete und vom Perimeter zum 78:60 traf, brachte dies seiner Mannschaft weiter Sicherheit, ganz abschütteln ließen sich die Uni Baskets allerdings auch zu diesem Zeitpunkt nicht. Der bis dahin unauffällige Kendale McCullum brachte seine Mannschaft mit vier aufeinanderfolgenden Punkten wieder auf Linie, Christopher Trapp verkürzte auf 13 Punkte Rückstand. Jegliche Paderborner Versuche die Partie nochmals zu drehen, schlugen jedoch fehl. Oehle und Lavrinovicius blieben in der Zone weiter dominant und überzeugten auf hohem defensivem Niveau, Griffins Lay-Up zum 87:67 drei Minuten vor dem Ende sorgte dann für die vermeintliche Vorentscheidung. Betonung auf „vermeintlich“, die Uni Baskets hatten plötzlich nämlich nochmal Lust etwas aufzuspielen und verkürzten in weniger als einer Minute um zehn Punkte. Das geriet jedoch anschließend in den Hintergrund, als Jonas Herold nach einer beherzten Aktion schmerzverzehrt auf dem Parkett liegenblieb und das Spielfeld nur mithilfe der Rettungssanitäter auf einer Trage verlassen konnte. Zwar huldigte der Flügelspieler den Applaus des Publikums beim Transport aus der Halle mit einem erhobenen Daumen, dennoch scheint die Verletzung des gerade von einer Handverletzung zurückgekehrten Herold von größerer Dimension zu sein. Die Ereignisse auf dem Spielfeld gerieten danach aus dem Fokus, am Ende brachten die Dragons den 94:84-Erfolg relativ unbeschwert nach Hause.

„Der Sieg war heute super wichtig, auch wenn der bezahlte Preis mit Jonas Verletzung natürlich umso höher ausfällt. Nach Chemnitz stellt Paderborn das zweitbeste Offensivteam der Liga. Diese Mannschaft in der ersten Halbzeit bei lediglich 31 Punkten zu halten, war wirklich klasse. Unseren defensiven Matchplan haben wir zu Beginn exzellent umgesetzt, unsere Offensive kam dazu sehr gut ins Rollen. Vorne lief es auch in der zweiten Halbzeit gut, unsere vorgesehenen Lösungen waren dort offensichtlich. Paderborn hat offensiv einen Gang hochgeschaltet, insbesondere McCullums Qualitäten waren zu diesem Zeitpunkt klar erkennbar. Dennoch haben wir sie soweit in Schach gehalten, dass unser in der ersten Hälfte erspielter Vorsprung nicht in Gefahr geraten ist. Der Schlagabtausch war nun deutlich intensiver, da wir das Niveau jedoch hochgehalten und bereits früh signalisiert haben, dass wir immer wieder Antworten finden können, ist der Sieg durchaus verdient“, sagte Dragons-Headcoach Tuna Isler nach Spielende und fand außerdem noch ein paar Worte zur Verletzung von Jonas Herold: „Eine Diagnose haben wir natürlich noch nicht, dennoch können wir sagen, dass es sein Knie schwer erwischt hat und diese Verletzung wahrscheinlich das Saison-Aus bedeutet. Wir hoffen für den Jungen, dass sich das Ausmaß des Schadens in Grenzen hält.“

In der Artland Arena begrüßen dürften die Dragons am Sonntag außerdem 35 Ehrengäste. Zum insgesamt vierten Mal bekamen Kinder und Jugendliche vom Jugendzentrum Westwerk die Möglichkeit ein Spiel der Drachen live in der Halle zu verfolgen. Dafür verantwortlich ist in erster Linie der OsnaBRÜCKE e.V, der sozialen Einrichtungen und gemeinnützige Vereine mit seinem Engagement seit 2008 fördert. Normalerweise werden Spendengelder über die OsnaBRÜCKE an verschiedene Organisationen weitergegeben, das Besondere am Ausflug zu den Dragons war allerdings, dass die komplette Fahrt ohne ebendiese Gelder auf die Beine gestellt wurde. Die Eintrittskarten wurden vom Drachenpaten MSO Medien-Service gestellt, darüber hinaus spendierte Getränke Vorwerk aus Herzlake jedem der 35 Jugendlichen und fünf Betreuern ein Freigetränk. Vom Partyservice Witte gab es außerdem jeweils eine Portion Pommes Frites, von der Firma Süßwaren Christensen aus Oldenburg bekam jeder Mitfahrer darüber hinaus eine kleine Süßigkeiten-Auswahl im Foyer. Das absolute Highlight neben dem Geschehen auf dem Parkett war allerdings die Fahrt zur Halle. Das Unternehmen Artland Reisen, ebenfalls Drachen-Pate, stellte der OsnaBRÜCKE an diesem Tag den offiziellen Mannschaftsbus der Drachen zur Verfügung, mit dem unsere Gäste wie die Profis zur Arena gefahren wurden.

Bevor es für die Dragons am 17. März beim Spitzenreiter aus Chemnitz weitergeht, stehen dem Team nun ein paar spielfreie Tage bevor. Vielleicht hat sich Isler ja auch bereits ein paar Tipps von seinem Trainerkollegen Esterkamp geholt. Mit Siegen gegen die Sachsen kennt man sich bei den Uni Baskets seit Freitag ja bekanntlich bestens aus.

 

Danielius Lavrinovicius (23 Punkte / 4 Assists / 7 Rebounds)
Chase Griffin (21/6/4)
Robert Oehle (17/4/13)
Jannes Hundt (13/7/1)
Thorben Döding (8/1/1)
Jonas Herold (6/3/4)
Paul Albrecht (6/0/4)
Enuoma Ebinum (0/0/1)
Marius Lau (0/0/0)

Link zum ausführlichen Boxscore:https://live.2basketballbundesliga.de/g/105890?s=boxscore

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