Seawolves zu Gast im Artland – Isler: Wollen positive Energie mitnehmen
In bestechender Form: Dragons-Point-Guard Zach Ensminger steht im Playoff-Ranking der U22-Spieler auf Rang eins. (Fotos: Christian Wüst)
Am Donnerstagabend um 18:30 Uhr bestreiten die Artland Dragons ihr letztes Saison-Heimspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Zum 5. Spieltag der diesjährigen ProA-Playoffs empfangen die Quakenbrücker die ROSTOCK SEAWOLVES in der heimischen Artland Arena, und wollen dabei den ersten Sieg der Post-Season einfahren, der auch auf der offiziellen Tabelle der Liga gelistet wird. Den ersten Erfolg für den Kopf haben die Drachen nämlich bereits in der Tasche…
Mit den Narrativen, vor allem im Sport, ist es so eine Sache. Sieg oder Niederlage, einhergehend mit Jubel oder Trauer – allzu oft sind die Rollen nach einem sportlichen Wettkampf klar verteilt. Dass es in der Artland Arena am Montagabend nach 40 intensiven Minuten Playoff-Basketballs hingegen gleich zwei Gewinner gab, lag an der spontanen Umkehr ebenjenes Narratives durch den Headcoach der Artland Dragons Tuna Isler. Auch für den 31-jährigen war gegen 20 Uhr auf dem Statistikbogen klar zu erkennen, welches der beiden Teams das Parkett als sportlicher Sieger verlassen hatte. Nämlich das des Gegners Science City Jena. Hinter dem Namen der Gäste stand die Zahl 88, hinter dem der Quakenbrücker eine 87 – und da im Basketball nun mal das Team mit den mehr erzielten Zählern die Wertungspunkte erhält, verweilen die Drachen laut Tabelle weiter ohne Erfolg auf dem vierten Platz der Playoff-Gruppe 1. Vermittelt hat Isler seinen Jungs jedoch etwas anderes: „Es ist definitiv nicht so, dass wir uns nach dem Spiel kollektiv als Gewinner abgefeiert haben, auf der Mentalitätsebene haben wir die Partie jedoch als Sieg verbucht. Man darf in diesem Playoff-Szenario den mentalen Aspekt nicht vergessen. Wir haben jetzt vier Spiele hinter uns, größtenteils einen guten Job gemacht, aber vor allem die letzte Partie gegen Jena unglücklich verloren. Deshalb finde ich, dass es wichtig ist, das Feld mit einer gewissen Siegermentalität zu verlassen. Wir wollen jetzt nicht die Wahrheit umdrehen – natürlich haben wir verloren. Trotzdem haben wir die Dinge, die in unserer Kontrolle lagen, gut gemacht, weshalb auch wir uns als Gewinner fühlen können und wollen.“
An der Tatsache, dass die Dragons ihre Gruppe rein rechnerisch nicht mehr gewinnen können, ändert allerdings auch Islers psychologischer Kniff nichts. Gleiches gilt für den kommenden Gegner, die ROSTOCK SEAWOLVES. Die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Bauermann war als Hauptrundengewinner folgerichtig als Aufstiegsaspirant Nummer eins in die Post-Season gestartet, mit der 83:96-Overtime-Niederlage gegen die Bayer Giants Leverkusen sind die Rostocker Träume von der Bundesliga jedoch zu einem jähen Ende gekommen. Bis weit ins vierte Viertel hinein hatten die Wölfe am Montagabend mit 16 Punkten geführt, Haris Hujic, selbst noch bis in den vergangenen Sommer an der Ostsee aktiv, und seine bislang makellosen Leverkusener schickten die Partie kurz vor dem Ende jedoch noch in die Verlängerung und behielten in den fünf Extra-Minuten mit 17:4 auf beeindruckende Art und Weise die Oberhand. Auch 29 Punkte von Topscorer Behnam Yakhchali konnten die Rostocker Hoffnungen auf zwei weitere Aufstiegs-Endspiele nicht aufrechterhalten, stattdessen geht es für das Team lediglich noch um einen halbwegs versöhnlichen Abschluss der Saison. „Wir wollen unsere positive Energie mit in das Rostock-Spiel nehmen“, erklärt Isler. „Es ist schwer einzuschätzen, welche Art von Spiel uns am Donnerstag erwarten wird. Am Ende sind wir alle Sportler, die jede Partie gewinnen wollen. Wer auf dem Feld steht, wird mit Leidenschaft dabei sein und will die Saison auf starke Art und Weise beenden. Rostock wird den Kopf nicht in den Sand stecken, weshalb wir uns auf eine starke Seawolves-Mannschaft einstellen. Unabhängig davon wollen wir als geschlossene Einheit auftreten und den Sieg einfahren – alles andere ist uns egal.“
Das Aufeinandertreffen mit den ROSTOCK SEAWOLVES wird am Donnertagabend in gewohnter Manier live und on demand auf dem Streamingportal Sportdeutschland.tv übertragen. Los geht’s um 18:15 Uhr unter folgender Adresse: https://sportdeutschland.tv/basketball/proa-playoff-gruppe-1-artland-dragons-rostock-seawolves Und da Zuschauer derzeit noch immer nicht zu den ProA-Partien zugelassen sind, Drachen-Fans jedoch auch in den Playoffs nicht auf das obligatorische Hallenheft verzichten sollen, gibt es hier den Link zur neuen Ausgabe der „Dragons-News: https://www.artland-dragons.de/fileadmin/user_upload/2020-2021/hallenhefte/20210429_Hallenheft_Rostock.pdf
