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09.03.2019
Artland Dragons kommen zurück und belohnen sich – 98:94 gegen Tübingen

Mitte des zweiten Viertels hatten die Tigers Tübingen bereits mit 17 Zählern geführt, knapp sechs Minuten vor dem Ende immerhin noch mit 12.

Die Fans ließen sich im vorletzten Heimspiel vom Kampfgeist und vom Sieg der Dragons begeistern. Fotos: Christian Wüst

Den Artland Dragons war es egal, mit einem furiosen Auftritt fahren die Quakenbrücker vor 2617 Zuschauern in der Artland Arena den 98:94 (36:52)-Comeback-Sieg ein. Chase Griffin steuerte beim zwölften Saisonsieg in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA 27 Punkte bei und avancierte so zum Drachen-Topscorer.

Von jeglichen Abstiegssorgen entledigt präsentierten sich die Artland Dragons vom Start weg zielstrebig und spielfreudig. Und vor allem ein Mann hatte an diesem Abend besonders große Lust auf Basketball: Chase Griffin erzielte die ersten acht Zähler für sein Team und war so elementarer Bestandteil der 8:7-Führung nach knapp drei Minuten. Auf Tübinger Seite waren wie erwartet Reed Timmer und Tyler Laser die spielbestimmenden Protagonisten – zusammen zeichneten sich die beiden US-Amerikaner für 19 der 29 Tigers-Punkte im ersten Viertel verantwortlich. Bis Mitte der ersten zehn Minuten hielt das Team von Florian Hartenstein gut mit, anschließend lief Tübingen jedoch heiß. 120 Sekunden vor Ende des Viertels waren die Gäste bis auf neun Punkte davongezogen, nach einer kleinen offensiven Durststrecke brachten Jonas Herold, Pierre Bland und Brian Oliver ihre Mannschaft jedoch wieder zurück in die Partie. Olivers Dreier beschloss schließlich das erste Viertel, das mit 29:25 an die Gäste aus Baden-Württemberg ging.

Laser verschaffte dem Playoff-Aspiranten mit fünf schnellen Punkten in Folge wieder etwas Luft, zusammen mit Enosch Wolfs Dunk legte Tübingen einen 7:0-Run zum Start des zweiten Viertels hin. Herolds Dreier durchbrach diesen Lauf schließlich, die Tübinger offenbarten jedoch, wieso sie mit durchschnittlich 84.3 Punkten pro Spiel die zweitmeisten Zähler in der ProA erzielen. Insgesamt starteten die Tigers mit einem 14:3-Run in das zweite Viertel. Das Team von Headcoach Georg Kämpf traf traumwandlerisch aus dem Feld und verschaffte sich vor allem unter dem Korb immer wieder Vorteile. Hier machte sich das Fehlen der beiden Center Demetris Morant und Jonathan Malu zunächst deutlich bemerkbar, die den Quakenbrückern aufgrund einer Leistenzerrung bzw. der Folgen einer schweren Grippe nicht zur Verfügung standen. Tübingen war nach 14 Minuten auf 45:28 davongezogen, Dreier von Danielius Lavrinovicius und Bland entspannten die Situation in der Folge wieder etwas. Punkte in der Zone und von der Freiwurflinie sorgten nach 20 gespielten Minuten jedoch für die 52:36-Führung Tübingens. Fünf von neun Dreiern, 64 Prozent aus dem 2-Punkte-Bereich und 17 Defensivrebounds verdeutlichen die von Dragons-Coach Florian Hartenstein prognostizierte Stärke, Timmer (16), Wolf (13) und Laser (12) hatten zur Halbzeit bereits zweistellige Punktzahlen aufgelegt. Für die Drachen war Griffin mit zehn Punkten der erfolgreichste Akteur.

