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13.01.2020
Dragons unterliegen Schalke 04 verdient 46:62

Basketballspiele beim FC Schalke 04 bleiben für die Artland Dragons ein hartes Pflaster.

Center Robert Oehle wurde schmerzlich vermisst. Der Big Man war wegen eines Foulvergehens gesperrt. Fotos: Christian Wüst

Im Kellerduell mit dem Tabellennachbarn aus Gelsenkirchen zeigen die Quakenbrücker nur drei Tage nach der besten, am Montagabend nun die wohl schlechteste Saisonleistung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA, und verlieren in der Oberhausener Willy-Jürissen-Halle mit 46:62 (24:25). Offensiv sollte bei der Mannschaft von Headcoach Tuna Isler so gut wie gar nichts zusammenlaufen, nach einem guten defensiven Start, bauten die Drachen aber auch in der Verteidigung in einer Art und Weise ab, dass die Niederlage vollkommen in Ordnung geht.

Die erste schlechte Nachricht erreichte die Dragons bereits am Vormittag des Spieltags: Robert Oehle wurde im Nachzug seines disqualifizierenden Fouls aus der Hagen-Partie für das Aufeinandertreffen mit den Königsblauen gesperrt und konnte seinem Team somit nicht helfen. Vor allem zu Beginn der Begegnung hätte der Center dem Quakenbrücker Spiel mit Bestimmtheit gutgetan. Schier unglaubliche fünf Minuten lang mussten die Fans in der Oberhausener Willy-Jürissen-Halle nämlich auf die ersten Punkte des Spiels warten, schließlich war es Oehle-Backup Enuoma Ebinum, der die Zuschauer erlöste und von der Freiwurflinie zum 2:0 vorlegte. Bis dahin war beiden Mannschaften die Nervosität ob der enormen Wichtigkeit des Spiels deutlich anzumerken. Turnover und Fehlwürfe häuften sich, auch insgesamt war die Angelegenheit im Ruhrgebiet alles andere als ansehnlich. Besser werden sollte bis zum Ende des Viertels hin nicht: zwar blieb die Partie stets eng, jedoch sollte offensiv bei beiden Mannschaften bis dato so gut wie nichts zusammenlaufen. Mit einem knappen 7:6 ging es in die erste Viertelpause. Es konnte nur aufwärts gehen.

Dieses Mal brauchte Coutney Belger lediglich 15 Sekunden, um die ersten Punkte aufs Scoreboard zu packen. Und auch bei den Drachen sollte es nun zunächst etwas flüssiger laufen: Malik Dunbar erzielte seine ersten Zähler per Korbleger und auch Paul Albrecht war auf dieselbe Art und Weise erfolgreich. An der zugegebenermaßen mäßigen Qualität des Spiels änderte dies jedoch nichts. In der Verteidigung agierten die Drachen zwar bissig und aggressiv, offensiv fehlte aber auch den Quakenbrückern der letzte Punch im Abschluss. Mit einem And-One zum 13:12 aus Gäste-Sicht brachte Routinier Chase Griffin schließlich wieder Leben in die Partie und zwang Schalke-Headcoach Alexander Osipovitch zu seiner ersten Auszeit. Pierre Bland legte im Fastbreak nach, Jannes Hundt zog seinerseits energisch zu Korb und stellte in der 17. Minute auf 17:14. Den ersten erfolgreichen Artland-Dreier, abermals getroffen von Hundt, ließ die Dragons erstmals auf sechs Zähler davonziehen, Belger konterte allerdings umgehend ebenfalls vom Perimeter. Der Topscorer der Schalker glich die Partie dann auch aus der gleichen Distanz aus, nach einem krachenden Dunk von Adam Touray zum 22:20 für die Hausherren, sah sich Drachen-Cheftrainer Tuna Isler dazu genötigt den Gelsenkirchener 8:0-Lauf mit einer Auszeit zu unterbrechen. Helfen sollte es jedoch zunächst nicht: Johannes Joos traf den Fadeaway aus der Mitteldistanz, erst der Korbleger Ebinums brachte wieder Zählbares für die Quakenbrücker. Mit Ablauf der Shotclock war Bland nochmals per Floater erfolgreich und beendete die erste Halbzeit mit seinen Punkten zum 25:24 aus königsblauer Perspektive. Und auch die Zahlen zur Pause passten zum Eindruck der ersten 20 Minuten. Vor allem der Dreier (9 Prozent) wollte bei den Quakenbrückern noch gar nicht fallen, glücklicherweise waren auch die S04-Wurfquoten alles andere als hoch. Schalke griff fünf Rebounds mehr als die Drachen ab, dafür unterlief den Quakenbrückern ein Ballverlust weniger als den Hausherren. Die Hoffnungen beider Teams lagen also auf der zweiten Halbzeit.

