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Die Quakenbrücker Basketballer setzten sich mehrmals zweistellig ab, büßten diese Vorsprünge aber immer wieder ein. Bayreuth glich im letzten Viertel zum 58:58 aus und kam auch nach einer 71:61-Führung der „Drachen“ in der 36. Minute noch einmal heran. Doch die Aufholjagd kam zu spät, die Dragons retteten den Vorsprung über die Zeit und sind gegen Bayreuth in der Beko BBL immer noch ungeschlagen. Überragender „Drache“ war Kapitän Anthony King mit 23 Punkten und elf Rebounds. Auf Bayreuther Seite war Kyle Weems (34 Punk­te) nicht zu stoppen.

Das Spiel war von Beginn an ausgeglichen. In der 3. Minute brachte King die Dragons durch ein Drei-Punkte-Spiel (Korberfolg plus Freiwurf) 7:5 in Front, doch Weems holte die Bayreuth-Führung durch vier Zähler in Folge sofort zurück (7:9). Dieses Prozedere wiederholte sich nun einige Male. Fünf Dragons-Punkte in Folge sorgten für das 12:9, die fränkischen Gastgeber ließen einen 0:6-Lauf folgen (12:15). King glich in der 7. Minute die Partie durch einen für ihn ungewöhnlichen Dreier aus, zum Viertelende lagen leichte Vorteile auf Seiten der Bayreuther (20:21).

In den nächsten zehn Minuten wurden den Spielern von medi-Headcoch Michael Koch ihre Fouls nach erfolgreichen Dragons-Körben zum Verhängnis. Erst vollendete King, dann Brandon Thomas ein Drei-Punkte-Spiel (27:24/13.). Lawrence Hill schraubte den Dragons-Vorsprung durch einen Dreier in die Höhe und zwang Koch zu seiner ersten Auszeit. Diese zeigte keine Wirkung, denn die „Drachen“ zogen weiter davon durch einen Thomas-Dreier zum 35:26 (15.). Nachdem Kenny Frease und Thomas die Führung auf zwölf Zähler ausgebaut hatten (41:29/19.), versäumten es die Quakenbrücker, diesen Vorsprung zu halten. Vor der Halbzeitpause verkürzten die Franken auf 41:33.

Bayreuth machte nach dem Seitenwechsel dort weiter, wo es vorher aufgehört hatte. D.J. Seeley verringerte den Rückstand auf 41:35, aber die McCoy-Truppe hatte die passende Antwort. Geburtstagskind Antonio Graves (wurde 29 Jahre alt) stellte in der 23. Minute wieder eine zweistellige Führung her, David Holston legte von jenseits der 6,75-Meter-Linie nach zum 50:39. Aber die Gastgeber hatten noch längst nicht aufgeben. King konterte den kurzen medi-Zwischenspurt mit seinem zweiten Dreier zum 55:45 (27.). Zum Viertelende ließen die „Drachen“ aber ein wenig nach und Bayreuth, das inzwischen auf seinen verletzt ausgeschiedenen Spielmacher Kevin Hamilton verzichten musste, auf 55:52 herankommen.

Im letzten Abschnitt mussten die rund 40 mitgereisten Dragons-Fans in der Oberfrankenhalle zittern. Weems hatte die erste Bayreuther Führung seit Ende des ersten Viertels in der Hand, vergab aber einen von zwei Freiwürfen und glich das Spiel zum 58:58 aus (33.). Doch wenn es darauf ankam, waren die Quakenbrücker zur Stelle. Hill und Holston brachten ihr Team durch zwei Dreier 64:58 in Front (34.). Kurz darauf wurde Holston von Seeley gefoult – sein Fünftes – und Koch bekam ein technisches Foul verhängt. Der kleinste Spieler der Liga verwandelte drei der vier Freiwürfe zum 67:58, King baute die Führung auf elf Punkte aus (69:58/35.). Zu diesem Zeitpunkt deutete nichts daraufhin, dass das Spiel noch einmal eng werden könnte.

Zwar kämpfte Bayreuth sich ein wenig heran, doch Hill traf rund eine Minute vor dem Ende zum 74:66. Bei noch 25 verbleibenden Sekunden behielt Graves die Nerven an der Freiwurfline (76:70), doch Weems brachte sein Team durch einen Dreier auf Schlagdistanz. Nachdem King einen Freiwurf vergab, foulte Graves Weems beim Korbleger zum 77:75. Beim Bonus-Freiwurf zitterte dem US-Forward aber die Hand, Chad Topper holte den Rebound und wurde bei zwölf verbleibenden Sekunden gefoult. Aber auch er traf nur einen von zwei Freiwürfen, so dass Bayreuth sich durch einen Dreier in die Verlängerung hätte retten können. Die gut verteidigten Würfe von Ronnie Burrell und Beckham Wyrick verfehlten allerdings ihr Ziel, und die Dragons gingen als Sieger vom Parkett.

Stimmen zum Spiel:

Tyron McCoy (Headcoach Artland Dragons): „Meine Mannschaft hat heute Charakter bewiesen und nach dem Spiel in Tübingen die richtige Antwort gegeben. Das war eine herbe Niederlage. Aber so gegen Bayreuth zu spielen, die sechs der letzten sieben Spiele gewonnen haben, hier so zu gewinnen, war eine couragierte Leistung und ein guter Sieg. Unsere Defensive war der Hauptfaktor. Wir haben Bayreuth niedrig in den 70ern gehalten. Wir haben einen guten Job gemacht und getan, was zu tun war.“

Michael Koch (Headcoach medi bayreuth): „Das ganze Spiel erfüllt mich mit Stolz, darüber, was die Mannschaft in den letzten Monaten unter meiner Leitung verändert hat, wie sie sich präsentiert. Wir haben heute jeden Nackenschlag verkraftet – die Verletzung von Kevin Hamilton vor der Halbzeitpause, das fünfte Foul von D.J. Seeley. Wir haben trotzdem nicht aufgegeben, immer weiter gekämpft und einen unglaublichen Willen an den Tag gelegt. Mehr kann ich als Trainer nicht von meinem Team verlangen. Artland ist eine Spitzenmannschaft, das haben sie heute auch wieder bewiesen. Sie haben einen sehr tiefen Kader, das haben sie auch ausgespielt. Aber die Jungs, die ich noch übrig hatte, haben alles gegeben. Dann ist das Ergebnis zwar nicht zweitrangig, aber man kann die Halle erhobenen Hauptes verlassen.“

medi bayreuth – Artland Dragons  75:78 (33:41)

Die Viertel im Überblick: 21:20, 12:21, 19:14, 23:23     

Artland Dragons: King (23 Punkte/2 Dreier, 11 Rebounds), Hoffmann (n.e.), Njei, Doreth (1), Holston (9/2, 6 Assists), Grünheid (n.e.), Thomas (12/2), Graves (9/1), Hill (12/3), Frease (8), Topper (4/1), Wenzl (n.e.).

medi bayreuth: Seeley (6), Hamilton (2), Zeis, Chambers (n.e.), Schmitz, Heyden (2), Burrell (13/2), Weems (34/3), Qvale (12, 11 Rebounds), Wyrick (6/2).