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26.05.2016
Throwback Thursday: Ein Champion verlässt die große Bühne

Vor wenigen Tagen verkündete Guido Grünheid das Ende seiner Basketballkarriere. Die Artland Dragons lassen eine eindrucksvolle Profilaufbahn Revue passieren.

Spielte für vier Jahre für die Artland Dragons: Guido Grünheid (Foto: Rolf Kamper)

„Quakenbrück ist ein Ort, an dem ich mir vorstellen konnte, meine Karriere zu beenden“, erzählte ein mitgenommener Guido Grünheid der Presse nach dem Rückzug der Artland Dragons aus der Beko Basketball-Bundesliga im Mai 2015. Ein Jahr später verlässt der 33-Jährige die professionelle Basketballbühne – nicht in Quakenbrück, sondern in seiner Heimatstadt Jena. Und er verlässt sie im Grunde genommen so, wie er sie betreten hat – als Champion.

Nachdem Grünheid seine ersten Dribbelversuche mit dem orangen Leder in der Jugend beim TuS Jena machte, wechselte er im Sommer 2000 nach Berlin. Sein absoluter Durchbruch ließ dort vorerst auf sich warten. In den ersten beiden Spielzeiten war der 2,08-Meter-Hüne primär Teil von Kooperationspartner TuS Lichterfeld in der 2. Basketball-Bundesliga. Zur Saison 2002/2003 rückte Grünheid endlich in den Kader von ALBA BERLIN auf – dem Klub, der seinerzeit das Maß aller Dinge im deutschen Basketball war.

In seiner ersten BBL-Saison kam Grünheid in der Hauptrunde 14-mal zum Einsatz und stand durchschnittlich 6,4 Minuten pro Partie auf dem Feld. Auch wenn die statistisch erfassten Einsatzzeiten nicht auf eine große Rolle für den damals 20-Jährigen schließen lassen, avancierte er noch in derselben Saison zum gefeierten Helden. Im dritten Finalspiel gegen die TSK uniVersa Bamberg wanderte der Ball 35 Sekunden vor dem Spielende beim Stande von 69:69 in die Hände von Grünheid. Der Power Forward fasste sich ein Herz, setzte zum Dreier an – und traf. Berlin gewann die Serie mit 3:0 und avancierte zum siebten Mal in Folge zum deutschen Meister. Die Karriere des Guido Grünheid schien damit schon im Jugendalter Fahrt aufzunehmen.

Wenig später wurde er bei seinem Aufstieg jedoch gebremst. Ein Kreuzbandriss, den er sich bei einem Spiel der A2-Nationalmannschaft im August 2003 zuzog, setzte Grünheid monatelang außer Gefecht. Einer bemerkenswerten Basketballkarriere tat der Rückschlag dennoch keinen Abbruch. Bei ALBA BERLIN fasste Grünheid zwar nie mehr vollends Fuß, stattdessen startete für ihn ab dem Sommer 2005 in Köln eine umso glorreichere Ära. Gleich in seiner ersten Saison am Rhein errang Grünheid seinen nächsten deutschen Meisterschaftstitel – passenderweise gegen Berlin. In der Finalserie gegen seinen Ex-Klub war Grünheid fester Bestandteil der Rotation. Im Saisonverlauf markierte er im Schnitt rund 7 Punkte und 3 Rebounds in 18 Minuten pro Spiel. Daraufhin wurde der spielintelligente Flügelspieler für das deutsche Nationalteam nominiert, das er bei der Weltmeisterschaft 2006 sowie bei der Europameisterschaft 2007 an der Seite von NBA-Superstar Dirk Nowitzki vertrat.

Im Jahr 2007 machte Grünheid seine erste große Begegnung mit den Artland Dragons. In einem packenden Pokalfinale gegen die Drachen holte der gebürtige Jenaer seinen nächsten Titel ein. Zur Liaison mit der Burgmannsstadt kam es erst in der zweiten Hälfte von Grünheids Karriere. Nach der Saison 2006/2007 führte sein Weg nach Groningen (Niederlanden), kurzzeitig wieder nach Köln, nach Athen (Griechenland) und Weißenfels.

Nach dem Abstieg mit dem Mitteldeutschen BC 2011 wechselte Grünheid ins Artland und schloss mit den Drachen wieder zu den höheren Sphären der Basketball-Bundesliga auf. Zweimal erreichte er das Playoff-Halbfinale und einmal nahm er mit den Artland Dragons beim 'Top Four' teil. Mit seiner stets aufopferungsvollen Arbeitseinstellung und seiner Nähe zu den Fans reifte Grünheid zu einer herausragenden Identifikationsfigur. Sein letztes Profispiel absolvierte der 33-Jährige zwar nicht im Artland, dafür aber nur 26 Kilometer von Quakenbrück entfernt.

Am 8. Mai 2016 in Vechta. Im Finale der ProA-Playoffs. Und zur Krönung seiner besonderen Laufbahn verlässt er die Bühne wieder als Champion.

Die Artland Dragons verneigen sich vor einer großen Karriere, bedanken sich ganz herzlich für seine vier Jahre im Artland und wünschen ihm alles Gute für seinen weiteren Lebensweg.

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