Die der Dragons wurden zu Beginn des dritten Viertels erhört. Mit einem 8:2-Run eröffneten Ebinum, Bland und Paul Albrecht den Spielabschnitt und stellten den Zwischenstand so auf 32:27. Davonziehen konnte Quakenbrück jedoch nicht: Björn Rohwer aus der Distanz und von der Freiwurflinie, dazu Shawn Gulley aus der Mitteldistanz – umgehend war das Spiel wieder ausgeglichen. Stattdessen schaffte es der S04 sogar erstmals etwas Puffer zwischen sich und seinen Kontrahenten zu packen – Belger traf den Korbleger zum 37:34, Darnell Dunn legte in der Folge von der Linie nach und sorgte so für die bis dahin höchste Schalker Führung der Begegnung. Bis zum Ende des Viertels sollte dieser Vorsprung sogar noch etwas anwachsen. Mit dem letzten Angriff traf Dunn den Dreier zum 43:37 und stellte die Quakenbrücker Gäste so vor eine enorme Aufgabe für den Schlussabschnitt.

Die ersten Punkte der letzten zehn Minuten gehörten allerdings abermals Schalke. Die Rohwer-Zähler von der Freiwurflinie änderten jedoch nichts daran, dass das Spiel am Montagabend ein punktarmes bleiben sollte – zumindest für die Dragons. Sage und schreibe sechs Minuten brauchten die Isler-Schützlinge, um im vierten Viertel erstmals erfolgreich zu sein, bis dahin war der S04 jedoch bereits auf 14 Punkte davongezogen. Vier Minuten zu gehen, dazu der angesprochene Rückstand – hoch sollten die Dragons an diesem Abend nicht mehr gewinnen. Im Gegenteil: bis zum Ende der Partie wuchs der Rückstand der Dragons sogar noch an. Mit 62:46 endete eine Partie, die für alle Anhänger der Drachen noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

„Ich habe mein Team heute nicht wiedererkannt“, so Drachen-Headcoach Tuna Isler: „Wir machen defensiv einen guten Job und halten dieses Team bei 62 Punkten, obwohl wir 15 Offensivrebounds und 16 Turnover zugelassen haben – ich kann die Körbe für die Jungs jedoch nicht selbst machen. Ich bin fast durchweg von allen Spielern enttäuscht. Roberts Fehlen hat uns natürlich sehr geschadet – seine Undiszipliniertheit gegen Hagen wollte das komplette Team heute offenbar kollektiv nachholen. Wir hatten keine Struktur im Spiel und haben die Schalker aufgrund des fehlenden Selbstvertrauens regelrecht eingeladen sich den Ball nach diversen verunsicherten Würfen zu sichern. Wir waren strategisch auf die Aufgabe vorbereitet, aufgrund des Sieges gegen Hagen positiv – ich kann mir diese Leistung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erklären. Insgesamt bin ich einfach sehr enttäuscht von dem heutigen Auftritt meiner Mannschaft.“

Und auch Drachen-Geschäftsführer Marius Kröger hatte noch ein paar Worte zu sagen: „Wir können uns bei allen Sponsoren, Partnern, Unterstützern und Fans, vor allem den Mitgereisten, für die heutige Leistung nur entschuldigen. Heute war mit Sicherheit auch nur ansatzweise keiner der Spieler würdig, das Trikot der Artland Dragons zu tragen. Alle Akteure sollten sich hinterfragen, ob sie diesen Verein mit einer solchen basketballerischen Historie auf diese Art und Weise vertreten wollen. Unsere heutige Leistung war ein absoluter Witz und dieser Organisation nicht würdig.“

Auch wenn es aktuell schwerfällt – die nächste Aufgabe für die Dragons wartet bereits am kommenden Samstag, wenn die Eisbären Bremerhaven zu Gast in der Quakenbrücker Artland Arena sind. Tip-Off der Partie ist um 19:30 Uhr.

Pierre Bland (14 Punkte / 2 Assists / 7 Rebounds)
Jannes Hundt (9/1/2)
Enuoma Ebinum (8/0/7)
Paul Albrecht (5/0/6)
Danielius Lavrinovicius (4/0/4)
Chase Griffin (3/1/1)
Malik Dunbar (3/0/1)
Thorben Döding (0/0/0)
Marius Lau (0/0/0)

Link zum ausführlichen Boxscore: live.2basketballbundesliga.de/g/105813

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