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06.10.2019
Dragons beweisen Moral und unterliegen Heidelberg dennoch

Am 3. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA liegen die Artland Dragons gegen die MLP Academics Heidelberg lange Zeit hinten, kämpfen sich eindrucksvoll zurück und verlieren schlussendlich dennoch 88:94 (40:51/79:79) nach Verlängerung.

Neuzugang Malik Dunbar gab mit einem Double-Double (15 Punkte, 10 Rebounds), 4 Assists und 4 Steals ein starkes Heimdebüt. Fotos: Christian Wüst

Vor 2100 Zuschauern in der Artland Arena bewies das Team von Headcoach Florian Hartenstein enorme Moral, in der Overtime gingen der Mannschaft um Topscorer Malik Dunbar (16 Punkte) dann allerdings die Kräfte aus.

Turnover und die Verteidigung beim gegnerischen Dreier. Diese beiden Faktoren waren das Manko der Drachen in den ersten zehn Minuten. Insgesamt gab das Team von Headcoach Florian Hartenstein im ersten Viertel vier Mal den Ball ab, der von Heidelberg jeweils dankend angenommen und ebenso oft für Drei eingenetzt wurde. Nach Freiwürfen von Frederick Nixon führten die Academics bereits zweistellig (19:9), Chase Griffin drückte den Rückstand nach sechs Minuten dann vom Perimeter jedoch wieder ein wenig. Aufgrund der Ausfälle von Paul Albrecht und Jonathan Malu waren die Hausherren gezwungen extrem klein zu spielen, in dieser Phase kämpften sich die Dragons allerdings wieder heran. Erst zog Robert Oehle das And-One, anschließend klaute Jonas Herold seinem Gegenspieler den Ball und schloss spektakulär per Dunk ab. Als Altmeister Griffin dann einen Fastbreak mit einem Korbleger vollendete und so auf 19:21 verkürzte, war Branislav Ignjatovic auf Heidelberger Seite nach neun Minuten erstmals zur Auszeit gezwungen. Stephon Jelks traf im Anschluss nochmals einen Dreipunktewurf, Herold war von der Linie erfolgreich – 20:24 aus Quakenbrücker Sicht nach zehn Minuten.

Das zweite Viertel eröffnete wieder Jelks von Downtown. Und wie das manchmal im Basketball so ist: beim einen Team fallen die Würfe, beim anderen hingegen nicht. Malik Dunbar, der an diesem Abend seine Heimspielpremiere feierte, und Griffin vergaben von draußen, Jelks lief hingegen richtig heiß und zwang Hartenstein nach einem Dreier zum 20:32 zur nächsten Timeout. Aus dieser kamen die Dragons jedoch gut heraus. Jannes Hundt traf zwei Würfe in Folge und brachte seine Mannschaft so wieder heran. Die offensive Last in der ersten Halbzeit lag wie bereits in den beiden Partien zuvor oftmals auf den Schultern von Neuzugang Robert Oehle, der sich in den ersten zwanzig Minuten für neun Punkte verantwortlich zeichnete. Jedoch geriet der Center auch früh in Foultrouble, vor allem zwei Vergehen in der Offensive nötigten Hartenstein dazu den Routinier auf die Bank zu setzten – zu dünn war die Personaldecke auf den großen Positionen. Dunbar und Thorben Döding, der erstmals in dieser Spielzeit von Beginn an ran durfte, konterten einen 5:0-Run, jedoch pendelte sich der Dragons-Rückstand in dieser Phase bei circa zehn Punkten ein. Zur Pause waren es schließlich elf, Phillipp Heydens Dunk zum 51:40 aus Heidelberger Perspektive setzte den Schlusspunkt unter die ersten 20 Minuten. In diesen wurde Quakenbrück vor allem die Dreierquote Heidelbergs von 64 Prozent zum Verhängnis, selbst fanden hingegen lediglich drei von zwölf Versuchen jenseits der Dreipunktelinie ihr Ziel.

Zu Beginn von Halbzeit zwei trafen beide Teams in der Offensive gleich munter weiter. Zum Unglück für die Drachen wurden Oehle jedoch schnell zwei Fouls angehängt, sodass der Center zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen musste. Ohne den Anker in der Defensive hatten die Academics offensiv leichtes Spiel und waren mehrmals unter dem Korb erfolgreich. Vor allem der Größe Heydens waren die Quakenbrücker in dieser Phase nicht gewachsen. Der Rückstand wuchs auf 15 Zähler an, nach einem Korbleger Adam Eberhards zum 63:48, nutzte Hartenstein seine nächste Auszeit. Der Größennachteil machte sich nun deutlich bemerkbar, dazu kamen einige Unkonzentriertheiten, die in Turnovern resultierten. Ein 6:0-Run brachte die Drachen dann wieder etwas heran, Ignjatovic wusste diesen Lauf allerdings durch eine Auszeit zu unterbrechen. Nach einem Dreier von Döding zum 57:67 keimte wieder Hoffnung in der Artland Arena auf. Zwar war anschließend auch Teichmann in der Zone erfolgreich, der zweite Dreipunkttreffer von Danielius Lavrinovicius stellte das Ergebnis nach drei Vierteln jedoch auf 60:69.

