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01.03.2020
Drachen-Sieg nach Overtime-Krimi

Dragons besiegen Nürnberg Falcons mit 98:92 nach Verlängerung – Hundt Topscorer

Not in my house! Danielius Lavrinovicius blockt den Abschluss von Manuel Feuerpfeil. (Fotos: DieDreiBeiden)

Als die Schlusssirene nach 45 intensiven Basketball-Minuten ertönte, entluden sich sämtliche Emotionen von Dragons-Headcoach Tuna Isler vor dem Fanblock der Artland Arena. Seine Mannschaft hatte die Nürnberg Falcons in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA soeben mit 98:92 (35:41/83:83) nach Verlängerung besiegt und damit den fünften Heimerfolg in Serie eingefahren. In einer Partie, in der die Quakenbrücker über lange Strecken einem Rückstand hinterherlaufen mussten, zeigten die Drachen ihren absoluten Siegeswillen und eine couragierte Teamleistung – Jannes Hundt war am Ende mit 24 Punkten und 9 Assists Topscorer der Begegnung.

Bis dato hatten die Artland Dragons in dieser Spielzeit noch keine Partie ohne ihren Point Guard Pierre Bland absolviert, da der Spielmacher aufgrund einer privaten Angelegenheit derzeit allerdings in seiner US-amerikanischen Heimat weilt, mussten es die Drachen an diesem Samstagabend erstmals ohne ihn richten. Jannes Hundt war deshalb vermehrt für den Ballvortrag zuständig, offensiv taten sich die Quakenbrücker dennoch zunächst etwas schwer. Schnell geriet das Team von Headcoach Tuna Isler mit 2:8 ins Hintertreffen, der angesprochene Hundt nahm die neu auferlegte Aufgabe jedoch prächtig an und glich die Partie von der Dreierlinie nach fünf Minuten wieder aus. Insgesamt war der Point Guard für sechs der ersten acht Dragons-Punkte verantwortlich. Zwar präsentierten die Nürnberger Gäste einen guten Touch beim Dreier, die Hausherren wussten allerdings mit großem Kampfgeist zu überzeugen – Jonas Herold unterstrich dies mit einem engagierten And-One, nachdem der von einer Handverletzung zurückgekehrte Flügelspieler zuvor einen Offensivrebound abgegriffen hatte. Durch seine Punkte gingen die Drachen auch erstmals in Führung, sowieso zeigte der Comebacker eine starke Leistung, war im ersten Viertel für sechs Punkte gut, präsentierte sich aber auch defensiv sehr aufmerksam. Mit dem insgesamt fünften Falcons-Dreier holte William Lee seiner Mannschaft die knappe Führung zurück – mit 18:21 aus Quakenbrücker Sicht ging es in die erste Viertelpause.

Und auch zu Beginn des zweiten Viertels zeigten die Drachen, dass sie mit dem Top-Team aus Nürnberg mithalten können. Hundt und der ebenfalls von einer Verletzung zurückgekehrte Danielius Lavrinovicius bestellten das Feld von der Freiwurflinie, Robert Oehle war in der Zone schließlich für die 25:23-Führung verantwortlich. Im Anschluss wechselten sich die beiden Kontrahenten aus dem Artland und Mittelfranken mit dem Scoring brüderlich ab, nach Paul Albrechts einfachen Punkten in der Zone griff Nürnbergs Cheftrainer Ralph Junge dann erstmals zur Auszeit. Die Drachen hatten den Falken bereits Mitte des Viertels vier Fouls angehängt und kamen in der Folge vermehrt von der Linie zu Zählbarem. Ein 7:0-Lauf ließ den Vizemeister der vergangenen Saison dann wieder mit 34:30 in Front gehen, Lavrinovicius stoppte den Run schließlich mit zwei getroffenen Freiwürfen. In dieser Phase schlichen sich jedoch zu viele Ballverluste in das Spiel der Drachen ein und auch die offensiven Entscheidungen waren nicht mehr optimal getroffen. Zwar traf Lavrinovicius nochmal einen extrem weiten Dreier, in die Halbzeitpause gingen die Quakenbrücker dennoch mit einem 35:41-Rückstand. Bis dahin präsentierte sich Nürnberg sehr sicher aus dem Feld und legte dazu 46 Prozent von Downtown auf. Mit dem Wurf vom Perimeter haderten die Dragons hingegen noch ein wenig, dafür fiel das Reboundduell mit 23 zu 13 klar zu Gunsten der Gastgeber aus. Das größte Manko des Isler-Teams waren die zugelassenen Turnover – zwölf an der Zahl. Spannung versprachen die 20 Restminuten dennoch allemal.

Der Start unterstrich diese These umgehend. Albrecht war gewillt die Dreierquote seiner Mannschaft schnell zu verbessern, traf von der Glocke, Hundt legte schließlich aus der Mitteldistanz nach. Für die Falcons übernahmen in dieser Phase vor allem Stephan Haukohl und Moritz Sanders, die verhinderten, dass die Drachen ihrem Gegner entscheidend näherkamen. Doch dann: insbesondere Oehle übernahm jetzt das Quakenbrücker Spiel und stellte den Zwischenstand nach 26 Minuten auf 50:51. Chase Griffin brachte seine Farben dann nach langer Zeit wieder in Führung und die Artland Arena auf Hochtouren. Das Spieltempo zog nun merklich an, und auch die Trefferquoten beider Teams zeigten sich deutlich verbessert. Zwei Dreier von Matthew Meredith und Jackson Kent verschafften dem Team von Junge schließlich wieder ein minimales Polster – mit einer 65:61-Führung ging seine Mannschaft in den Schlussabschnitt.

