Flomo: „Zu viele Fehler haben die Niederlage begünstigt“
Auch das Double Double von Jordan Ratton (16 Punkte und 10 Rebounds) war am Ende nicht genug für einen Sieg (Fotos: Stefan Pieper)
Alles war angerichtet für einen großartigen Tag. Nach der offiziellen Eröffnung des umgebauten Foyers und VIP-Bereichs wollten die Drachen endlich ihren ersten Saisonsieg holen. Ein Spannungsabfall im vierten Viertel entschied am Ende das Spiel zu Gunsten der Gäste.
Vor Spielbeginn gab es zunächst schlechte Nachrichten für die Dragons. Thorben Döding hatte sich eine Steißbein Verletzung zugezogen und wird den Burgmannsstädtern mindestens in den nächsten drei Spielen nicht zur Verfügung stehen. Für ihn stand Kapitän Jannes Hundt in der Starting Five. Auch Jordan Ratton bekam den Vorzug vor Jake Forrester. Die Drachen starteten gut in die Partie. Jannes Hundt erzielte die ersten Punkte des Spiels und auch Mike Nwabuzor traf seinen ersten Wurf. Zwei Dreier von Brandon Thomas und Kilian Binapfl zeigten die Richtung, in die die Drachen das Spiel lenken wollten (10:2). Anders als noch in Nürnberg, war die Defensive der Burgmannsstädter griffig und hielt die Offensive der Gäste aus Vechta bei lediglich 14 Punkten im ersten Viertel. Auf der anderen Seite erspielte man sich immer wieder gute Gelegenheiten, weswegen man nach den ersten zehn gespielten Minuten verdient mit 25:14 in Führung ging.
Der Start ins zweite Viertel gehörte jedoch Vechta. Drei Dreier in Folge schmolzen den Vorsprung der Drachen auf lediglich drei Punkte, nachdem Jake Forrester den ersten Korb des zweiten Durchgangs erzielen konnte. Viele Fouls unter dem Korb störten den Rhythmus des Spiels, was den Drachen jedoch half, ihre Führung wieder etwas auszubauen (35:29). Ab Mitte des zweiten Viertels stockte der Offensivmotor der Drachen jedoch gewaltig und man verstrickte sich zu oft in Einzelduelle. Dies gab Vechta die Chance, sich wieder ranzukämpfen. Ein Dreier von Ex-Drache Leon Okpara sorgte dann sogar kurzzeitig für den Ausgleich. Das letzte Wort hatte jedoch Veteran Brandon Thomas, der aus der Mitteldistanz zum 40:38 Halbzeitstand einnetzte.
Die Dragons kamen offensiv strukturierter aus der Halbzeitpause. Jordan Ratton machte den ersten Korb der zweiten Halbzeit nach schönem Anspiel von Kapitän Jannes Hundt. Die Gäste scorten zwar auf der Gegenseite durch Grünloh, doch ein Dreier mit Ablauf der Wurfuhr durch Ratton brachte die Drachen wieder mit sechs Punkten in Führung (49:43). In den nächsten Minuten wurde das Spiel der Drachen wieder statischer und auch die offenen Würfe fielen nicht, was Vechta die Gelegenheit gab, zurück ins Spiel zu kommen. Ein Dreier von Anderson sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe sich die Offensive der Drachen wieder fing und das Viertel mit einem 7:2 Lauf beendete. So ging es mit einem 61:56 in den Schlussabschnitt.
Zu Beginn des vierten Viertels setzten die Drachen ihren offensiven Lauf fort und erhöhten ihre Führung auf neun Punkte, was Gästecoach Gruhn zu einer frühen Auszeit zwang. Aus dieser Auszeit kamen aber beide Mannschaften ohne Rhythmus zurück, weswegen zwei Minuten lang gar keine Punkte auf die Anzeigetafel gebracht werden konnten. Vechta befreite sich zuerst aus dieser Dürreperiode und kam durch einen Dreier von Kayil wieder auf einen Punkt ran (68:67). Gerade die vielen Offensivrebound, die die Drachen zuließen, eröffneten den Gästen zahlreiche zweite Gelegenheiten. Ein Tip-In von Kilian Binapfl brachte die Dragons kurz vor Schluss wieder mit drei Punkten in Führung, ehe Kayil mit einem weiteren Dreier für den Ausgleich sorgte. Beide Mannschaften hatten in der letzten Spielminute Gelegenheiten auf den Sieg, konnten diese aber nicht nutzen. Deswegen gab es nach 40 Minuten Basketball und einem Spielstand von 75:75 noch einmal fünf Minuten Nachschlag für die Fans in der Artland Arena.
In der Overtime waren es erneut die Burgmannsstädter, die den ersten Stich setzen konnten. Ein Freiwurf von Ratton sowie ein Layup von Nwabuzor brachten die Drachen mit drei Punkten in Front. Doch die Gäste blieben dran und gingen nach einem offensiven Rebound und darauffolgenden Layup von Grünloh zum ersten Mal in der Partie in Führung (78:79). Offensiv verloren die Dragons daraufhin erneut den Rhythmus und ließen gute Gelegenheiten liegen. Auf der anderen Seite griff man erneut zu oft zu Fouls und schickte Kayil an die Freiwurflinie, der den Rückstand auf drei Punkte erhöhte. Ein weiterer Offensiv Rebound und Layup, dieses Mal von Bedime, entschied das Spiel zu Gunsten der Gäste. Das letzte Aufbäumen der Drachen kam zu spät und so musste man eine bittere 81:84 Heimniederlage im Derby hinnehmen.
Link zum Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/110038?s=boxscore
Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Wir sind sehr enttäuscht über die Niederlage und wie wir aufgetreten sind. Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen, haben aber nicht die Möglichkeiten genutzt, die sich uns geboten haben. Der kleine Schritt vorwärts, den wir in diesem Spiel gemacht haben, war nicht genug. Wir hatten einen guten Start in die Partie, sind aber nicht konstant genug geblieben. Wir haben Vechta zu viele Offensivrebounds und damit zweite Gelegenheiten gegeben, was uns am Ende das Genick gebrochen haben. Am Ende war Vechta, trotz ihres jungen Kaders, abgebrühter als wir und hat unsere Fehler ausgenutzt und am Ende verdient gewonnen“.
Die Artland Dragons bedanken sich bei 2000 Fans in der Artland Arena für die großartige Unterstützung. Als nächstes geht es für die Drachen nach Bremen zum Eventspiel gegen die Eisbären Bremerhaven in der ÖVB Arena. Tip-Off der Partie am Samstag ist um 18:00 Uhr.
