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19.01.2020
99:87 – Drachen bezwingen Eisbären eindrucksvoll

Eine Reaktion auf die Schalke-Niederlage wurde gefordert. Und sie wurde von den Artland Dragons am Samstagabend eindrucksvoll geliefert.

Vor den Augen der 2011 in weiß gekleideten Zuschauer, war Chase Griffin (l.) mit 25 Punkten Topscorer der Dragons. (Fotos: Rolf Kamper)

Gegen den Tabellenzweiten, die Eisbären Bremerhaven, gelingt dem Team von Headcoach Tuna Isler in der BAMRER 2. Basketball Bundesliga ProA der 99:87 (64:45)-Überraschungserfolg gegen den im Nordduell favorisierten Gast. Vor 2011 Zuschauern überzeugten die Quakenbrücker an beiden Enden des Feldes, Chase Griffin avancierte mit 25 Punkten zum Topscorer der Gastgeber.

Jannes Hundt, Pierre Bland, Chase Griffin, Danielius Lavrinovicius und Robert Oehle waren die Drachen, die es zu Beginn in einer von weißen Shirts dominierten Artland Arena richten sollten. Und die Partie fing vielversprechend an für das Team von Cheftrainer Tuna Isler. Die Rückkehr des Starting-Centers Oehle tat dem Offensivspiel der Dragons sichtbar gut, der Routinier steuerte direkt vier Punkte zur 9:4-Führung nach dreieinhalb Minuten bei. Bisher hatte Quakenbrück lediglich unter dem Korb gescort und nun fielen auch die Dreier: Lavrinovicius und Griffin zwangen Eisbären-Coach Michael Mai mit zwei Treffern vom Perimeter zur ersten Auszeit der Begegnung – sie verpuffte. Denn die Drachen sollten in der Defensive konzentriert weiterverteidigen und offensiv sogar explodieren. Wieder waren es der junge Litauer und der erfahrene US-Amerikaner, die die ersten Zähler auf das Scoreboard packten. Kapitän Bland legte nach Griffins Distanztreffer umgehend aus der gleichen Entfernung nach und schon führte der Tabellensechszehnte mit 23:6. Insgesamt packten die Hausherren einen 13:0-Lauf aufs Parkett und hielten Bremerhaven knapp vier Minuten lang ohne eigenen Korberfolg. Und sie machten es auch anschließend gut. Der Tabellenzweite kam gegen Ende des Viertels zumeist nur von der Freiwurflinie zu Zählbarem, erst der Dreier Adrian Breitlauchs gab dem Bundesliga-Absteiger wieder den Glauben an seine offensive Stärke zurück. Bis der Buzzer ertönte, sollten die Gäste nämlich noch etwas aufholen – 31:19 nach den ersten zehn Minuten.

Das Nordduell blieb ansehnlich und punktreich. Beide Teams fanden offensive Lösungen, vor allem der Dreipunktwurf fiel nun auch für die Eisbären. Doch es war ein Drache, der seinen Touch von Downtown in den Anfangsminuten des zweiten Viertels besonders fühlte: Lavrinovicius antworte zwei Mal auf Bremerhavener Punkte mit einem erfolgreichen Dreier und schüttelte so sein fehlendes Wurfglück der vergangenen Wochen ab. Dazu agierten die Quakenbrücker in der Offense insgesamt sehr clever: immer wieder zogen sie bei Drives das And-One, und wussten auch die Bonuswürfe treffsicher zu verwandeln. Und diese Treffsicherheit sollte sich vor allem ab der 15. Minute lohnen, die Eisbären hatten nämlich schon früh im Viertel die Teamfoulgrenze überschritten. Hundt und Griffin nutzen diese Gelegenheit für vier einfache Punkte, der Mann mit der Nummer 5 behielt darüber hinaus seinen Flow vom Perimeter. Von dort aus stellte er auf 51:32 und ließ die 2011 Zuschauer in der Arena an der Überraschung gegen den Favoriten von der Küste schnuppern. Immer wenn Bremerhaven in dieser Phase offensiv anfing ins Rollen zu kommen, verstanden es die Drachen jedoch in der Offensive Antworten zu finden. Oftmals wurde Oehle in der Zone forciert, der so für sechs Quakenbrücker Punkte in Folge zuständig war. Und jetzt lief fast alles für die Artland Dragons zusammen: Griffin traf den Dreier, zeitgleich wurde Paul Albrecht unterm Korb gefoult. Von der Freiwurflinie komplettierte der Power Forward in der Folge das Fünf-Punkt-Spiel. Im letzten Angriff des Viertels untermauerte Bland mit einem energischen Drive zum Korb den Zwischenstand zur Pause – 64:45 aus Sicht der Gastgeber. Was gegen Schalke noch so gar nicht hatte klappen wollen, funktionierte an diesem Samstagabend umso besser. Der Quakenbrücker Angriff lief flüssig und hatte bereits nach 15 Spielminuten 46 Punkte erzielt – so viele, wie in Oberhausen während der gesamten Begegnung. Mit 53 Prozent von der Dreierlinie und 62 Prozent aus dem Zwei-Punkte-Bereich hatten die Wurfquoten natürlich ihren Anteil an der 19-Zähler-Führung, jedoch überzeugte das Isler-Team vor allem durch positive Körpersprache und das konsequente Durchziehen von offensiven und defensiven Aktionen. Zwar gaben die Quakenbrücker zehn Offensivrebounds ab, dafür hatten sie den Eisbären zur Pause aber auch schon sieben Ballverluste aufgehalst. Selbst hielt man die Turnoverzahl bei deren vier und machte den Dragons-Fans so Hoffnung auf zwei von Erfolg gekrönte Schlussviertel.