Und der US-Amerikaner sorgte vom Perimeter auch für die ersten Zähler im dritten Viertel. Offensiv flutschte es in dieser Phase auf beiden Seiten exzellent, nach Hundts Dreier zum 49:58 war die Tübinger Führung schließlich nur noch einstellig. Der Athletik eines Enosch Wolfs hatten die Gastgeber an diesem Abend jedoch nur wenig entgegenzusetzten, immer wieder kam der Center über Ringniveau zu einfachen Punkten. Nach einem erfolgreichen Lavrinovicius-Dreier zum 56:62 sahen die 2617 Zuschauer in der Artland Arena jedoch wieder eine offene Basketball-Partie, in der Kämpf schließlich zur Auszeit gezwungen war. Die Dreipunktewürfe flogen in dieser Phase wild durch die Halle, da beide Teams ihre Versuche jedoch auch überdurchschnittlich gut trafen, entwickelte sich eine unterhaltsame Partie. Nachdem Paul Albrecht ebenfalls von Downtown erfolgreich war, war es nun nicht nur unterhaltsam, sondern auch spannend – 64:69 nach 28 Minuten. Bis zum Ende des Viertels erspielten sich die Tigers wieder ein kleines Polster, sodass es mit 66:73 in den finalen Abschnitt ging.

Nach dem bisherigen Spielverlauf war es eigentlich nur logisch, dass abermals Griffin das Viertel eröffnete. Und nach der bisherigen Karriere des Shooting Guards war es ebenfalls nur logisch, dass der Routinier dies vom Perimeter tat. Beide Fälle traten ein, nachdem die Quakenbrücker Nummer 55 anschließend beinahe vom Parkplatz traf, war die Tübinger Führung auf lediglich fünf Zähler geschmolzen. Timmer und Laser hatten sich im dritten Viertel noch etwas zurückgehalten, sieben Minuten vor dem Ende drehten die beiden Guards jedoch wieder auf. So dauerte es nicht lange, ehe Tübingen wieder mit zwölf Punkten in Front lag. Aber wie das im Basketball so ist: die Tigers konnten sich ihrer Sache zu keinem Zeitpunkt sicher sein, Thorben Döding und Griffin brachten Quakenbrück innerhalb von weniger als einer Minute spektakulär wieder auf vier Zähler heran. Mit dem euphorischen Publikum auf seiner Seite entwickelte sich eine packende Crunchtime, die zur Halbzeit so wahrscheinlich niemand erwartet hatte. Die Geschichte ebendieser ist einfach erzählt: das in solchen Situationen häufig herangezogene Momentum war nun vollkommen auf Seiten der Dragons, Lavrinovicius verkürzte 44 Sekunden vor dem Ende auf einen Punkt. Enosch legte seinen Lay-Up im Anschluss daneben, Hundt zeigte bei elf verbleibenden Sekunden keine Nerven von der Dreierlinie und brachte seine Mannschaft mit 96:94 in Front. Zwar griffen die Tigers im nächsten Angriff nach einem verworfenen Laser-Jumpshot den Rebound ab, die Schwaben brachten es anschließend jedoch nicht zustande den Ball innerhalb der vorgeschriebenen fünf Sekunden wieder ins Spiel zu bringen – Ballbesitz Quakenbrück. Lavrinovicius wurde mit drei Sekunden auf der Uhr gefoult, versenkte beide Freiwürfe und sorgte so für den umjubelten 98:94-Endstand.

Dragons Headcoach Florian Hartenstein war von der Leistung seiner Mannschaft sichtlich angetan: „Wie mein Team nach dem hohen Rückstand zurückgekommen ist, hat mir wirklich imponiert. Wir haben Moral bewiesen und uns den Sieg am Ende auch verdient. Trotz der Ausfälle von Demetris und Jonathan haben wir ein tolles Spiel gezeigt, das hoffentlich auch dem überragenden Publikum gefallen hat.“ Stichwort Publikum: auch Geschäftsführer Marius Kröger lobte die 2617 Zuschauer nach der Partie: „Was die Fans vor allem in der zweiten Halbzeit abgerissen haben, war der Wahnsinn. Unsere Anhänger haben uns heute mit zum Sieg getragen. Wir haben heute einmal mehr gesehen, zu was wir mit unseren Fans im Rücken im Stande sind zu leisten.“

Als nächstes geht es für die Drachen zu den bereits abgestiegenen Baunach Young Pikes. Das Duell gegen die Franken steigt am kommenden Samstag um 19:00 Uhr in der Graf-Stauffenberg-Halle in Bamberg.

 

Chase Griffin (27/4/3)

Pierre Bland (19/11/7)

Danielius Lavrinovicius (18/0/4)

Jannes Hundt (14/6/3)

Paul Albrecht (7/1/7)

Jonas Herold (5/0/2)

Brian Oliver (5/0/1)

Thorben Döding (3/1/3)

Eric Curth (0/0/1)

Radii Caisin (0/0/0)

 

 

Link zum ausführlichen Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/104939?s=boxscore

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