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Als der lettische Youngster Roberts Blumbergs im vierten Viertel für einen Alley-oop-Dunk zum gegnerischen Korb emporstieg, herrschte längst Ekstase bei den 2250 Zuschauern in der Artland Arena. Ein Highlight, das am vergangenen Samstagabend ein Stück weit sinnbildlich für die neuen Artland Dragons stand – für eine junge, zugleich hungrige Mannschaft, die das Basketballspektakel in die Burgmannsstadt zurückbringt.

Der Hype um das erste Saisonspiel schien die Dragons-Spieler in den Anfangsminuten aber noch etwas zu hemmen. Beide Mannschaften boten den Zuschauern ein eher wildes Anstürmen auf den gegnerischen Korb. Nach dem ersten Viertel lagen die Löwen aus Nordrhein-Westfalen mit 17:16 in Front. Auf beiden Seiten waren die Wurfquoten bis dato deutlich ausbaufähig, die Dragons verwandelten in den ersten zehn Minuten keinen ihrer Dreierversuche.

Doch schon im zweiten Viertel akklimatisierten sich die Neudrachen in der für viele noch ungewohnten Atmosphäre. Javarez Willis führte Regie und kreierte scharfsinnig aus dem Pick-and-Roll für sich und seine Mitspieler. An den Brettern dominierte derweil Benjamin Fumey für durchweg energisch auftretende Drachen, die nach zwanzig Minuten mit 39:25 führten. Einziger Makel war bis dato weiterhin die magere Dreierquote von 18 Prozent.

Dies änderte sich in der zweiten Halbzeit schlagartig, in der sechs von zehn Dreier der Quakenbrücker ihr Ziel fanden. Vor allem legten die Drachen ihre Nervosität nahezu komplett ab. In der Verteidigung setzten Watson und Co. ihre Gegenspieler schon im Vorfeld unter Druck, während im Angriff schnörkellos der besser positionierte Mitspieler gefunden wurde. Die Sicherheit und das Vertrauen zueinander stiegen von Spielzug zu Spielzug, und diese Harmonie führte dazu, dass jeder einzelne Spieler sein Potenzial im Mannschaftsspiel gewinnbringend abrufen konnte.

Der Widerstand der Löwen sank mit der ihnen entgegen­gebrachten kollektiven Spielfreude der Drachen, die nach dem dritten Viertel schon mit 64:42 in Führung lagen. Doch insbesondere Deandre Lansdowne stemmte sich auf Hertener Seite gegen eine Niederlange.Der Neuzugang aus der mexikanischen Regionalliga, erzielte 40 der 63 Hertener Punkte. Immer wieder fand der Combo Guard mit seiner Physis und seiner Fähigkeit, beidhändig abzuschließen, den direkten Weg ans Brett.

Eine herausragende Einzelleistung, die den Gästen allerdings bei weitem nicht reichte, um in Schlagdistanz zu sein, gegen Dragons, die sehr häufig aus der Ballbewegung den punktenden Spieler fanden. Der Höhepunkt des Abends gelang mit Roberts Blumbergs, dem blutjungen NBBL-Doppellizenzspieler. Der lettische U18-Nationalspieler strotzte vor Selbstbewusstsein. In elf Minuten Einsatzzeit erzielte er acht Punkte, verfehlte keinen seiner drei Feldwurfversuche und krönte einen furiosen Auftaktsieg mit seinem krachenden Dunking.

Trotz des deutlichen 89:63-Erfolgs drückt Dragons-Guard David Watson jedoch ein wenig auf die Euphoriebremse: „Für das erste Spiel waren wir ganz gut. Der Start war aber etwas konfus. Wenn wir realistisch sind, haben wir heute passabel, aber nicht sehr gut gespielt.“ Auch die Haltung, sich selbst immer wieder aufs Neue zu beweisen und zu reflektieren, ist eben ein Markenzeichen der neuen Dragons, die am kommenden Samstag in Wedel (19:00 Uhr) zum ersten Auswärtsspiel der neuen Saison antreten.

Für die Artland Dragons spielten: Ghebreigziabiher (1 Punkt), Willis (16/1 Dreier, 9 Rebounds, 7 Assists), Blumbergs (8/2), Watson (7/1, 5 Assists), Fumey (14), Goolsby (15/3), Bragg (11, 8 Rebounds), Heide (3, 6 Rebounds), Mondo (0), Massing (0), Mampuya (8/1), Hartenstein (6, 6 Rebounds, 2 Blocks).

Hertener Löwen: Curth (5/1), Martin (6), Lansdowne (40), Rojahn (0), Fischer (2), Meiswinkel (0), Nolte (0), Dennis (8/2), Kibi (2, 8 Rebounds), Neumann (0).

Auf unserem neuen Youtube-Kanal (hier) findet ihr eine Zusammenfassung des gestrigen Spiels.