An einem gebrauchten Samstagabend mussten die Artland Dragons vor 2 641 Zuschauern in der Artland Arena gegen den SC Rist Wedel mit 56:68 (25:31) ihre zweite Niederlage in Serie einstecken.
Trotz guter Leistung konnte Thorben Döding die Niederlage der Dragons nicht verhindern. (Foto: Rolf Kamper)
„Wedel hat sich unser Spiel in Recklinghausen angeschaut und gesehen, wie schlecht wir dort von außen geworfen haben“, reflektierte ein frustrierter Austin Steed die vierte Heimniederlage der Dragons im Nachgang. Auch in Recklinghausen ließen die Burgmannsstädter in der Vorwoche einige aussichtsreiche Wurfmöglichkeiten liegen. Am Ende stand jedoch immerhin eine solide Dreierquote von 35 Prozent – eine Quote, die gegen Rist Wedel bereits einiges zum Positiven verändert hätte.
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Doch es kam ganz anders: Wedel startete mit einer Zonenverteidigung in die Partie und ließ die Gastgeber diverse Male in freier Position aus der Distanz abdrücken. In den ersten Spielminuten konnte Dragons-Guard Javarez Willis immerhin zweimal erfolgreich von jenseits der Dreierlinie verwandeln (6:0, 3. Spielminute). Die Geschichte von den nervenstarken Quakenbrücker Scharfschützen sollte er im weiteren Spielverlauf jedoch nicht schreiben. Im Gegenteil: Rist Wedel hielt an der Ball-Raum-Verteidigung fest und die Drachen an ihren Würfen von außen. Nach siebeneinhalb Spielminuten (6:6) standen für die Hausherren gerade einmal zwei getroffene Dreier bei zwölf Versuchen gegenüber einem einzigen Wurfversuch aus der Nahdistanz zu Buche.
Über die gesamte Spieldauer fanden bei den Drachen nur sechs von 34 Wurfversuchen aus der Distanz ihr Ziel. Den Gästen hingegen gelang es, gegen die Quakenbrücker Mannverteidigung ein variableres Halbfeldspiel aufzuziehen. Nach einem erfolgreichen Korbleger von Aurimas Adomaitis waren die Drachen erstmals mit zweistelliger Differenz im Rückstand (25:36, 27.). „Wir haben spielerisch wenige Mittel gefunden. Das Problem war heute eher die Offensive als die Defensive“, erklärte Headcoach Dragan Dojcin ein für die meisten Dragons-Akteure gebrauchtes Spiel.
Ein gebrauchtes Spiel für die meisten, jedoch nicht für Thorben Döding: Der 16-jährige Youngster stand gegen Rist Wedel 18:34 Minuten auf dem Parkett – so lange wie noch nie in der laufenden ProB-Saison. Und er zahlte die Einsatzzeit sofort mit viel Herzblut und Spielwitz zurück. Mit einem spektakulären Block gegen Wedels Doppellizenzspieler Janis Stielow (auch für die Hamburg Towers in der ProA spielberechtigt) brachte Döding die Halle im Alleingang zurück ins Spiel. Weitere Aktionen wie ein schlitzohriges Anspiel auf Benjamin Fumey (21:28, 18.) oder einige Bodenkämpfe brachten dem deutschen U18-Nationalspieler Szenenapplaus ein. Auch sein Trainer fand nach der Partie nur lobende Worte für den Youngster: „Wir arbeiten seit Saisonbeginn daran, dass Thorben die physische Verfassung erreicht, um uns auf diesem Niveau nicht nur offensiv, sondern auch defensiv zu helfen. Er ist auf einem sehr guten Weg und hängt sich im Training mehr rein als manch ein anderer Spieler“, zeigte sich Dragan Dojcin stolz auf die Leistung seines Nachwuchs-Spielmachers.
Auch ein überzeugender Thorben Döding konnte die Partie aber nicht mehr spannend gestalten. In den wenigen brenzligen Momenten während der zweiten Halbzeit konterten die diszipliniert auftretenden Wedeler immer wieder nervenstark. Mit zwei furiosen Dreiern – einmal mit Hilfe des Bretts (45:55, 33.) und dann mit Ablauf der 24-Sekundenuhr (46:58, 35.) – entschied Janis Stielow ein Spiel, das nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (11:13) wenig Spannung bereithielt.
Die Highlights des Spiels gibt es auch im Video (hier) auf dem Youtube-Channel der Artland Dragons zu sehen.
Für die Artland Dragons spielten: Willis (9 Punkte/3 Dreier), Döding (3/1, 4 Assists, 1 Block), Blumbergs (2), Watson (0), Fumey (8, 9 Rebounds), Goolsby (0), Steed (6, 4 Rebounds), Bragg (16/1, 12 Rebounds), Heide (0), Mondo (5), Mampuya (7/1); nicht eingesetzt worden: Ghebreigziabiher. Nicht im Kader: Potratz, Massing.
Für den SC Rist Wedel spielten: Hirschberg (9/2), Gordon (10, 6 Assists), Olinde (4), Baues (12/1, 10 Rebounds), Adomaitis (15, 7 Rebounds), Fritsche (0), Pimentel (0), Stielow (8/2), Strauß (6/2), Abaker (2), Owusu-Frimpong (2).