Beginnen sollten diese allerdings mit zwei Quakenbrücker Ballverlusten und einem Dreier von Sid-Marlon Theis. Zwar traf auch Kasey Hill seinen Versuch von Downtown, zwischenzeitlich waren jedoch auch Oehle und Lavrinovicius für die Dragons erfolgreich. Nach Hills Treffer zum 53:68 griff Isler erneut zur Auszeit, um ja keinen Bremerhavener Run aufkommen zu lassen. Und dieses Vorgehen des Headcoaches fruchtete. Griffin traf den Dreier und antworte auf die verbesserte Eisbären-Dreierquote zusätzlich mit einem Treffer aus der Mitteldistanz. Das Tempo gab nun allerdings wieder die Mannschaft des Tabellenzweiten vor. Hill und Breitlauch legten einen 6:0-Lauf hin und brachten ihr Team bis auf zehn Zähler heran. Quakenbrück ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, stattdessen verschaffte Paul Albrecht seinem Team via Dreier wieder etwas Luft. Insgesamt mündete das Standhalten der Drachen in einem 9:3-Lauf zum Ende des Viertels – mit Ablauf der Shotclock traf Malik Dunbar den weiten Dreier zum 82:66 und stellte die Gäste vor die Aufgabe 16 Punkte binnen zehn Minuten aufholen zu müssen.

Die Eisbären versuchten es nun mit der klaren Forcierung des Dreiers, die für die Drachen-Defensive allerdings einfach zu identifizieren war. Knapp drei Minuten lang hielt diese den Bremerhavener Angriff in Schach und bei null Punkten, vorne baute die Mannschaft den Vorsprung sogar noch aus. Hundt und Dunbar stellten den Zwischenstand auf 88:68 nach 33 Minuten, fünf schnelle Bremerhavener Punkte durch Hill und Breitlauch hielten den Favoriten jedoch am Leben. Isler reagierte auf diesen Comeback-Versuch mit einer Auszeit, um seine Mannschaft auf die finalen sechs Spielminuten einzustellen. Mit Erfolg: nach einem 6:0-Lauf zwangen die Dragons Mai ebenfalls zur Timeout, bis dahin hatten sie die Angelegenheit bereits auf 94:75 gestellt. Die Partie war nach einem Albrecht-Dreier vorentschieden, spätestens als Griffin und Oehle das Parkett unter tosendem Applaus der Zuschauer verließen, war sich auch Dragons-Headcoach Isler des Sieges sicher. Zwar näherten sich die Eisbären nochmals an, an dem 99:87-Heimerfolg der Artland Dragons sollte dies allerdings nichts mehr ändern.

„Wir sind offensiv heute extrem stark in die Partie gekommen und konnten uns schnell absetzten, was vor allem auch an unserer stabilen Defense lag. Danielius hat das Feld im Angriff weit gemacht, die richtigen Würfe genommen und auch getroffen. Chase ist gut ins Spiel gekommen und hat uns später getragen, Pierre hatte gute Abschlüsse – insgesamt sind wir einfach sehr balanciert aufgetreten. Robert wurde dazu passend eingesetzt und hat uns noch variabler gemacht. Der Angriff funktionierte auch anschließend flüssig, jedoch haben wir aufgrund einiger Fehler in der Verteidigung im zweiten Viertel auch 26 Punkte zugelassen. Der Sieg heute kam zusammenfassend durch unsere geschlossene und variable Mannschaftsleistung an beiden Enden des Feldes zustande“, befand Dragons-Headcoach Isler.

„Unsere Fans haben die Mannschaft heute überragend unterstützt – vielen Dank dafür, das war sensationell. Die Stimmung war wirklich herausragend, wozu auch die Cheerleader der Flames Dancers maßgeblich beigetragen haben“, so Drachen-Geschäftsführer Marius Kröger, der ergänzt: „Sie feuern die Anhänger und Mannschaft an, heizen dem Publikum ein und tragen zusammen mit den Fans enorm zu Erfolgen vor heimischer Kulisse bei. Aufgrund unserer sportlichen Situation sind die Flames zuletzt viel zu kurz gekommen und das, obwohl sie schon seit Jahren eine unglaubliche Show abliefern. Hoffentlich lässt sich diese Atmosphäre auch auf das Jena-Spiel übertragen.“

Bevor die Dragons allerdings als nächstes daheim gegen das Spitzenteam Science City Jena antreten, hat die Mannschaft am nächsten Wochenende spielfrei. Der Tabellendritte ist dann am 1. Februar zu Gast in der Artland Arena, Tip-Off der Partie ist um 19:30 Uhr. Tickets für das Spiel gibt es in der Drachen-Geschäftsstelle, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online unter https://www.artland-dragons.de/tickets/tickets.html.

Chase Griffin (25 Punkte / 1 Assist / 8 Rebounds)
Robert Oehle (16/0/9)
Pierre Bland (14/7/3)
Danielius Lavrinovicius (13/1/5)
Malik Dunbar (13/0/4)
Paul Albrecht (9/3/2)
Jannes Hundt (8/7/4)
Enuoma Ebinum (1/0/0)
Thorben Döding (0/2/2)
Marius Lau (0/0/0)

Link zum ausführlichen Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/105820?s=boxscore

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