Das Aufholen von neun Punkten binnen eines Viertels ist im Basketball kein Hexenwerk und die Dragons nahmen diese Aufgabe voller Elan an. Die ersten vier Punkte des Schlussabschnitts gingen an die Hausherren, sodass der Rückstand plötzlich nur noch fünf Zähler betrug. Und jetzt lief alles für das Team von Headcoach Hartenstein. Turnover Heidelberg, kluger Pass von Pierre Bland auf Lavrinovicius, Dunk – Auszeit Ignjatovic. Innerhalb von eineinhalb Minuten hatten die Drachen ein One-Possession-Game erzwungen und die Gäste komplett aus dem Konzept gebracht. Nixons Dreier aus der Ecke zum 66:72 kühlte die Stimmung anschließend jedoch wieder etwas ab. Es folgten knapp zwei Minuten, in denen keine der beiden Mannschaften traf, was vor allem der Hektik des Spiels geschuldet war. Folgerichtig mussten sich die Akteure auf dem Parkett ihre Punkte hart an der Freiwurflinie erarbeiten, was mal besser und mal schlechter gelang. Viereinhalb Minuten vor dem Ende lagen die Quakenbrücker mit sechs Zählern zurück, aufgrund von jeweils mindestens fünf Teamfouls kam allerdings kaum mehr Spielfluss auf. Dafür jedoch die Atmosphäre in der Halle: Griffin traf bei 1:52 Minuten auf der Uhr von Downtown zum 75:77 aus Drachen-Sicht. Dunbars Slam-Dunk zählte aufgrund eines unsportlichen Fouls der Academics zwar nicht, nach Griffins getroffenem Freiwurf und einem Hundt-Mid-Range-Jumper krallten sich die Dragons jedoch die 78:77-Führung. Nixon traf 12 Sekunden vor Schluss beide Versuche von der Linie, holte die Führung zurück auf Heidelberg Seite – Timeout Dragons. Nach einem Foul von Eberhard hatte Lavrinovicius mit zwei Freiwürfen dann die Möglichkeit den Sieg nach Hause zu bringen, der junge Litauer vergab jedoch seinen zweiten Versuch. Dunbar schnappte sich drei Sekunden vor dem Ende sogar den Rebound, sein Korbleger, sowie ein Dreier von Griffin fanden jedoch nicht das Ziel, sodass es erstmals in dieser Spielzeit in die Overtime ging.

Die Verlängerung eröffnete Niklas Würzner von Downtown. Und Nixon legte vom Perimeter umgehend nach. Innerhalb von 1:20 Minuten hatte sich Heidelberg abermals ein Sechs-Punkte-Polster erspielt – ungünstiger hätte der Start in die fünf Extraminuten nicht verlaufen können. Zwar keimte nach einem Dreier von Dunbar zum 84:89 nochmals etwas Hoffnung auf, gedreht bekamen die Dragons die Partie allerdings nicht mehr. Schlussendlich flackerte nach 45 Minuten spannenden, jedoch nicht immer hochklassigen Basketballs, der 88:94-Endstand über die Anzeigetafel der Artland Arena.

Drachen-Coach Hartenstein blickte mit gemischten Gefühlen auf die Partie zurück: „Natürlich tut uns die Niederlage weh, ich muss dennoch sagen, dass wir heute nicht nur einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Das Zusammenspiel und die Energie in unserem Auftritt waren im Vergleich zu den Partien gegen Tübingen und Heidelberg deutlich verbessert. Wir haben gegen eine Mannschaft nach Verlängerung verloren, die sich das Ziel Aufstieg auf die Fahne geschrieben hat. Wenn man bedenkt, dass uns mit Paul und Jonathan zwei Spieler gefehlt haben, bin ich ob der Niederlage zwar enttäuscht, die Moral und auch die spielerischen Elemente haben jedoch gepasst. Es ist schade, dass Danielius den Freiwurf am Ende nicht getroffen hat, er ist jedoch noch sehr jung und wird aus diesen Momenten lernen. Unser Fokus richtet sich ab morgen komplett auf Mittwoch.“

Viel Zeit sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten bleibt den Dragons nämlich nicht. Bereits am kommenden Mittwoch, den 9. Oktober, sind die Quakenbrücker Basketballer zu Gast in der altehrwürdigen Ischelandhalle, wenn es zum Duell mit Phoenix Hagen kommt. Wie immer freuen sich die Drachen auf die Unterstützung ihrer Fans vor Ort, wer nicht in der Krollmann-Arena dabei sein kann, hat selbstverständlich die Möglichkeit das Spiel im Livestream auf airtango.live zu verfolgen.

Pierre Bland (16 Punkte / 3 Assists / 2 Rebounds)
Malik Dunbar (15/4/10)
Chase Griffin (12/1/1)
Danielius Lavrinovicius (11/1/9)
Robert Oehle (11/1/6)
Jannes Hundt (10/3/2)
Thorben Döding (10/1/1)
Jonas Herold (3/1/1)


Link zum ausführlichen Boxscore: live.2basketballbundesliga.de/g/105660

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