Und der Nürnberger Dreier blieb stabil: Marcel Pongo traf schnell vom Perimeter und legte anschließend aus der Mitteldistanz nach. Die Drachen kamen hingegen nicht länger in einen offensiven Flow, umso wichtiger war Griffins Treffer zum 65:70, der die Falcons zur nächsten Auszeit veranlasste. Im Anschluss brachten sich die Dragons immer wieder in Schlagdistanz, da jedoch auch die Teamfoulgrenze früh im Viertel überschritten war, kamen die Gäste zu einfachen Punkten von der Freiwurflinie. Mit seinem ersten Dreier an diesem Abend stellte Griffin die Angelegenheit auf 72:75 und gab dem Publikum viereinhalb Minuten vor dem Ende wieder Hoffnung auf den so wichtigen Heimsieg. Und diese war berechtigt. Mit seinem insgesamt dritten Block brachte Lavrinovicius die Halle zum Kochen, Oehle hatte im anschließenden Fastbreak nur wenig Probleme erfolgreich abzuschließen. Die Dragons waren nun immer wieder ganz dicht dran an ihrem Gegner, der jedoch vor allem auf Herolds Treffer zum 77:77 mit toller Ballbewegung und dem Perimeter-Treffer von Haukohl eine Antwort parat hatte. In der Offensive ging es jetzt Schlag auf Schlag: Korbleger Hundt, Korbleger Jonathan Maier, Korbleger Lavrinovicius. Bei einem Quakenbrücker Rückstand von 81:82 verwertete Sebastian Schröder schließlich nur einen seiner zwei Versuche vom Charity Stripe, Hundt machte es hingegen besser, traf zwei Mal und schickte diese wilde Begegnung in die Verlängerung.

Diese war zunächst von Nervosität beider Mannschaften geprägt. Nachdem sich Nürnberg mit zwei Zählern abgesetzt hatte, schweißten Albrecht und Hundt in zwei aufeinanderfolgenden Angriffen jeweils einen Dreier durch die Reuse, Kent verkürzte aus der gleichen Distanz jedoch wieder auf 90:91 aus Gäste-Perspektive. Herold vergoldete seine starke Leistung mit zwei Punkten kurz vor Ablauf der Wurfuhr, für die letzten fünf Zähler war dann allerdings wieder Jannes Hundt zuständig. Der Spielmacher behielt in fünf von fünf Versuchen an der Freiwurflinie die Nerven und brachte die Partie schließlich mit 98:92 nach Hause.

„Wir wussten, dass es nur als Team geht, das hat meine Mannschaft heute hervorragend umgesetzt. Wir sind trotz des Rückstandes immer an den Nürnbergern drangeblieben, dadurch haben sie auch stets unseren Atem im Nacken spüren können. Die erste Halbzeit verlief für uns noch etwas wacklig, da haben wir einfach nicht gut genug auf den Ball aufgepasst und etwas zu schlampig gespielt. Glücklicherweise konnten wir unsere Turnover-Anzahl anschließend reduzieren, Nürnberg hat dafür aber umso besser von außen getroffen. Wir haben uns den Respekt beim Rebound erarbeitet und so auch immer wieder Selbstvertrauen getankt. In der Verlängerung wollten wir unserem Stil dann treu bleiben. Es galt den Gegner in seinen Abschlüssen zu limitieren, was wir durch einige Stopps auch gut geregelt haben. Am meisten haben wir jedoch davon profitiert, dass Jannes am Ende ohne Angst und mit viel Energie zum Korb gezogen ist. Gegen seine Geschwindigkeit hatten sie kein Mittel mehr, mit seiner Stabilität von der Freiwurflinie hat er uns schließlich durch die Overtime getragen. Darüber hinaus war das heute ein gegenseitiges Geben und Nehmen zwischen Team und Publikum – eine wirklich geile Teamleistung“, bilanzierte Isler am Ende der Partie.

Eine solche wird auch am kommenden Wochenende vonnöten sein, wenn den Dragons ein Doppelspieltag bevorsteht. Zunächst treffen die Quakenbrücker am Freitagabend um 20:30 Uhr auswärts auf die wiha Panthers Schwenningen, nur zwei Tage später, am Sonntag, geht es daheim um 17 Uhr gegen die Uni Baskets Paderborn. Und der heutige Abend hat es bewiesen: es geht nur gemeinsam! Deshalb freut sich das Team auf die stimmgewaltige Unterstützung seiner Anhänger. Tickets für die Partie in der Artland Arena gibt es in der Drachen-Geschäftsstelle, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und jederzeit online unter https://www.artland-dragons.de/de/tickets/tickets.html.

Jannes Hundt (24 Punkte / 9 Assists / 4 Rebounds)
Robert Oehle (21/4/12)
Danielius Lavrinovicius (15/0/7)
Jonas Herold (11/2/3)
Chase Griffin (10/6/5)
Paul Albrecht (10/2/6)
Enuoma Ebinum (4/1/3)
Thorben Döding (3/1/3)

Link zum ausfürlichen Boxscroe: live.2basketballbundesliga.de/g/105873

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