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15.10.2020
Dragons zum Start in Karlsruhe gefordert

Isler: Wir sind bereit – Oehle noch nicht mit an Bord

Thorben Döding (l.) ist auch in der Spielzeit 2020/21 ein wichtiger Bestandteil des Kaders der Artland Dragons. (Fotos: Sebastian Neddermann)

Nach mehr als sieben Monaten Pause geht es für die Artland Dragons am kommenden Samstag erstmals wieder um Zählbares. Am ersten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA treten die Quakenbrücker auswärts um 19:30 Uhr bei den PS Karlsruhe LIONS an, um sich die zwei Premierenpunkte in einer Spielzeit zu sichern, die mit Sicherheit alles wird – außer normal.

Denn wo normalerweise bis zu 1500 Zuschauer in der Karlsruher Europahalle für einen würdigen Auftaktrahmen zur Saison 2020/21 sorgen würden, finden sich am Sonnabend nach Angaben der Badener lediglich wenige hundert Fans in der Arena ein, um zumindest bedingt für Basketball-Zweitligaatmosphäre zu sorgen. Grund dafür ist nach wie vor die weltweite Corona-Pandemie, die vor allem in den vergangenen zwei Wochen in Deutschland wieder rasant an Fahrt aufgenommen hat. Vorsicht und Rücksichtnahme sind deshalb in diesen Tagen wieder oberstes Gebot.

Die mutmaßlich gedämpfte Stimmung auf den Zuschauerrängen trifft jedoch nicht vorrangig die Anhänger der jeweiligen Klubs, sondern hat insbesondere Einfluss auf das Geschehen auf dem Parkett. So geht es für viele Profis nun gezwungenermaßen „Back to the Roots“, zurück zu den basketballerischen Wurzeln. Denn jeder Spieler begann irgendwann zu werfen, zu passen und zu dribbeln, weil er sich in das Spiel verliebt hat, nicht weil von Beginn an tausende Zuschauer von außen zusahen. Das sieht Dragons-Headcoach Tuna Isler ähnlich: „Ich kann mir vorstellen, dass das Spiel durch die überschaubare Kulisse zunächst vielleicht etwas negativ beeinflusst wird. Die Spieler, und auch die jüngeren, die bereits Erfahrung in der ProB gesammelt haben, sind es gewohnt vor einer anständigen Anzahl an Zuschauern aufzulaufen. Sich zu verdeutlichen, dass es sich auch vor weniger oder gar keinen Fans um ein sehr ernstzunehmendes Spiel handelt, wird deshalb elementar sein. Daher denke ich, dass in den ersten Spielen eine gewisse Gewöhnungszeit vonnöten sein wird – gerade in unserer heimischen Arena. Vor diesem Hintergrund müssen wir fokussiert auftreten und uns einzig und allein auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Dennoch wird es anders.“

Einen anderen Anstrich hat auch der Kader der Drachen über den Sommer bekommen. Mit Thorben Döding, Chase Griffin, Marius Lau, Danielius Lavrinovicius und Robert Oehle sind noch fünf Akteure aus dem letztjährigen Aufgebot mit dabei, insgesamt begrüßten die Quakenbrücker sieben neue Gesichter in der Burgmannstadt. Es galt sich also zunächst kennenzulernen – neben, aber auch vor allem auf dem Parkett. „Unglücklich angefangen, stark beendet – ich denke, dass das die Vorbereitung ganz gut zusammenfasst. Wir hatten zu Beginn der Pre-Season noch mit einigen Verletzungen zu kämpfen, dazu sind einige angedachte Testspiele ausgefallen, was uns natürlich überhaupt nicht gepasst hat. Das Ganze hat sich dann aber immer weiter stabilisiert, die Jungs sind zurückgekehrt und wir haben als Mannschaft an unserer Qualität arbeiten können“, erläutert Isler, der mit seinem Team bis zum Saisonstart auf sechs Vorbereitungsspiele zurückblicken kann. Die Bilanz von zwei Siegen und vier Niederlagen liest sich zunächst zwar nicht berauschend, vor dem Hintergrund, dass drei der vier Niederlagen jedoch gegen hochkarätige Teams wie Oldenburg (83:96), Rostock (96:98) und Bremerhaven (76:83) zustande kamen, aber auch nicht besorgniserregend. „Der Fokus lag in den ersten Tests vor allem auf dem Kennenlernen der offensiven und defensiven Plays, wobei es auch erlaubt war Fehler zu machen. Das ganze Konstrukt wurde dann zuletzt immer stabiler, was die Leistungen und Ergebnisse gegen starke Testspielgegner unterstreichen. Die Spiele haben uns enorm geholfen und waren sehr aussagekräftig, auch wenn es das Ganze natürlich unter Wettkampfbedingungen zu beweisen gilt. In dieser Woche machte sich so langsam eine positive Anspannung und Nervosität deutlich – wir sind bereit und wollen extrem energetisch agieren“, so Isler.

