Für die Artland Dragons war die knappe 71:72-Niederlage gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg nach zwei Beko BBL-Siegen in Folge ein kleiner Rückschlag. Der Vorteil der Eurocup-Teilnahme: Die Quakenbrücker können es schon am kommenden Mittwoch, 19. November, wieder besser machen.
Taurean Green (links mit David Holston) müssen die Dragons in Lyon besser in den Griff bekommen. Bild: Rolf Kamper
Das Team von Dragons-Headcoach Tyron McCoy tritt ab 20:30 Uhr beim französischen Euroleague-Qualifikanten ASVEL Lyon Villeurbanne an. Leichter als gegen Ludwigsburg wird diese Partie aber nicht. „Wenn ein Team einen neuen Trainer hat, sind die Spieler besonders motiviert, ihm zu zeigen, dass die schlechten Spiele nicht ihre Schuld waren. Sie wollen sich beweisen“, sagt Dragons-Trainer Pedro Calles.
Die Franzosen haben turbulente Tage und Wochen hinter sich. Nach nur zwei Siegen aus sieben Spielen in der heimischen Liga und einer hohen 75:92-Heimniederlage im Eurocup gegen Herbalife Gran Canaria entschied sich Klub-Präsident und NBA-Champion Tony Parker (San Antonio Spurs) für die Trennung von Headcoach Pierre Vincent. Am vergangenen Wochenende stand dessen Assistent Nordine Ghrib an der Seitenlinie, der zunächst den Posten des Headcoaches übernehmen soll. Beim Tabellenletzten Boulogne-sur Mer gewann Lyon letztendlich ungefährdet 99:90. Überragender ASVEL-Akteur war Edwin Jackson mit 30 Punkten. David Lighty war zweitbester Punktesammler (19).
Nachdem Jackson das erste Eurocup-Spiel der Saison gegen die Dragons aufgrund einer Verletzung verpasste, hat der Star sich schnell wieder als bester Werfer seines Teams etabliert (16,3 Punkte im Schnitt). Auch Power Forward Georgi Joseph ist nach einer Verletzung zurück. „Sie sind jetzt tiefer besetzt als im Hinspiel“, sagt Calles. „Vor allem Jackson ist einer ihrer wichtigsten Spieler.“ Neben Jackson sind Center David Andersen (14,2 Punkte, 6,4 Rebounds) und Aufbauspieler Taurean Green (14 Punkte, 4,6 Assists) wichtige Säulen im Team von Ghrib. „Anderson hat uns im Hinspiel im Pick-and-Pop mit Green sehr weh getan“, sagt Calles. Der Däne traf drei seiner fünf Dreier-Versuche.
Unter ihrem neuen Trainer spielt der französische Erstligist schneller. „Sie zögern nicht, den Ball in den ersten Sekunden eines Angriffs zu werfen“, sagt Calles. „Darum müssen wir schnell von Angriff auf Verteidigung umschalten.“ In der Offensive haben die Dragons, die in der Eurocup-Gruppe B endlich ihren zweiten Sieg holen wollen, nicht viel Verbessungsbedarf. „Wir müssen wieder Vertrauen in unsere offensiven Fähigkeiten haben, denn wir sind ein starkes Offensiv-Team“, sagt Calles. Darum wird es für die McCoy-Truppe wichtig sein, am Mittwoch in ihren Angriffs-Rhythmus zu kommen, denn offene Würfe haben die „Drachen“ sich in den vergangenen beiden Partie gut erarbeitet. „Wenn wir das Spiel bis zum Ende eng halten, haben wir auch eine Chance zu gewinnen“, so Calles.