Einen ähnlichen Umbruch wie die Dragons haben auch die Löwen aus Karlsruhe hinter sich. Das Team um Trainer-Duo Drazan Salavarda und Samuel DeVoe stand vor dem Saisonabbruch im März mit einer Bilanz von neun Siegen und 18 Niederlagen auf dem 15. Tabellenplatz – ein Resultat, das die Verantwortlichen zu einer Neuordnung des Kaders veranlasste. In Baden geblieben sind lediglich Center Maurice Pluskota, der in seine vierte Spielzeit bei den Lions geht, und Shooting Guard Daniel Norl. Zusammen mit Kapitän und Point-Guard-Routinier Greg Forster sollen die beiden die Schlüsselspieler innerhalb einer jungen Mannschaft sein, die sich in Gänze hartem und smarten Teambasketball verschrieben hat. Erst am vergangenen Dienstag stieß dann in Adam Pechacek ein weiterer ProA-erfahrener Big Man zur Mannschaft, der die Möglichkeiten unter dem Korb erweitert und zudem Pluskota entlasten soll. Ebenfalls noch nicht lange beim Team ist Kavin Gilder-Tilbury. Der Power Forward war in den vergangenen drei Jahren ebenfalls permanent in der ProA unterwegs und erhöht durch seine Ankunft die Optionen auf den großen Positionen der Karlsruher. „Das Team ist schwierig einzuschätzen“, findet Isler. „Sie haben eine kurze Rotation, die dennoch sehr interessant und hochqualitativ ist. Jeder bringt unterschiedliche Stärken mit, durch die Addition von Gilder-Tilbury und Pechacek kommt dazu noch eine Menge ProA-Erfahrung in den Kader. Wenn das Teamplay klappt, ist Karlsruhe definitiv ein gefährlicher Gegner.“

Bis auf Robert Oehle, der sich nach seinen Handgelenksbrüchen wieder im Mannschaftstraining befindet, jedoch erst in der kommenden Woche gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier für den Kader in Frage kommt, machen sich alle Drachen am Freitag im Laufe des Tages auf die weite Fahrt nach Karlsruhe. Vor Ort geht es dann umgehend ins Hotel. „Wir tun das aus dem Grund, um am Anreisetag nicht mehr in fremden Hallen trainieren zu müssen und das Infektionsrisiko so gering wie irgend möglich zu halten“, bekräftigt Dragons-Geschäftsführer Marius Kröger. Den Fokus des Teams soll und wird dies jedoch nicht beeinträchtigen, wie Isler abschließend betont: „Wir sind fit, gesund und gut drauf. Die Pause war brutal lang – es wird Zeit.“

Bedanken möchten sich die Artland Dragons an dieser Stelle nochmals beim Landkreis Osnabrück für schnelle Unterstützung bei der Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung für sämtliche US-Amerikanischen Spieler.

Gerade in Zeiten wie diesen, wo nur eine begrenzte Anzahl an Personen die Spiele der BARMER 2. Basketball Bundesliga vor Ort in den Hallen erleben kann, rückt die Livestream-Produktion immer weiter in den Vordergrund. Zur Saison 2020/21 begrüßt die Liga mit Sportdeutschland.tv einen neuen Partner an ihrer Seite, der sämtliche Begegnungen der ProA live und auf Abruf in die Wohnzimmer der deutschen Basketballfans bringt. Los geht es am Samstag um 19:30 Uhr unter folgender Adresse: https://sportdeutschland.tv/basketball/proa-ps-karlsruhe-lions-artland-dragons

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